200 Jahre Schulzwang in Bayern – Schulmuseum Aufkirchen auf Abwegen


Ausstellung des Berger Schulmuseums im Starnberger Museum

Unser Aufkirchener Schulmuseum wurde umgezogen! Doch der Umzug ist nur temporär und gereicht ihm zudem zur Ehre. Das Museumszimmer ist nämlich Bestandteil der Wanderausstellung “Wenn der Mensch was lernen muss”, die noch bis zum 14. 10. im Foyer des Landratsamts Starnberg zu besichtigen ist.


Bei der Eröffnung: Joachim Wenzel vom Berger Archiv, Friederike Hellerer vom Herrschinger Archiv und Schirmherr Landrat Karl Roth über dem Museumszimmer aus Aufkirchen und unter der Bigband des LSH Kempfenhausen

Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Archive im Landkreis. Anlass war die Einführung des “Schulzwangs” in Bayern im Jahr 1802. Dabei interessierte die Ausstellungsmacher besonders die Umsetzung der ministeriellen Vorschriften auf der untersten Ebene.

Der Berger Archivar Joachim Wenzel wurde in seiner Einführung konkret, was die Finanzen betraf. Die Ausstellung kostete 25.000 €. Das Landratsamt leistete einen Zuschuss, den gesamten Rest konnte man über Sponsoren finanzieren. Diese sollen auch hier entsprechend gewürdigt werden. Der Löwenanteil kam übrigens aus Berg. Es spendeten: die Kreissparkasse München-Starnberg, Rolf Nonnenmacher (Berg), Reiser Systemtechnik (Berg), Freiherr Wulf von Schimmelmann (Berg) sowie ein Spender, der ungenannt bleiben möchte. Sehr großzügige und umfangreiche Unterstützung leistete der Keller Verlag (Berg).


Museumsreif: Berger Nachkriegsschulklasse

Außer dem Schulzimmer aus Aufkirchen werden in der Ausstellung Exponate aus dem Schulalltag gezeigt, auf Stellwänden informieren die einzelnen Archive über ihre Dorfschulen oder über Themen wie das Leben der Lehrer, Schule im Nationalsozialismus oder die Prügelstrafe, die in Bayern erst 1980 gesetzlich verboten wurde.


Damals-noch-nicht GR Link (QUH), Damals-schon GR Sokolowski (FDP) und Sieglinde Müller beim Schulmuseumsgründen 2003 (Ausriss Kreisbote 2003)

Das Schulmuseum Aufkirchen wurde im Jahr 2003 von Anke Sokolowski, Sieglinde Müller und Elke Link gegründet, die damals mit Besen und Eimern bewaffnet den Dachstuhl der Alten Schule durchforsteten und das Schulzimmer liebevoll wieder einrichteten, mit Unterstützung vieler örtlicher Handwerker und Förderer.

Zu der Ausstellung ist ein Begleitband erschienen, der für 10 € erworben werden kann. Führungen gibt es am 21.9. um 10:00 Uhr, am 30.9. um 14:00 Uhr und am 5.10. um 10:00 Uhr. Später wird die Ausstellung modifiziert in den einzelnen Gemeinden zu sehen sein.