29.1.: Michael Krüger liest

Auch in der Kultur gibt es gleich am Anfang des Jahres schon einen ersten Höhepunkt, ein quasi einzigartiges Ereignis. Am 29.1. liest der in Allmannshausen lebende Schriftsteller Michael Krüger im Rittersaal in Kempfenhausen, u.a. aus seinem in Berg entstandenen Gedichtband “Im Wald, im Holzhaus”. Das Besondere daran: Fast alles, was Michael Krüger in dem Band beschreibt, kennen wir Berger aus eigenem Erleben … und doch: wie anders aber fühlt es sich an, wenn ein großer Dichter so einfache Dinge wie eine Schafherde, eine Ziege beim Hofladen oder einen Haufen gefällter Buchen sieht. Schon deshalb wird die Lesung in Berg sein wie keine andere.

Ein Mann, ein Buch. eine einzigartige Lesung

Getauft wurde der Krüger  auf den Namen „Michael“. In der großen weiten Welt der Literatur, wo er berühmt ist wie nur wenige (niemand kennt so viele Nobelpreisträger wie er, niemand war auf so vielen Nobelpreissverleihungen), nennen ihn alle „den Michel“. Nur in Allmannshausen, wo er jetzt lebt, wird Michael Krüger, der weltberühmte Verleger, emsige Dichter und ehemalige Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste von seinen Nachbarn schlicht „Mike“ genannt.

Dieser „Michel Mike Michael Krüger“ wird nun am 29. Januar zum ersten Mal in seinem Heimatdort Berg eine Lesung veranstalten. Dies ist etwas ganz Besonderes, weil der „Mike“ an seinem Wohnort früher am liebsten inkognito am Stammtisch im Oskar-Maria-Graf-Stüberl saß oder inzwischen auf der Bank vor dem Hofladen in Allmannshausen sitzt. Unvergessen sein großer Artikel in der SZ, in dem er – von einer schweren Krankheit genesen – gestand:

“Aber ich lebe noch. Wir haben uns in ein kleines Holzhaus im Umland zurückgezogen und betrachten aus der Distanz, wie sich die Welt verändert. Gemüse und Käse kaufen wir in einem Hofladen, in dessen Stall drei Schweine und zwölf Ziegen leben, mit denen mich inzwischen eine tiefe Freundschaft verbindet …”

Darüber würde sich manch Geistesgröße freuen: “Tiefe Freundschaft” mit Michael Krüger

Zur Corona-Zeit hatte der „Michael“ wöchentlich im SZ-Magazin ein Gedicht veröffentlicht, das den Blick aus seinem Allmannshauser Holzhaus beschrieb. Ein ganzer Gedichtband „Im Wald, im Holzhaus“ ist daraus geworden, aus dem der „Michel“ im Rittersaal von Schloss Kempfenhausen erstmals daheim lesen wird. Für Berger sind es ganz besondere Gedichte, weil in ihnen von einem Allmannshauser Schreibtisch aus die Welt erklärt wurde … und wir kennen zudem jeden gefällten Baum, der in „Mikes“ Worten zum großen Gedicht wurde. Auch manches Dorfereignis wurde poetisch beschrieben. So zum Beispiel der Bootshüttenbrand in Leoni in dem Gedicht “Abbruch”.

“Am See unten ist ein Bootshaus abgebrannt,

man konnte es bis hier oben riechen,

ein Geruch, der bei uns ganz unbekannt ist,

wir sind eher an Laubfeuer gewöhnt.

Ausgehend von diesem Ereignis und eingedenk der nebenan immer wieder sterbenden Taucher phantasiert sich “der Mike” in “eine andere Welt mit anderen Gesetzen”, hört eine Musik vom anderen Ufer und schließt die Elegie mit den mystischen Sätzen:

Wahrscheinlich wäre es in diesem Moment leicht,

über das Wasser und den Abbruch hinweg

das andere Ufer zu erreichen.”

 

Es wird für das Publikum äußerst  interessant sein, diese Gedichte mit den realen Nachrichten und Erinnerungen zu vergleichen: https://quh-berg.de/wieder-grosser-brand-in-berg/

Themna eines Gedichtes: “Am See unten ist ein Bootshaus abgebrannt” (Foto: Edwin Kunz)

Der Abend wird moderiert von dem Berger Kulturreferenten Andreas Ammer, der Michael Krüger seit Jahrzehnten kennt. Ein Portrait von Michael Krüger aus lokaler Sicht lesen Sie unter: https://quh-berg.de/freund-der-ziegen-wir-feiern-michel-kruegers-80-geburtstag/ oder hie rhttps://quh-berg.de/aber-ich-lebe-noch/

Eine Veranstaltung des Kulturvereins Berg und der Gemeinde Berg. Kartenbestellungen unter schad.kulturverein@gmx.de

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