“Der Rotmilan wurde gesichtet”?

Wenn jemand die Behauptung, die in der Überschrift aufgestellt wird, beweisen könnte, würde das in jeder Region in Deutschland das Ende von Windkraftanlagen-Plänen bedeuten. Seitdem das Verwaltungsgericht Stuttgart 2005 beschlossen hat: “Windkraftanlagen dürfen an Nahrungs- und Rastplätzen der geschützten Greifvogelarten Schwarz- und Rotmilan auch außerhalb von (faktischen oder formalen) Vogelschutzgebieten nicht errichtet werden.” ( http://vgstuttgart.de/servlet/PB/menu/1198153/index.html?ROOT=1192939 ) gehört der habichtartige Greifvogel unter WKA-Gegnern zu den gesuchtesten Lebewesen.


Rotmilan (Milvus milvus) auf Beutesuche – Photo Wikipedia / Christian Knoch ( http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/legalcode )

Jetzt behauptet Melani Suckfüll vom “Verein zum Schutz der Wadlhauser Gräben”, ihr Traumwesen, den Rotmilan, entdeckt zu haben: “Wir haben ein Vogelgutachten in Auftrag gegeben. Der Rotmilan ist im Umfeld der Wadlhauser Gräben zig-fach gesichtet und fotografiert worden. Es handelt sich definitiv um mehrerer Paare mit Nachkommen.” Heute wird sie im Neufahrner “Jägerwirt” dieses Gutachten vorstellen. Außerdem wird sie von den Aufsehen erregenden Windmessungen des Berger “Aviators” berichten, die die QUH zuerst veröffentlicht hatte ( /?p=2044/ ), und Martin Ruhdorfer wird einen Vortrag über “Politische Entwicklungen, Hintergründe, Risiken und Alternativen zur Windkraft in Bayern” halten.


Für Rotmilansucher: so klingt er!

Der Widerstand gegen die WKAs ist trotzdem fast schon ein anachronistisches Unterfangen. Denn das Berger Windkraftgebiet liegt auf dem Genehmigungsweg schon längst bei der Staatsregierung. Die Berger Lokal-Regierung ist im Wahlkampf auffällig bemüht, das Reiz-Thema so gut es geht, in Vergessenheit geraten zu lassen. Man (Monn) beantwortete diesbezügliche Nachfragen seiner Konkurrentin Elke Link (QUH) im Gemeinderat wenn überhaupt nur noch ausweichend. Und noch gar nicht zur Sprache gekommen ist, dass die Chancen groß sind, dass auf Ickinger Gebiet eine Geothermieanlage gebaut wird, über die positiv nachzudenken – oder gar zu diskutieren – man in Berg völlig versäumt hat. Jetzt steht man hier den Geothermieplänen so handlungsunfähig gegenüber wie die Neufahrner der Windkraft. Und selbst wenn man – wie die QUH – engagiert für Geothermie ist: Das Geld wird anderswo verdient (vielleicht ja in Neufahrn?).

Kommentieren (2)

  1. MBE
    26. Juni 2012 um 17:33

    nicht? sondern !!! Ich persönlich habe seit Anfang April unzählige Fotos und Videos mit Ortsbezug von den Rotmilanen gemacht. Seitdem ich mir eine neue Kamera gekauft habe sogar zusätzlich mit GPS Daten. Bei schönem Wetter kann man fast täglich 1-4 Rotmilane gleichzeitig sehen. Und das rund um und über dem gesamten Konzentrationsgebiet, speziell zwischen Neufahrn und den Wadlhauser Gräben, sowie Ebenhausen/Schäftlarn und den Wadlhauser Gräben. Aber von Berg aus sieht man das natürlich nicht.
    Auch andere Anwohner haben die Vögel in den letzten Monaten regelmässig beobachtet, fotografiert und gefilmt.

    Am Besten kommen Sie heute Abend in den Jägerwirt und informieren sich.

  2. MBE
    29. Juni 2012 um 19:36

    Schon wieder so ein Zufall Der BUND hatte gross angekündig die Konzentrationsflächen zu untersuchen. Dazu sind sie mit dem Auto durch die Gebiete gefahren, an 9 aufeinander folgenden Tagen. Komischerweise sind die Gebiete Wadlhauser Gräben, Krailling und Gauting gar nicht angefahren worden. Man kann also davon ausgehen, dass hier als Erstes gebaut werden soll.
    Gestern hätten sie stundenlang 3 Rotmilane beobachten können. Ich habe auch heute wieder videos über den Wadlhauser Gräben.
    Mit Ortsbezug und GPS Daten.
    Unsere Heimat ist einfach einzigartig. Wir müssen das erhalten. Das lässt sich auch im Rahmen der notwendigen Energiewende schaffen. Mit dezentralen gemeindlichen und auch privatem Engagement. Aber Windparks in dicht besiedeltem Erholungsgebiet schaden mehr als sie bringen.
    Der Strom wird eingespeist oder auch nicht , aber gefördert. Der vor Ort bezogene Strom kommt dennoch grösstenteils aus Kohle, Atom und Gaskraftwerken.
    Geothermie und Solar mit kleinen Batteriespeichern wären ein günstige und für die Bürger verträgliche Alternative. Es wurden 2 Solarfelder in Berg abgelehnt und die Test für Geothermie laufen ohne dass Herr Monn besonders interessiert schein. Das passt eigentlich nicht und dann doch wieder zusammen.