Der QUH-Jahresrückblick 2020 / pt.2

Seit dem 16. März, einen Tag nach der Kommunalwahl, galt in Bayern der Katastrophenfall. Seit 20. März gab es eine allgemeine Ausgangsbeschränkung. Ursprünglich nur für 14 Tage geplant, dauerte sie dann fast 3 Monate bis Mitte Juni. Erst nach den Pfingstferien wurden die Schulen und Kindergärten wieder geöffnet. (Zur Erinnerung: Der derzeitige Katastrophenfall samt Lockdown gilt seit 9.12., die allgemeinen Ausgangsbeschränkungen seit  16.12.; bisher sind sie bis 10.1. geplant.). Zu berichten gab es aus der Gemeinde genug, auch überregional:

Der Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und frühere Chef des weltangesehenen Hanser-Verlages, Michael Krüger, lebt in Allmannshausen. Während der Corona-Krise berichtete der – obendrein wegen einer Leukämie-Therapie isolierte Lyriker – allwöchentlich im SZ-Magazin aus Allmannshausen. Manch gefällter Baum wurde so erstens zur Literatur und zweitens bundesweit bekannt:

Auf der Ostseite, kurz vor dem Bismarckkturm, / haben sie die Bäume gefällt, vier mächtige Buchen / alle älter und weiser und schöner als die neuen Mitbürger, / die sich eine Achse und freie Aussicht gewünscht haben.” (Michael Krüger, Blick aus meinem Fenster) – Abbildung: die vier Lyrik gewordenen Baumstämme aus Allmannshausen.

Unseren Bericht und weitere Gedichte von Michael Krüger finden Sie hier: https://quh-berg.de/22630-2/: – Überhaupt war Berg im Frühjahr viel in den überregionalen Schlagzeilen. Schon im März hatte eine aus Berlin angereiste taz-Journalistin am Beispiel der QUH (auf die sie im Netz aufmerksam gworden war) und ihrer “progressiven Kommunalpolitik” beschrieben, wie man hierzulande gegen die Staatspartei politisch bestehen kann. Ihr Artikel Ene, mene, muh, keine CSU  berichtete auf einer Doppelseite über den Berger Kommunalwahlkampf und unsere Kandidatin Elke Link. Auch jenseits des Wahlkampfs ist der taz-Artikel immer noch eine nette Lektüre (und bis heute der CSU ein Dorn im Auge). Sie finden ihn hier: https://taz.de/Kommunalwahl-in-Bayern/!5668384/

Plötzlich war die QUH vor Aufkirchen in ganz Deutschland bekannt

Währenddessen hatte im April …

… Corona auch Berg erreicht. Wir berichteten über Fälle in einer Sibichhauser Familie (https://quh-berg.de/corona-is-in-the-house-ein-bericht-einer-halb-positiven-familie-in-quarantaene/ ) und sprachen mit dem Arzt Dr. Biemer aus Aufhausen, der sich angesteckt hatte und freimütig über seine Krankheit berichtete: “Wir fühlten uns vollkommen erschöpft, gelegentlich mit Schwindel, hatten sehr niedrigen Blutdruck, überhaupt keinen Geschmacks- oder Geruchssinn mehr und Halskratzen, aber kein Fieber und auch keinen Husten.” (.https://quh-berg.de/arzt-in-quarantaene-dr-biemer-im-gespraech/ )

Dr. Biemer bei der Durchführung von Abstrichen vor seiner Berger Praxis 

Ostern fielen alle Gottesdienste aus. Die katholische Kirche gab Anleitungen für “Hausgottesdienste” (.https://quh-berg.de/karfreitag-2020/ ). Die QUH empfahl, statt Ostereiern “Punkt 1” zu suchen. Eine Sehenswürdigkeit mitten im Wadlhauser Wald, die sich irgendwie bei Google eingenistet hat, dort fantastische Rezensionen erhält (“Man muss einfach mindestens einmal in seinem Leben am Punkt 1 gewesen sein. Vergessen Sie den Rest.”) und sich wachsender Beliebtheit erfreut. Unsere mit Abstand abstruseste Story des Jahres: https://quh-berg.de/ostern-nach-punkt-1-suchen/ .

Google-Maps weiß und weist den Weg zum mystischen “Punkt 1” 

Auch die Lokalpolitik ging unter Corona-Bedingungen weiter. Die letzte Sitzung des “alten” Gemeinderates am 22.April fand mit Mindestabstand in der Aula der OMG-Schule statt. Altbürgermeister Monn leitete sie mit strenger Hand. Ohne dass in dem großen Saal Wortmeldungen allzu verständlich waren, wurde noch einmal eine drei Telefonbücher dicke  Tagesordnung “durchgeprügelt”. Der Altbürgermeister wollte seinem Nachfolger offenbar “geordnete” Verhältnisse übergeben, weshalb Themen wie Feuerwehrhäuser für Höhenrain, Klinikabrisse in Kempfenhausen (samt Büronutzung der Villa), das umstrittene Wohnzentrum Osterfeld, die Entwürfe für das Rathaus, Erweiterungen der Marianne-Strauss-Klinik ohne sinnvolle Diskussion abgehandelt wurden. Am Ende gab es trotzdem Applaus für und Tränen von Rupert Monn.

Stehender Applaus: die historische und trotzdem völlig verkorkste letzte Sitzung des “alten” Gemeinderates in der Schul-Aula

 Dann der Mai, …

… der ohne die üblichen Feste beginnen mussste. Die Allmannshauser Burschen feierten zumindest jeder für sich und schickten sich dann die Fotos zu (.https://quh-berg.de/der-etwas-andere-1-mai-in-allmannshausen/ ), die Fahne am Baum bewusst nicht auf Halbmast gesetzt:

Allmannshausen dahoam: Jeder für sich und trotzdem gemeinsam 

In Höhenrain wurde sogar ein – bis heute stehender – Not-Maibaum samt trotziger Lyrik aufgestellt: https://quh-berg.de/corona-zum-trotz-der-maibaum-von-hoehenrain/

 Virusbekämpfung a la “Hearoa”

Seit dem 1. Mai hat Berg auch einen neuen Bürgermeister: Rupert Steigenberger, der als erstes dann die Bilder in seiner Bürgermeisterstube etwas modernisierte. https://quh-berg.de/ab-heute-abend-mit-kette-der-neue-berger-buergermeister/

Frischer Wind im alten Rathaus: Rupert Steigenberger freut sich über seinen Job. 

Am 5. Mai fand dann auch Rupert II. erste Gemeinderatssitzung statt, nicht im Ratssaal, sondern wie seitdem immer mit Abstand im Saal der “Post”: Hier ihre 4 Gemeinde-Qühe vor ihrer ersten gemeinsamen Sitzung (.https://quh-berg.de/naechtliche-nachrichten-die-1-sitzung-des-neuen-berger-gemeinderates/ ):

Ihre 4 QUH-Kämpfer für das Gute in Berg: Dr. Andreas Ammer, Harald Kalinke, Elke Link, Jonas Goercke

Eine Woche später durte Rubert Steigenberger dann auch endlich die Planungen für das neue Rathaus öffentlich vorstellen, die bereits unter seinem Amtsvorgänger und vom alten Gemeinderat (in einem nicht-öffentlichen Verfahren, das die QUH viel kritisiert hat) in den Grundzügen abgeschlossen worden waren. Die weltweit ersten Bilder des neuen Berger Rathauses fanden Sie natürlich hier im QUH-Blog.

So wird es (ab 2024) einmal aussehen: das neue Rathaus

Auch erste Anzeichen eines wieder erwachenden öffentlichen Lebens zeigten sich. Am Hofladen in Farchach spielten während der Ladenöffnungszeiten unter Einhaltung aller Abstandsregeln Musiker. Manchen Besuchern standen Tränen der Rührung in den Augen (https://quh-berg.de/auf-dem-teppich-in-farchach/ ). Monatelang hatte es keine Live-Musik gegeben. Am letzten Tag des ehemaligen “Wonnemonats” Mai trat mit dem Ex-Kofelgschroa-Chef Maxi Pongratz sogar ein kleiner Star auf dem Hof auf ( https://quh-berg.de/assenhauser-gschroa/ ). Niemand hätte gedacht, dass diese kleinen Auftritte vor minimalem Publikum das vielleicht größte Musikfestival des Jahres in der Gemeinde bleiben sollten:

Alles im Abstand: Maxi Pongratz beim Geheim-Konzert in Farchach

Mitte Juni …

… schien dann ein Ende der harten Zeiten in Sicht: Nach den Pfingstferien wurden die Corona-Bestimmungen wieder gelockert. Die Krise schien einigermaßen glimpflich überstanden. Von einer “zweiten Welle” wurde zwar geredet, aber niemand hätte gedacht, dass sie viel schlimmer als ide erste werden würde. Der neuen “Kulturbeauftragte der Gemeinde” QUH-Gemeinderat Andy Ammer organisierte am letzten Lockdown-Wochenende zusammen mit der Kuratorin Katja Sebald als Hilfsaktion für die Berger Künstler eine digitale Auktion bei der 16 ausgewählte Werke von 16 Berger Künstlern digital versteigert wurden. Die Aktion (.https://quh-berg.de/berg-leuchtet-sonntag-ab-14-uhr/ ) war ein überwältigender Erfolg und ein Signal an die Berger Künstler: Nach 1 Minute waren die ersten 3 Werke, nach 15 Minuten bereits ein Drittel und nach einem Tag alle 16 Werke zum Einheitspreis von 300€ verkauft: https://quh-berg.de/kunst-fuer-jeden-und-guenstig-wie-nie/ 

Im Juni gab es die eine einmalige Chance, einen “echten Panschar” zum Sonderpreis zu kaufen

Die Aktion “Made-in-Berg” ging im zweiten Lockdown bekanntermaßen in die zweite Runde. Diesmal wurden (samt einem durch die Gemeinde finanzierten Honorar) Musiker in den Blickpunkt gerückt: Ihre vier stilistisch ganz unterschiedlichen Adventskonzerte, die unter dem Dach des Marstalls aufgenommen wurden, stehen immer noch unter http://www.made-in-berg.de zum Hören und Ansehen bereit. Zum Jahreswechsel gibt es als “Zugabe” dort noch ein Silvesterkonzert.

Bis dahin lesen Sie hier täglich eine neue Folge unseres Jahresrückblicks. Die erste Folge finden Sie hier:  https://quh-berg.de/der-quh-jahresrueckblick-2020-pt-1/ 

Und wie jedes Jahr auch in diesem vermaledeiten Jahr noch eine letzte Bitte: Wenn es Ihnen etwas bedeutet, all diese Nachrichten zuerst und umsonst hier auf dem QUH-Blog erfahren zu haben, beachten Sie bitte bei Gefallen unsere (natürlich quittiert absetzbare) Spendenkontonummer für all den Speicherplatz, auf dem wir all das für Sie seit fast 15 Jahren bereithalten:

IBAN: DE24 7025 0150 0010 8238 47

Die QUH blickt zurück / morgen folgt an dieser Stelle Teil 3