Mitarbeiter des Monats: Wolfgang Adldinger, Architekt

Auch das gibt es: Politiker, die ein Ehrenamt (z.B. als Gemeinderat) nicht antreten, um daraus eigenen Nutzen zu ziehen, sondern ihr Amt sogar als Verpflichtung nehmen, auf einen eigenen Nutzen zu verzichten.


Wolfgang Adldinger (Grüne), Architekt

Niemand hätte es ihm verübeln können, den Auftrag anzunehmen. Und wie er sagt, ist ihm die Entscheidung auch nicht leicht gefallen: Wolfgang Adldinger von den Grünen hat auf einen lukrativen Genz-Auftrag verzichtet, um als Politiker nicht korrumpierbar zu werden.

Auch für gut beschäftigte Architekten wie Wolfgang Adldinger und seine Frau Ulrike bedeutet der Bau von 18 Wohnungen keinen Pappenstiel. Einen Auftrag dieses Volumens bot jedenfalls Dipl. Ing. Dr. H.c. Siegfried Genz über einen bekannten Mittelsmann und Ex-Gemeinderat (CSU) dem Neu-Gemeinderat Wolfgang Adldinger (Grüne) an. Dieser allerdings wunderte sich: “10 Jahre hab ich von dem nichts gehört und kaum sitz ich 2 Monate im Gemeinderat kommt er daher.” – Für Wolfgang Adldinger gab es keinen Zweifel: Obwohl ihn der Auftrag in Aufhausen architektonisch sehr gereizt hätte, winkt er ab: “Da hätt ich mich geschämt!”, sagt er der QUH. Er “würde vor Scham im Boden versinken”, wenn er jedesmal bei Abstimmungen über Anträge für Herrn Genz – so wie andere von Genz beschäftigte Gemeinderäte es inzwischen auf sanften Druck hin tun – sich von Diskussion und Abstimmung in Genz-Angelegenheiten enthalten müsste.

Auch ohne Amt und Genz sind die Adldingers in Berg viel gefragte Architekten und Planer: Von ihnen stammt beispielsweise der Plan für den Dorfplatz in Höhenrain, manches Einfamilienhaus in der Gemeinde, z.B. in Biberkor oder Bauleitplanungen, wie z. B. die von Mörlbach oder Harkirchen.

Solche Aufträge nehmen die Adldingers natürlich gern weiter an und es ist ihnen zu wünschen, dass sie jetzt erst recht andere Auftraggeber bekommen. Ihre Internetadresse ist: http://www.adldinger.net

Selbst die QUH hat sich einiger Avancen von Herrn Genz erwehren müssen. Da wir allerdings in der Gemeinde keine Gewerbe betreiben, versuchte er uns an unserer basisdemokratischen Grundüberzeugung zu packen. Wir wurden über einen Mittelsmann wiederholt gefragt, ob wir nicht – so wie in Unterschriftensammlungen vorgeschlagen – etwas gegen das ungeliebte Windrad auf der Maxhöhe unternehmen wollten? – Herr Genz würde auf das monströse Rad mitten im Ort verzichten … einzige Bedingung: Sein Lieblings-Schwarzbau, der Mörserturm, müßte stehenbleiben und die QUH, die doch alte Verkrustungen auflösen wolle, möge sich doch in dieser Richtung engagieren. – Auch wir lehnten dankend ab.

Kommentieren (2)

  1. Prinz_1
    4. August 2009 um 16:46

    Dr. Genz Dafür zahlt Herr Dr. Genz auswärtigen Planern ein angefallenes Honorar nicht.
    Das ist typisch

  2. Prinz_1
    4. August 2009 um 16:47

    nochmal Geld macht auch nicht vornehmer