Es könnte sein, dass wir uns heute an einem besonders historischen Ort befinden, der beileibe nicht sonderlich zentral ist. In “Hartchiricha”, heute Harkirchen genannt und heutzutage durchaus nicht sonderlich besiedelt ist. Allerdings findet sich dieser Ort abseits der Berger Durchgangsstraßen in einer Urkunde der ersten Jahrtausendwende erwähnt, in der ein Bischof Gottschalk seinem Kaiser Heinrich II. es zur Bedingung eines Tauschgeschäftes machte, die damals zerstörte Kirche wieder aufzubauen, die heute Peter und Paul gewidmet ist. Uns interessiert eher der nette Brunnen neben der Kirche:

Unser heutiges Denkmal: der Brunnen vor der Kirche in Harkirchen
Wir sind in diesem abgelegenen Winkel der Gemeinde auf die historische Tafel angewiesen, die uns verrät: “Bei der Restaurierung des über zwanzig Meter tiefen Brunnens neben der Kirche fand man zahlreiche kleine Hufeisen, eine Hinterlassenschaft der plündernden Horden im 30jährigen Krieg. Zu dieser Zeit gab es der mündlichen Überlieferung einen unterirdischen Gang von der Kirche Richtung Buchhof.” – Wie aufregend!

Schauplatz mittelalterlicher Dramen: Harkichen
Nicht uninteressant in diesem Zusammenhang ist, dass die moderne Gemeinde Berg etwas weiter im Osten von Harkichen 2006 selbst einen Brunnen gegraben hat. Er ist allerdings bei weitem nicht so ergiebig ist, wie der ehemalige Bürgermeister Monn sich das erhofft hatte. Man hatte hier gebohrt, weil es in der Nähe eine Pumpleitung gibt und weil man hier im Abseits der Gemeinde leicht ein Wasserschutzgebiet einrichten konnte. Wie gesagt: ohne den gewünschten Erfolg. Nur gut 1/5tel des Berger Wassers stammen von hier. Der Großteil kommt aus dem Pfaffental bei Allmannshausen. Sollte dieser Brunnen einmal ausfallen könnte Berg ein Problem bekommen, denn der dritte Brunnen der Gemeinde in Höhenrain hat nur eine bschränkte Betriebserlaubnis.

Der moderne Berger Brunnen im Manthal (kein Denkmal)
Das Erfreuliche: Das Trinkwasser der Gemeinde Berg ist naturbelassen, ohne zusätzliche Aufbereitung und damit von besonders hoher Qualität. Die Nitratwerte hier bei Harkirchen sind sogar besonders gut. Allerdings nicht in dem historischen Brunnen.
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