Der neue Ortsteil von Berg

Heute hatten die Berger Gelegenheit, den neuen “Ortsteil” am Huberfeld, den das Landratsamt dort für 700.000 € zur Aufnahme von Flüchtlingen errichtet hat, zu besichtigen.


Das Berger Flüchtlingslager bietet Platz für über 100 Personen

Die zahlreich erschienenen Nachbarn zeigten sich angesichts der Enge in den Zelten teilweise etwas betroffen. “Das ist das Beste, was wir hier in der kurzen Zeit schaffen können!”, verteidigt es Herr Teymurian, der Organisator des hiesigen, stets weiter wachsenden Helferkreises.


Herr Teymurian, der gerade eine “seiner” Unterberger Flüchtlingsfamilien begrüßt (rechts am Bildrand)

Auf dem Gelände gibt es 8 Schlafzelte, Küchenzelte, Duschcontainer, Waschzelte und Sozialzelte …


Eigentlich schon “höchster” Standard: Flüchtlingsstockbett hinter Klein-Spind

… zwei Aufenthaltszelte mit Stühlen und Tischen, sowie einen “Waschsalon”. Zwischen den Zelten soll noch ein überdachter Korridor entstehen.

In einem Zelt am Eingang befindet sich der “Supporting Point” der Firma “Jonas Better Place”, die sich um die Zelte kümmert und rund um die Uhr vor Ort ist.


Make This World A Better Place

Drin im Supporting-Point hängt auch ein Kalender, der endlich die nächsten offiziellen Daten verrät: am Mittwoch kommen “4 Zugänge”, am Donnerstag, den 1.10., werden dann 30 erwartet.



34 neue Berger

(Nachtrag: Ursprünglich war man davon ausgegangen, pro Zelt 8 Doppelstockbetten aufstellen zu können. Nach einem Rundgang mit der Feuerwehr, die einen zweiten Ausgang für die Zelte vorschlugen, wurde die zahl auf 7 reduziert. Damit reduziert sich die die Anzahl der Flüchtlinge, die in Berg in den 8 Schlafzelten unterkommen können von 128 auf 112.)


Die Solidarität ist ungebrochen

Kommentieren (8)

  1. iGing
    25. September 2015 um 17:41

    Wenn eine Frage erlaubt ist:
    Kann man die Zelte denn heizen? Wurde mal eine Hochrechnung bzgl. der zu erwartenden – vermutlich beträchtlichen – Heizkosten gemacht?

    • quh
      25. September 2015 um 17:53

      Heizung Die doppelwandigen (und so luftisolierten) Zelte werden durch eine Umluftheizung warm gehalten. Über die Kosten (die das Landratsamt trägt) ist uns nichts bekannt. – Die notwendigen Überlegungen, wie man bei extremen Wintereinbrüchen reagieren kann, werden gerade angestellt.

  2. Klaener
    25. September 2015 um 18:17

    Das ist nicht ok “Das Beste was wir in der kurzen Zeit schaffen konnten”? Es ist doch wohl schon lange klar, dass wir uns um unsere Flüchtlinge kümmern müssen. Und wer ist “wir”? Der Asylhelferkreis ist für die Unterbringung nicht verantwortlich, die Gemeinde hat das Engagement offensichlich auf die Vermittlung des Grundstückes beschränkt.

    Die Behausungen finde ich beengt und für eine reiche Gemeinde/Landkreis/Land beschämend. 16 Betten in einem Zelt, kein Sitzplatz dort, winzige Spinde ohne Regalböden, winzige Aufenthaltszelte, Duschen ohne Umkleidemöglichkeiten, Waschanlage (-tröge) mit Kaltwasser, keinerlei Pflanzen oder ähnlich. Warum hat man nicht mindestens ein paar mehr Zelte gebaut, warum nicht mehr Platz auf der Wiese belegt? Von ordentlichen und winterfesten Unterkünften mit Raum für geeignete Freizeitbeschäftigung mal ganz zu schweigen.

    Bei 700.000 Investition für 128 Personen über 24 Monate kostet das Minibett mit Duschenmitbenutzung 230 Euro pro Monat pro Person, von den Betriebskosten mal ganz zu schweigen.

    Das Personal ist sehr freundlich und bemüht und wir sind gespannt auf unsere Gäste.

    Ein Nachbar vom Huberfeld.

    • QUH-Gast
      25. September 2015 um 18:41

      Urlaub “Unsere” Flüchtlinge kommen nicht zu uns weil sie Urlaub machen wollen, sondern weil sie dort, wo sie herkommen, um ihr Leben fürchten müssen – ich glaube sie verzeihen uns, wenn sie nicht gleich unseren “deutschen Wohnkomfort” in Anspruch nehmen können!

  3. boshkow
    26. September 2015 um 9:06

    Warum eigentlich hat man nicht die Riedl-Wurst-Fabrik dafür hergenommen? Die steht doch schon lange leer, da brennt immer Licht, geheizt wird scheint’s auch da drin… Wäre doch zumindest eine festere Unterkunft und sicher auch großzügiger gewesen?

    • quh
      26. September 2015 um 9:14

      Weil das Privateigentum ist und man nicht so einfach Zugriff darauf hat. Die Fabrik ist natürlich groß, aber ob sie als Unterkunft wirklich geeignet wäre – keine Ahnung! Da müsste der Eigentümer Kontakt mit dem LRA aufnehmen und das prüfen lassen. Das LRA hat ja Privatpersonen und Firmen aufgefordert, geeigneten leerstehenden Wohnraum zur Verfügung zu stellen.

    • QUH-Gast
      26. September 2015 um 11:04

      Hat jemand gefragt? Die Idee mit der Fabrik finde ich gut, natürlich muss die Eignung als Unterkunft geprüft werden.

      Wie ist das denn gelaufen – ganz grundsätzlich? Werden nur alle aufgefordert sich zu melden und Wohnraum zur Verfügung zu stellen oder hat jemand von der Gemeinde oder dem Landratsamt aktiv gefragt, konkrete Angebote gemacht, finanzielle Anreize geschaffen, Überzeugungsarbeit geleistet? Welche Versuche wurden denn unternommen?

  4. quh
    28. September 2015 um 15:31

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