Am Wochenende lief folgende Meldung über den ARD-Videotext:
Was die ARD (und auch Wikipedia) nicht weiß: Zoltan Varga war nicht nur Nationalspieler von Ungarn und Profi bei Vereinen wie Hertha BSC, Ajax Amsterdam, Aberdeen und Dortmund (und auch in den Bundesliga-Bestechungsskandal verwickelt), sondern vom Sommer 1994 bis Herbst 1996 fast 2 1/2 Spielzeiten Trainer des MTV Berg.
Zoltan, der sich kurz vor der WM 1968 bei einem Nationalspiel von der Mannschaft abgesetzt hatte und im Westen blieb, führte den Ostufer-Verein in diesen Jahren in der A-Klasse. Nach seinem Weggang – Zoltan Varga wechselte vom MTV kommend als Trainer in die erste ungarische Liga zum Meister Ferencváros Budapest – wurde der MTV in dieser Saison Meister und stieg in die Bezirksliga auf.
Dem damaligen Fußball-Abteilungsleiter Jürgen Cosack war 1994 der Coup gelungen, Zoltan Varga, der wie Jürgen damals bei BMW arbeitete, zum MTV zu locken. AH-Spieler Heiko Kayser, der unter Zoltan Varga spielte, meint: “Für den fußballverrückten Zoltan ist der Tod auf dem Fußballplatz – leider 20 Jahre zu früh – sicher der schönste Tod, den er sich vorstellen konnte.”
MTV-Trainer im Trikot der Borussia: das Zoltan Varga Sammelbildchen
Mit Zoltan Varga begann beim MTV nicht nur der sportliche Höhenflug, der heute noch die von Zoltan damals ausgebildete heutige Altherrenmannschaft bei ihren Triumphen befeuert, sondern auch das MTV-Selbstverständnis, der “etwas andere Verein” zu sein.
(Und weil es im Fußball immer weiter geht: Beim Derby gegen Höhenrain holte die 2. Mannschaft des MTV heute – als Tabellenletzter – “auswärts” ein 2:2. Die erste verlor in der Bezirksliga auswärts gegen Gräfelfing 3:1 und befindet sich auf einem in alle Richtungen sicherem 8. Platz.)