Von Berg über Aalen nach Antakya

Gestern war es soweit: Bürgermeister Steigenberger durfte den Schlüssel des für die Erdbebenregion Antakya gespendeten LF 8 an den Vorstand des Kulturclubs Antakya-Aalen e.V. überreichen.

 

Vorstandsmitglieder Orhan Fatmaogullari, Zeyhen Askar (Zehras Mutter), 1. Vorstand Vecdi Temizkan, Bgm. Steigenberger, 2. Vorstand Ilham Özgül

Eine große Freude für alle Beteiligten, allen voran für Zehra Askar-Franke, die seit 8 Jahren Mitglied bei der Feuerwehr Berg ist und von der die Initiative ausging. “Ich kann nicht überall sein und helfen, daher bin ich bei uns in der Freiwilligen Feuerwehr, damit ich meinen Nachbarn helfen kannn. Und wenn man möchte, kann man auch über diese Grenzen hinausgehen”, sagt sie. “Allerdings mussten einige bürokratische Hürden überwunden werden.”

Zehra Askar-Franke

Der Kulturclub Antakya-Aalen e.v. hat 800 Mitglieder in Aalen. Antakya ist seit 1995 eine der Partnerstädte Aalens, seit die Stadt in die Provinz Hatay eingegliedert wurde, sogar die größte. Aalen und Antakya liegen sage und schreibe 3333 km voneinander entfernt. Diese Distanz wird das Feuerwehrauto noch überwinden müssen. Zuvor wird die defekte Ansaugpumpe noch von der Feuerwehr Aalen repariert.

Hier einige Bilder der unglaublichen Zerstörung des immer wieder von Erdbeben gebeutelten Ortes – die  Vertreter des Kulturclubs schickten sie uns:

Ohne Worte

Vorher – nachher

 

 

Antakya ist übrigens der neue Name des geschichtsträchtigen Ortes Antiochia. Antiochia war nicht nur eine bedeutende Handelsstadt, sondern auch Sitz eines altkirchlichen Patriarchats, gegründet von Apostel Paulus. Etwas außerhalb liegt die St.-Petrus-Grotte, eine antike Höhlenkirche. In Antakya existieren seit jeher mehrere Religionen nebeneinander – wie auf Zehras Anhänger zu sehen ist.

Zehras Anhänger

Zehra Askar-Franke hatte diesen Anhänger von einem Künstler in Antakya gekauft – er zeigt den muslimischen Halbmond, das christliche Kreuz und den jüdischen Davidsstern. “Wir haben immer das Nebeneinander der Religionen gelebt”, erzählt sie. “Religiöse Feste wurden gemeinsam begangen. Da wurde mal mit jüdischen Nachbarn koscher gekocht und gemeinsam gegessen, oder wenn jemand gestorben ist, dann hat man auch in einer christlichen Kirche Abschied genommen oder gemeinsam muslimische Hochzeiten gefeiert. Das friedliche Nebeneinander wurde in Antakya seit jeher gelebt und geschätzt.” Antakya ist mittlerweile in die Verwaltungsprovinz Hatay eingegliedert worden.

 

Mosaik mit den Symbolen der drei Religionen

Nach dem Treffen fuhren die Gäste gemeinsam mit Zehra übrigens eigens bis nach Gilching zum Essen. Sie ließen sich von Halil im dortigen Highway Grill “einen sehr guten Kebap” zubereiten  – den kulinarischen Tipp werden wir gerne mal ausprobieren!

Gruppenbild, dazu  Zehra in der Mitte, rechts 3. Bgm. Elke Link sowie Geschäftsleiterin Andrea Reichler

Möge das Fahrzeug in Antakya gute Dienste leisten!