Er hat der Gemeinde etwas von wahrhaft bleibendem Wert geschenkt: den ganzen Weltraum. Dank Prof. Christian Jutz, dem Gründer der Berger Volkssternwarte, ist man in Berg dem All allzeit nah. Christian Jutz ist letzte Woche im Alter von 93 Jahren gestorben.
Prof. Christian Jutz in seinem Element
Es waren Zeiten, als man noch träumen konnte und die Träume auch noch Wirklichkeit wurden: Im Jahr 1992 überredete der Chemieprofessor Christian Jutz nach seiner Emeritierung den damaligen Bürgermeister Ücker, ihm in Aufkirchen ein Grundstück zu überlassen und darauf ein Gebäude zu errichten, um darin eine “Volkssternwarte” zu bauen. Jutz selbst schenkte der Sternwarte sein größtes und bestes Teleskop … im Laufe der Jahre kamen viele andere hinzu: das größte ist ein “16 Zoll-Schmidt-Cassegrain-Spiegelteleskop”, ein Geschenk des Leiters der Volkssternwarte München. Denn in München gibt es zwar die größeren Teleskope, aber bei uns auf dem Land “den schöneren Himmel” (Jutz).
Der immer lebendige Prof. Christian Jutz bei einer Ansprache in “seiner” Sternwarte (2012)
Eröffnet wurde die Sternwarte am 67. Geburtstag des ehemaligen Chemieprofessors im Juli 1992. Bis 2011 leitete Jutz den Sternwartenverein, der heute gut 80 Mitglieder hat und mit seinen Veranstaltungen und bei den nächtlichen, allwöchentlichen Öffnungen (jeder Woche zwischen 20 und 22 Uhr, im Sommer später) den Bergern immer wieder das Weltall nahebringt. Schon zu Lebzeiten, 2002, wurde dem Gründer die Ehre zuteil, dass die erfolgreiche Volkssternwarte nach ihm benannt wurde.
Familie Jutz beim 25-jährigen Vereinsfest in Aufkirchen
Die Wichtigkeit der Sternwarte und des Wirkens von Christian Jutz für die Gemeinde dokumentieren auch die zahllosen Beiträge, die hier im Blog in den letzen Jahren erschienen sind: Ganze Adventskalender konnte man mit den Bildern der Christian-Jutz-Volkssternwarte bestücken ( https://quh-berg.de/?s=christian+jutz ). Zuletzt wurde Christian Jutz bei der 25-Jahr-Feier “seines” Vereins gefeiert: https://quh-berg.de/25-jahre-christian-jutz-volkssternwarte-berg/ . “Durch seine mitreißende und begeisternde Art haben viele von uns erst zu dem faszinierenden Hobby Astronomie gefunden. Er war für uns ein Vorbild, Lehrer und Freund.”, schreibt Stefan Schmid, seit 2011 Jutz’ Nachfolger als Vereinsvorsitzender.
Eine “Traurige” Sonne, aufgenommen in der Christian Jutz Sternwarte
Die Trauerfeier für Christian Jutz mit anschließender Beerdigung findet am Freitag, 25. Januar, um 14 Uhr in der Kirche Mariä Himmelfahrt in Aufkirchen statt.