In nomine dei?

Seltsame Dinge geschahen in Berg. Am Ostermontag besucht der neue Erzbischof Marx die Schwestern des Klosters der Unbeschuhten Karmelitinnen in Aufkirchen und weitet dabei das Schweigegebot gleich auf die Causa Pater Laurentius aus. Kein Wort zu oder über Pater Laurentius, der nach dem Willen des Erzbischöflichen Ordinariats die Pfarrgemeinde im Sommer verlassen muss.
Laut hingegen wurde bereits am Ostersonntag in Percha verkündet, es werde ein neuer, sehr großer Pfarrverband (Aufkirchen, Höhenrain, Percha, Wangen) entstehen, und zwar unter der Führung des Perchaer Pfarrers Piotr Wandachowicz.
Pater Laurentius bittet die Pfarrgemeinde zwar offiziell, von einer Parteinahme abzusehen. Doch getuschelt wird überall. Und zwar immer lauter.
Wer sich von der Obrigkeit gar nicht mundtot machen lassen will, ist der “Initiativkreis Pater Laurentius”. Der Initiativkreis um Dr. Peter Haslbeck aus Berg wendet sich gegen den geplanten Pfarrverband und ist davon überzeugt, dass Pater Laurentius wegen seiner Äußerungen über die Verwertung des Kirchengrundstücks wieder ins Kloster geschickt werden soll. Dr. Schwab, Personalreferent des Erzbischöflichen Ordinariats, spricht im heutigen SZ-Interview mit Sabine Bader von “illoyalem Verhalten” seitens Pater Laurentius. Der Bebauungsplan weist das Grundstück, das in den 60er Jahren gegen ein Grundstück in Aufkirchen getauscht wurde, um den Bau der neuen Schule zu ermöglichen, als Sondergebiet für kirchliche Nutzung aus. Das Vorhaben der Gemeinde unter Bürgermeister Uecker, einen kirchlichen Kindergarten an der Stelle zu errichten, scheiterte an den finanziellen Forderungen der Kirche. Eine Kaufoption hat derzeit Herr Lidl, früher selbst in der Kirchenverwaltung tätig, der an der Stelle einen Discounter errichten möchte.
Der Initiativkreis plant eine Podiumsdiskussion. Wir berichten.