Die 2. Gemeinderatssitzung des Jahres 2024 war recht eigenartig. Der öffentliche Teil verschwindend kurz und schnell abgehandelt … Spannung verhieß allerdings die Zuschauerbank, die mit Landrat Frey, Kreisbaurat Dr. Kühnel und Frau Neumann von der Fachbereitsleitung 35 so hochkarätig besetzt war wie selten.
Der Bürgermeister gratulierte der Berger Geigenlehrerin Beate Schad für ihre Erfolge beim Wettbewerb “Jugend musiziert” … unser Bericht folgt. GR Kalinke (QUH) berichtete, dass es am Drosselweg eine hektargroße Überschwemmung wegen der Verstopfung eines Rohres gebe. Bauhofleiter Harald Born hat mittlerweile schon versprochen, sich “schnellstmöglich” zu kümmern.
War’s der Biber oder der Winterbruch? Überschwemmung am oberen Lüßbach
GR Brandl (CSU) wies darauf hin, dass derzeit wieder viele freilaufende Hunde den Wildbestand gefährden. BGM Steigenberger bestätigte, dass dafür sogar eine “Schocktherapie nötig” sei und bot dafür Platz im “Bergblick” an. Irgendjemand rief “QUH-Blog” … bei uns finden sich immer wieder Artikel, die auf diese Gefahr hinweisen. Zum Beispiel berichtete in einem Artikel ein Berger Jäger über seine Erfahrungen (https://quh-berg.de/feld-wald-und-wiesen/)
Überfahrenes Reh
“Allein in 2019 sind tagsüber auf der Berger Straße zwischen Kreuzweg und Allmannshausen 12 Rehe, teilweise zwei am Tag, überfahren worden. Sie bleiben oft schwer verletzt liegen, bis sie gefunden werden und von den Leiden durch den Jäger erlöst werden können. Verursacher sind leider in diesem Fall freilaufende und hetzende Hunde.”
(NACHTRAG: Wir haben dem Thema inzwischen neu einen eigenen Beitrag gewidmet: https://quh-berg.de/gehetzt-und-gerissen/)
Tierisch, aber ernst ging es weiter: Ein bekannter Berger Großpferdestallbesitzer will ein Solarium für Pferde auf der Flurnummer 1042 errichten. QUH-Berichte über dieses Grundstück führten schon einmal zu umfangreichen rechtlichen Androhungen, die hier dokumentiert sind: https://quh-berg.de/widerspruch-gegen-quh-artikel/. Der Gemeinderat lehnte das Ansinnen einsstimmig ab. Da dies in der Vergangenheit nichts bewirkt hat, forderte GR Sewald (EUW) obendrein, auch im Falle der zu erwartenden Privilegierung des Pferdesolariums durch ein übergeordnetes Amt das Ansinnen nicht zu genehmigen. Er behalte sich eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Stelle vor, die dies immer wieder genehmige.
Nomen non est omen: der Dürrberghof in Assenhausen (noch ohne Pferdesolarium)
Zur Kenntnis genommen hat der Gemeinderat die gemeinschaftliche Beschaffung von drei Drehleitern für die Gemeinden Gauting, Tutzing und Berg mit Mengenrabatt. Eine Millioneninvestition, die längst beschlossen und nicht weiter diskutiert wurde.
Hoch hinaus: die Berger Drehleiter, die bald ersetzt wird
Der letzte, kurz abgehandelte Programmpunkt betraf ein “Gewässerentwicklungskonzept”, das uns sehr an unseren letztjährigen QUH-Adventskalender erinnerte. In Berg gebe es 29 km Gewässer, die teilweise als Gewässer 3. Ordnung, (dh. kleine Gewässer und Bäche) nicht einmal richtig kartiert seien, obwohl die Zuständigkeit zum Unterhalt bei der Gemeinde liege. Obendrein: Das Vorhaben, die als “nicht gut” klassifizierte Güte des Lüßbachwassers bis 2027 zu verbessern, darf jetzt schon als gescheitert gelten. Das Vorhaben war im Nachhaltigkeitsausschuss vorberaten worden und wurde dann nicht ganz einstimmig durchgewunken. 75% der auf 33T € geschätzten Kosten sind förderfähig. Endergebnis des Konzeptes werde auch ein Plan sein, wann welches Gewässer geräumt werden soll.
Dann schritten Landrat Frey. Dr. Kühnel und Frau Neumann nach vorne, und die Türen wurden für die Öffentlichkeit geschlosssen. Das Ergebnis der nicht-öffentlichen Sitzung wird im Februar bekannt gegeben werden.
“Dann schritten Landrat Frey. Dr. Kühnel und Frau Neumann nach vorne, und die Türen wurden für die Öffentlichkeit geschlossen.”
Landratsamt Starnberg: Fachbereich 35 Asyl, Integration und Migration
Welche Beschlüsse, die der Bürger nicht erfahren darf, wurden bei diesem “Geheimtreffen” gefaßt?
Das wird alles in der nächsten Sitzung öffentlich diskutiert.
Ich denke hier wird es um den Beschluss gehen die Unterkunft in Berg aufzustocken, siehe auch SZ-Artikel aus dem Januar:
“Die Dringlichkeit ist sehr hoch”: Landrat Stefan Frey sucht überall im Landkreis nach Möglichkeiten, neue Unterkünfte zu schaffen. Doch das gestaltet sich gar nicht so einfach. Nun soll so manches Containerdorf wachsen.
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/starnberg-asyl-2024-frey-1.6336592
Hoffentlich hat sich der Belang, der drei aus dem LRA mit Einführung der Bezahlkarte erledigt…….