Kein Dorfplatz für Kempfenhausen … die 4. Sitzung des neuen Berger Gemeinderates

Vor 10 Jahren hatte der ehemalige QUH-Gemeinderat Dr. “Jokl” Kaske einen Traum: Er wünschte sich einen Dorfplatz für Kempfenhausen: “einen Platz mit Dorflinde, Parkbänken, Maibaum (samt Maifeier?), einem Sandkasten und Spielgerät, wo sich bereits Mütter, Hausmänner oder Au-Pairs mit Kinderwägen und Krabbel-Kempfenhausern treffen? Genug Potential dafür gäbe es, nicht nur auf Berg-, sondern auch auf Seeseite, wo kräftig Nachwuchs vorhanden ist. Und schau an, es gäbe aus alten Zeiten einen geeigneten traditionellen Platz: Das dreieckige Gelände des ehemaligen Dorfweihers am Milchberg direkt gegenüber dem Eingang der Marianne Strauss Klinik zwischen Perchaer- und Kempfoweg.” (So schrieb Jokl hier im QUH-Blog am 4.April 2010. Vgl.:https://quh-berg.de/ortsmitte-kempfenhausen-6272729/

Der Spitz gegenüber der Klinik

Dieser Traum, der schon lange nicht mehr verfolgt wurde, ist nun endgültig ausgeträumt: Der Gemeinderat billigte auf dem Grundstück (mit einer Gegenstimme der Grünen) auf dem Grundstück den Bau eines Doppelhauses. Zwar könnte man das Grundstück auch als Außenbereich definieren, aber schon der alte Flächennutzungsplan wies das Grundstück als Wohnfläche aus.

 

Kempfenhausen im Jahr 1750 (Foto: Sebastian Hess)

Im Kloster Schäftlarn gibt es ein Gemälde aus dem Jahre 1750, das uns der Kempfenhauser Cellist Sebastian Hess geschickt hat. Der Dorfteich an der Stelle des Bauprojekts wurde vermutlich im 19. Jahrhundert trockengelegt. Geben Sie uns gerne Bescheid, falls Sie mehr wissen!

Sonst wurde in der Sitzung bekannt gegeben:

  • Das neue Löschfahrzeug der Feuerwehr Bachhausen hat 361.000 € gekostet. 70.000 € schießt der Freistaat Bayern zu.
  • Am Rambaldiweg hatte jemand gefälschte “Hunde an die Leine” Schilder angebracht, sie wurden entfernt.
  • Am nächsten (verregneten) Wochenende legen die Schiffe wieder in Berg & Leoni an.
  • Ein großes Lob vom Bürgermeister gab es für die Aktion “Made In Berg” des neuen Kulturbeauftragten der Gemeinde Andreas Ammer. Nach einem Tag waren alle Werke der 16 ausgewählten Berger Künstler verkauft. Der Initiator versprach, dass die Aktion Nachfolger finden wird.


Alles ist verkauft: Ansturm auf die Berger Künstler von “Made in Berg“: https://www.made-in-berg.de

Viele Fragen hatten die Grünen:

  • Ob es eine Corona-Bürgerversammlung geben könne? – Schwierig: Bisher seien nur Versammlungen bis 50 Menschen möglich.
  • Wieso es an den Haltestellen keine Abfalleimer gebe? – Weil die dann in der Vergangenheit mit Hausmüll angefüllt wurden.
  • Wie es mit Phalsbourg weitergehe? – Da habe man gerade wegen Corona wenig Kontakt, wisse nicht einmal wer inzwischen Bürgermeister sei.
  • Wieso die Blümchen an der Verkehrsinsel dauernd neu gepflanzt werden? …

An dieser Stelle wurde es der CSU langsam zu bunt (bzw. grün)  “Heit is Fuaßball!” schallte es (halb) scherzhaft von rechts, wo man offenbar die Meisterschaft des FC Bayern beobachten wollte. Dann ging es zur Tagesordnung über. “Wir kommen dem Fußball näher!” kommentierte BGM Steigenberger (selbst glühender FCB-Fan) … denn die Tagesordnung war kurz.

Der einzige kontroverse Punkt war ein Bauprojekt in einem früheren Bebauungsplangebiet am Höhenweg in Sibichhausen: Das Gericht hatte den Klagen eines Anwohners gegen den Bebauungsplan stattgegeben, der damit “obsolet” sei, weil es zu viele Befreiungen gegeben hatte. Selbst der Bürgermeister verstand nicht, wieso sich dieser Bebauungsplan damit buchstäblich “in Luft aufgelöst” habe, ohne dass ihn jemand aufgehoben hatte. Kurzum: Auf einem über 3000 qm großen Grundstück sollen nun dort 5 Häuser errichtet werden. Der Bürgermeister und die Verwaltung hatten – ein mittlerer Erfolg – immerhin in einem städtebaulichen Vertrag ausgehandelt, dass die alten Bäume auf dem Grundstück erhalten bleiben müssen. Das ist mehr, als früher in ähnlichen Situationen erreicht werden konnte, weshalb eine große Mehrheit des Rates das Vorhaben unterstützt hat, wenngleich – wie übereinstimmend signalisiert wurde – es das eine oder andere Häuschen weniger es wohl auch getan hätte. 20.000 € Strafe kostet jetzt jede dort gefällte Kastanie (mit Nachpflanzungspflicht).

Dann war es vollbrACHT: Der FC Bayern wurde Geister-Meister. Wer wollte, konnte noch zuschauen, und trotzdem hat keiner gejubelt.