Es gibt sie noch, die guten Dinge: zum Beispiel die gute, alte Menschenkette. 220.000 Teilnehmer reichten sich im Oktober 1983 die Hände, um gegen die Stationierung neuer amerikanischer Mittelstreckenraketen zu protestieren. Das war ein Rekord. Nun hat sich das Anliegen dieser haptischen Protestaktion gewandelt – es geht um Atomkraft. Der Berger Ortsverband der SPD holt die Menschenkette ins Dorf und bat die QUH um Ankündigung:
Die eigentliche Aktion findet weiter nördlich statt: Die Atomkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel sollen am 24. Jahrestag des Tschernobyl-Unglücks durch eine 120 km lange Menschenkette verbunden werden. Der bundesweite Aktionstag wird durchgeführt von Parteien, Umweltverbänden und auch den Kirchen. Vor dem AKW Brunsbüttel wird Jan Delay auftreten, in Lüneburg rufen Bürgermeister und Landrat zur Teilnahme auf.
Die Berger SPD-Chefin Sissi Fuchsenberger dachte sich kurzerhand: “Wir machen hier in Berg eine Kette!” – und ließ das Plakat umschreiben. Statt Brunsbüttel und Krümmel heißt es nun: Aufkirchen und Berg.
“Gerade in dieser saturierten Gegend ist es wichtig, ein Bewusstsein zu schaffen”, meint sie. So viel Prominenz kann sie zwar nicht auffahren, hofft aber trotzdem auf eine rege Teilnahme.
Vor dem alten Feuerwehrhaus in Aufkirchen wird ab 10 Uhr ein Infostand stehen, ab 12 Uhr (alles ordnungsgemäß angemeldet!) wird die Kette über den Fußweg hinunter nach Berg gebildet. In Aufkirchen stehen schon die Parkverbotsschilder. Allerdings nur, weil die Burschen den Maibaum aufstellen…