Vielleicht nirgendwo in Berg ist der immer imposante Sonnenuntergang derart imposant … und trotzdem ist er kaum einem Berger bekannt: Gestern feierte die Münchner Volkshochschule mit großem Promi-Aufkommen ihren Jahresampfang. Alt-Bürgermeister Christian Ude (mit einer launigen Rede), die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Charlotte Knobloch (mit Pudel, aber dennoch unter starkem Personenschutz), der neue Münchner Kulturreferent Marek Wiechers (an seinem ersten Arbeitstag) und 400 andere Gäste waren geladen und wurden bewirtet … darunter allerdings nur wenige ausgewählte Berger.

Der Münchner-Volkshochschuleigene Sonnenuntergang in Leoni
Das Treffen von Politik und MVHS (Münchnere Volkshochschule) hatte am Dienstag noch ein besonderes Gewicht, weil nach 30 Jahren die kämpferische Programmdirektorin Dr. Susanne May in den Ruhestand verabschiedet wurde (deshalb auch der Aufmarsch der Münchner Polit-Honoratioren). Besonders der als Gerne-und-lang-Redner bekannte Münchner Altbürgermeister Christian Ude, der seit 1969 selbst Dozent an der MVHS ist, lieferte bei fast unerträglicher Hitze im Saal eine launige Rede ab und beschwerte sich darin, dass er sich “zensiert” fühle. Ihm war gesagt worden, er dürfe über alles reden, “aber nicht über 10 Minuten” und nicht über “Monsun”. … Letzteres tat er dann auch nicht und hinterließ fragende Gesichter im Saal.

Der “zensierte” Redner Christian Ude
Obendrein bedeute Ude dieser Tag einen persönlichen Triumph: Zum ersten Mal seit Beginn seiner Tätigkeit als Dozent der Münchner Volkshochschule dürfe er diesmal endlich in Haus Buchenried übernachten. Das habe er über ein halbes Jahrhundert angestrebt und bisher nie geschafft. Begleitet wurde die Rede auch von dem gelegentlichen Bellen des Hundes “Ruben” von Charlotte Knobloch, den sie ebenso bei sich hatte wie eine Handvoll Personenschützer.

Immer im Mittelpunkt: Ruben
Frau Knobloch betonte in ihrer leidenschaftlichen Rede, dass allein “Bildung und noch mehr Bildung” gegen “Judenhass” helfe. Dieses drastische Wort verwende sie lieber als “Antisemitismus”. Die Volkshochsuchule sei eine “Schule der Demokratie”.

Hoher Besuch in Leoni: Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
Zuvor schon hatte sich der neue Münchner Kulturreferent Marek Wichers an seinem ersten Arbeitstag ausgerechnet in Leoni der Münchner Volkshochschulprominenz vorgestellt.

Seine Wahl war nicht unumstritten: der neue Münchner Kulturreferent Marek Wiechers bei seiner ersten öffentlichen Amtshandlung
Berger Prominenz war auf dem Fest traditionell nur spärlich vertreten. Der Berger Bürgermeister Steigenberger war etwas verblüfft, dass die Münchner den See offenbar als “ihren See” betrachten. So wurde zwar die Weisheit des Bebauungsplanes für Leoni gelobt, der ausschließlich eine Nutzung als Volkshochschule erlaubt, aber mit keinen Wort erwähnt, dass diese Bestandsgarantie gerade nicht München, sondern die Gemeine Berg festgeschrieben hat.

Nur vierte Reihe in Haus Buchenried: Rupert Steigenberger & Elke Link, selbst im Aufsichtsrat der VHS Starnberger See
Die kleine Berger Delegation komplettierten: der geladene Berger Kulturreferent Andreas Ammer (QUH), die Geschäftsleiterin von Berg, Andrea Reichler, und einige Nachbarn aus Leoni wie die Familie Gastl (und ihre Reporter, die Bösen Buben).
Die leidenschaftlichste Rede vor dem ausgezeichneten Buffet samt Steckerlfisch und von der Star-Sommeliere (und MVHS-Dozentin, an diesem Abend aber nur zu Gast) Paula Bosch goutierten Wein hielt dann die verabschiedete Programmdirektorin Susanne May …

Dr. Susanne May, 30 Jahre lang streitbare Programmdirektorin der MVHS und damit auch von Haus Buchenried
… die vehement die Rolle der Volkshochschule für die “Kommunale Daseinsvorsorge einer demokratischen Stadtgesellschaft” betonte. Auch das sicherlich richtig, allerdings war auch in diesem Statement nur die Stadt bedacht.
Christian Haager allerdings, der Leiter von Haus Buchenried, ist sehr auf die Integration von Haus Buchenried in unsere Gemeinde bedacht. Immer wieder engagiert er lokale Seminarleiter:innen und beschäftigt sich mit der Geschichte des Hauses und des Ortes – wie demnächst bei einer Ausstellung zum 200-jährigen Jubiläum von Leoni zu sehen sein wird …