In weiter Ferne, das Jahr

Am Anfang dieses Jahres wußte kein Mensch, wo ein Wadlhauser Graben sein soll, die CSU fand Atomenergie noch toll, die Gemeinde wollte nicht ins Energiegeschäft einsteigen, die lokale CSU hatte einen Vorsitzenden, für den sie sich schämte und die QUH saß fast mehr vor Gericht, als im Gemeinderat. Wohlan: Das Beste aus den über 400 täglichen Artikeln und Bildern, die 2011 hier im Blog veröffentlicht wurden (bei Nostalgiegefühlen die farbigen Links anklicken):

Im Januar erreichte Berg – kennt ihn noch jemand? – der Dioxinskandal. In ganz Deutschland gab es vergiftete Eier … nicht aber in unserer kleinen Gemeinde im Süden der Republik. Dies fand jedenfalls Elke Link bei ihrer Interviewserie mit Berger Geflügelbauern heraus.


Sonderfall im Dioxin-Januar: glückliches Huhn an zufriedenem Landwirt (Wild)

Im Februar beschließt der Gemeinderat, die marode alte Schule in Aufkirchen zu sanieren . Noch in diesem Jahr! GR Ammer träumt von Proberäumen für Heavy Metal Bands … natürlich umsonst.


Einstürzende Wahrzeichen: die immer noch nicht sanierte Alte Schule

Ansonsten findet der F-Monat vor den Gerichten statt: Mit dem Seufzer “Gegen Scherze kann man nicht klagen” freut sich Andi Hlavaty, dass die Klage des Berger Windkraftpioniers gegen ihn abgewiesen wurde. 3 Tage später findet schon die 3. Verhandlung in Sachen Genz gegen Ammer statt, in der es um eine geforderte Summe von “mindestens 30.000€ Schadensersatz” für einen kleinen QUH-Artikel ging. Hr. Genz fühlt sich mittlerweile – lt. seinem Anwalt – “terrorisiert”. Freude hingegen beim Prozessgegner MTV: das Gericht entscheidet, der Verein darf eine alte Spende von Dipl.Ing. Dr. h.c. Genz behalten.

Währenddessen Unerhörtes im Gemeinderat: die QUH ist die einzige Partei, die gegen den Wegfall der “Geschwisterermäßigung” in den Kindergärten und damit gegen eine im Extremfall 80%ige Gebührenerhöhung stimmt. Der Bürgermeister nennt das “Schaufensterabstimmung”. Zum ersten Mal fällt in der gleichen denkwürdigen Februar-Sitzung auch das Unwort des Jahres: “Teilflächennutzungsplan”. Erster Auftritt des Kreisbaumeisters Dr. Kühnel mit dem Satz: “Entweder wir planen, oder jemand anders plant für uns”, er meinte die Windenergie. Die lokale CSU fordert zu diesem Zeitpunkt noch das Ende von roten Motorrollern. Der schönste öffentliche Auftritt des Monats der QUH ist bei der Oscarverleihung.


Philips Selbstentblößung am roten Teppich in Hollywood

März Der Erfolgsautor Jan Weiler entwirft einen Wahlkampfslogan für die QUH: “Für eine bessere Welt in Berg” oder “Ab und zu: QUH”. Die QUH liefert stattdessen lieber DAS gesellschaftliche Ereignis des Jahres ab: Die erste Berger Kurzfilmnacht mit 2 Bayerischen Filmpreisträgern, einer Welturaufführung, bekannten Schauspielstars (Jürgen Tonkel) und den Lieblingen des Abends, der Video AG aus Kempfenhausen fand im mehr als ausverkauften Marstall statt.


Mehr Besucher als Stühle: der Marstall bei der QUH-Kurzfilm-Nacht

Der 14. März ist in zweifacher Hinsicht ein historisches Datum für die CSU. Genau an diesem Tag, kurz nach Fukushima, sieht die CSU ein, dass es ein Fehler war auf die Kernkraft zu setzen. Sie schwenkt auf die Linie ein, die die QUH von Anbeginn an vertrat.


Japanische Tageszeitung vom 13.3.2011

Am Abend die zweite wundersame Wendung: Die Berger CSU sieht ein, dass es ein Fehler war, Rechtsanwalt Veauthier an ihre Spitze zu wählen. Ohne als Besserwisser dazustehen: Auch dies hatte die QUH von Anbeginn an behauptet. Der Gemeinde und dem Land wäre viel erspart geblieben ohne diese beiden historischen Irrtümer. Einen Tag nach Seehofer bekennt sich dann auch der Berger Bürgermeister zum Atomausstieg. Auch der rote Roller in Percha ist verschwunden. – Die QUH feiert auf ihrer ordentlichen Mitgliederversammlung das 100. Mitglied:


Frohgemut und kampfbereit “auf der Lüften” über 100 glückliche QÜHE

Der Gemeinderat beschließt – gegen die Stimmen der QUH – auf dem Kreisverkehr eine Königskrone zu errichten.

Im April wird Berg zu dem, was es bis heute ist: eine Großbaustelle mit aus den Nichts auftauchenden Baugruben.


Baubeginn 5.4. 8 Uhr / Benachrichtigung der Anwohner 5.4. 10 Uhr / Baufertigstellung bis heute ungewiss

Auf der Gemeindeversammlung würdigt der Bürgermeister stolz die Schuldenfreiheit der Gemeinde. In einer etwas überlangen Rede wird am Rande auch das Thema Windenergie erwähnt. Kurzer Applaus. Den Bürger interessieren eher die Mückenplage am See und die Pferdeäpfel auf der Staße. Kann man heute noch nachlesen, weil die QUH live berichtet. Herr Genz, der ewige Visionär, träumt währenddessen von einer Eliteuni in Berg. Der ehemalige Elite-Student Ammer steht – entgegen anderslautenden Aussagen des Visionärs – noch immer noch vor Gericht. Die Lichtblicke: Die ersten Mieter ziehen ins “Wohnzentrum Etztal” ein. Die Bachhausener – Proud Boys of Creektown – errichten einen wunderschönen Maibaum.


Wirklich 34 Meter? Der (später etwas geschrumpfte) Stolz von Bachhausen

Also war es Mai. Die QUH hat mit anderen Fraktionen den Antrag gestellt, die Möglichkeit einer eigenen gemeindlichen Energieversorgung zu prüfen. Der Antrag wird angenommen. … Etwas konkretes ist allerdings bis heute nicht passiert. Anders am Löfflerhof: dort wird das Projekt einer eigenen gemeindlichen Eierversorgung in Angriff genommen.

!7. Mai – Auftritt der “Wadlhauser Gräben”. Die QUH berichtet es zuerst: In dieser bis dahin völlig unbekannten Waldgegend werden voraussichtlich die ersten großen Windräder des Landkreises entstehen. – Schon 2 Tage später veranstaltet die QUH den ersten Informationsabend zum Thema. Hier bei der QUH …


Draußen der Sonnenuntergang, drinnen die Energiewende

… verrät der Bürgermeister zum ersten Mal, dass Vorverträge schon in Arbeit seien und dass “Zwei bis drei, höchstens vier Windräder” auf dem Areal möglich wären. Da konnte man noch dazulernen. Hat auch der MTV getan, der im letzten Saisonspiel den Abstieg aus der Bezirksliga noch verhinderte. Der QUH-Blog verzeichnet inzwischen zum ersten Mal über 10.000 Leser pro Monat. Das setzte dem Kreisel die Krone auf.


Ab 30.5. ein König: der Berger Kreisel

Juni-Monat, Kini-Monat! Zuerst aber der größte städteplanerische Unsinn des Jahres: Die seit Jahren gut geplante Ortsdurchfahrt von Berg wird nicht kommen Unser Dorf wird nicht schöner werden, lautete unsere Schlagzeile, angesichts der sterbenden Utopien für die Ortsdurchfahrt von Berg … GR Grundmann spricht von einer “Autobahn” durchs Dorf da wußten wir noch gar nicht, dass es später im Jahr noch viel schlimmer werden sollte.


Die zukünftige QUH-Kandidatin im Praxistest

Trotzdem feiert Berg den 125. Todestag eines Königs samt Blechschaden und Humptata. Die republikanische QUH erinnert auch an sein Opfer, den Reformpsychater Dr. Gudden.


“Lust etwas im Wasser zu plantschen?”: Der Paranoiker fragt sein Opfer, den berühmte Arzt Dr. Gudden (sogar die Schatten sind an der Idylle falsch)

Die QUH erobert inzwischen die etablierten Medien. In der FAZ wird sie zum Kronzeugen für Berger Lebensverhältnisse. Herr Genz petitiert inzwischen im Landtag, tritt im Fernsehen auf und bezeichnet sich dort als “König der Phantasie”.

… und da war die erste Hälfte des Jahre gerade erst mal vorbei. Lesen sie gleich im 2. Teil des Jahresrückblicks: Was aus den Berger Königen wurde, wie die Prozesse gegen den QUH-Vorsitzenden ausgingen, wie heilig Berger Männer werden können, wieso die schönste Veranstaltung des Jahres auf dem Skater-Platz stattfand und woher in den Wadlhauser Gräben der Wind weht!