Wir sind wieder in Höhenrain, einem Ort, in dem wir überaus fündig geworden sind, was denkwürdige Orte betrifft. Am Stall des ehemaligen Gemeinderats Martin Klostermeier, der sich vorbildlich um das Dorfbild und die Erhaltung des Andenkens früherer Zeiten bemüht, befindet sich diese wunderbare Installation, die wie ein “Denkmal für den fleißigen Landwirt” wirkt: Über einer Bank aus Teilen eines Maibaums hängt ein dekonstruierter Pflug, bestehend aus der Pflugschar mit Grindel und zwei Rädern.

Ein “leichter” Pflug an einer Stallwand in Höhenrain
Soweit wir es beurteilen können, dürfte es sich bei diesem Pflug, der hier wie in einem Freilichtmuseum ausgestellt wird, um einen “leichten” Drehwendepflug aus Stahl, der mit den daneben hängenden Laufrädern von Kühen über den Acker gezogen wurde. Die Urbarmachung des Bodens mit Pflügen und Kühen gehört zu den ältesten menschlichen Technologien: Hier eine über 3000 Jahre alte Abbildung in einer ägyptischen Grabkammer aus dem 12. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung.

Grabkammer aus dem 12. Jh. vor Christi Geburt (Grabkammer von Sennedjem, Foto: Wikipedia)
Nebenan hängt ein noch besser erhaltener Pflug, der sowohl in seiner Funktionalität ebenfalls an die Mühsal vergangener Jahrhunderte erinnert als auch ganz einfach von großer Schönheit ist. Eine perfekte Skulptur! Vielleicht kann uns jemand mitteilen, um was für einen Pflug es sich hier genau handelt?

Vielleicht kann uns jemand mitteilen, um was für einen Pflug es sich hier genau handelt?

Wir wollen es nicht unerwähnt lassen, dass im Allgemeinen die monumentale Funktionalität alter Landmaschinen sehr zum Skulpturalen neigt. Auch diese schöne Installation einer Maschine zum Weiterwurf von Getreide in Farchach gefällt uns sehr, hat es aber leider nicht in unsere diesjährige offizielle QUH-Denkmalliste geschafft:

Der rote Farchner Maishäcksler: einst Arbeitsgerät, jetzt eher monumentale Skulptur?
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