Neues aus dem Gemeinderat: Ein Projekt des Asylhelferkreises

Der größte Knaller der heutigen Gemeinderatssitzung war wohl, dass der Geschäftsleitende Beamte Benjamin Bursic zum 1. September seine Versetzung beantragt hat – aber nicht innerhalb der Gemeinde Berg. Er will auf Michael Brauns Spuren wandeln und zum Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberland wechseln, wo er sich um das Forderungsmanagement kümmern soll. Für die Nachfolge wird jemand gesucht. Ein Hammerschlag für die Gemeindeverwaltung – aber Herr Bursic hat die Gemüter beruhigt und wird erreichbar sein.

Heute Hämmer

Vor den Bebauungsplanthemen  und Bauanträgen stellten Iradj Teymurian und Projektleiter Peter Born vom Asylhelferkreis Berg ihr neues Anliegen vor.

Mittlerweile sind noch 108 Asylsuchende in Berg untergebracht, nur sehr wenige dürfen arbeiten oder finden Arbeit. Viele Asylanträge wurden negativ beschieden, aber es gibt kaum Abschiebungen. Die Menschen werden also zunächst hier bleiben. Die erste Phase des Deutschlernens und der Kulturvermittlung ist abgeschlossen – der Helferkreis meint: “Wir müssen etwas für die Zukunft machen!” Sie wollen die Asylsuchenden in einem Projekt  auf ein Arbeitsleben – auch wenn es nur simuliert wird – vorbereiten und ihnen handwerkliche Grundkenntnisse beibringen – und sei es nur, um diese Kenntnisse bei einer etwaigen Rückkehr mit in die Heimat zu nehmen.
 Für die Asylsuchenden ist es aufgrund ihrer mangelnden Grundqualifikation schwer, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Die Projektidee: Man möchte eine Übungswerkstatt für Holz- und Metallbearbeitung einrichten, in der Arbeitstage simuliert werden. Bei regelmäßigen Arbeitszeiten sollen Grundkenntnisse vermittelt werden. So möchte man etwa einfache Möbel, Vogelhäuschen, Hochbeete etc bis hin zu SUP-Boards dort herstellen. Die Arbeitsstunden jeder Person werden aufgeschrieben, und wenn die Objekte verkauft werden, wird der Erlös anteilig ausbezahlt.

Was fehlt – und hier wurde der gesamte Gemeinderat aufgerufen, mitzuhelfen:

  • Räumlichkeiten – eine Halle, ein Lager, ein Holzverschlag, gerne beheizbar und mit (Stark)stromanschluss
  • Ausbilder (möglichst ehrenamtlich)
  • Spenden für Mieten, Heizung, Werkstoffe etc.

Bitte wenden Sie sich an den Helferkreis, wenn Sie eine Möglichkeit wissen.

 Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde das “Erfrischungsgeld” für die Helferinnen und Helfer bei der Bundestagswahl neu festgelegt. Wer nur auszählt, bekommt 15 €, wer tagsüber mithilft und abends auszählt, bekommt 35 €, und die Teilnahme an der Einweisung plus Auszählen und Anwesenheit tagsüber bringt 45 €. Pro Tag, versteht sich.
 Ein in Farchach beantragter Anbau einer Maschinenhalle an eine Lagerhalle wurde abgelehnt, eine Genehmigung aber in Aussicht gestellt bei Nachweis der gesicherten Erschließung, Entwässerung und der Privilegierung.
 Dann war nur noch der Bebauungsplan Harkirchen Thema – das “Ergebnis der öffentlichen Auslegung und Behördenbeteiligung” wurde beschlossen sowie die erneute öffentliche Auslegung. Da der Bebauungsplan noch in Bearbeitung ist, einigte man sich zudem noch auf eine Verlängerung der Veränderungssperre.

 

 

Kommentieren (3)

  1. Gast
    21. Juni 2017 um 8:53

    Das ist ein Hammer! Ich frage mich, was das über die Zusammenarbeit mit Gemeinderat und Bürgermeister aussagt, wenn ein leitender Beamter – der vernümpftig und fähig scheint – lieber säumigen Zahlern hinterherlaufen will, als eine Gesamtverantwortung für die Gemeindeverwaltung weiterhin wahrzunehmen. Aber wahrscheinlich liegen die Gründe ja auch ganz woanders? Alles Spekulation!

  2. Unterberger
    22. Juni 2017 um 16:33

    Hauptsache spekulieren – anonym, versteht sich! M und N liegen nah beieinander, oder nicht besser gewusst? Wieder Spekulation…

  3. Berger Bürger
    12. Juli 2017 um 23:57

    Sehr geehrter Unterberger und sehr geehrter Gast,
    ich weiß ja nicht ob der Geschäftsführende Beamte nicht besser weiter ist. In Kommunalen Kreisen der Verwaltung hat die Gemeinde Berg schon lange keinen guten Ruf mehr. Aber schon seit seinem Vorgänger. Die Gemeinde tut sich jeher schwer bei Stellenausschreibungen noch qualifiziertes Personal zu finden.