Die Neophyten und der kleine Depp


Und ewig lockt das Springkraut

Es gibt sie auch in Berg: Neophyten. Das sind Pflanzen, die nach der Entdeckung Amerikas absichtlich oder unabsichtlich nach Europa eingeführt wurden. Manche dieser Pflanzen, wie Mais oder Kartoffeln, sind Nutzpflanzen, andere sind Schädlinge, weil sie negative ökologische, gesundheitliche oder wirtschaftliche Auswirkungen nach sich ziehen.

Während dem Riesenbärenklau, der Verbrennungen zweiten und dritten Grades verursachen kann, nach Auskunft von GR Gerd Jäger mit Gift zu Leibe gerückt wird, kann sich das Indische Springkraut “hektarweise” ausbreiten.

Die Blüten des Springkrauts enthalten bis zu vierzig Mal so viel besonders süßen Nektar wie andere Pflanzen, die für Hummeln und Honigbienen daher weniger attraktiv sind und um ihre Bestäubung fürchten müssen. Allerdings beherbergt das Indische Springkraut auch mehr Blattlausfresser als die einheimischen Arten.


Springkraut hinter Farchach

Auf einem Quadratmeter Springkrautfeld können 32.000 Samen gebildet werden, die, wenn sie reif sind, bis zu sieben Meter aus ihrer Kapsel herausgeschleudert werden. Das Bundesamt für Naturschutz jedoch hält “das Verdrängungspotential des Springkrauts” für “vielfach überschätzt”. Auch Gerd Jäger ist der Meinung, das Indische Springkraut, das zumindest schön rosa blüht und nicht gesundheitsschädlich ist, sei weit weniger gefährlich als die Beifußblättrige Ambrosie, durch deren Pollen Asthma hervorgerufen werden kann.

Gerd Jäger erzählt bei dieser Gelegenheit noch die Geschichte vom Deppen im Roggenfeld. Auf einer seiner Radtouren bemerkte Jäger, dass jemand im Roggenfeld des Bauern Deuflhard ziemlich gewütet hatte. Über den “Deppen” schimpfend, erwischte ihn Jäger eines Tages in flagranti – im Feld bewegte sich etwas. Jäger pirschte sich an, um den Übeltäter zu stellen – und stellte fest, dass der Depp ein Biber war. Den Damm hat er dann doch nicht am Lüßbach gebaut.