Obwohl dieses Tor von Cristiano Ronaldo bereits einen Tag alt war, Südafrika schon am Nachmittag 2:1 gegen Frankreich gewann (was leider gar nichts nützte) und für den Abend Spiele mit vorhersehbarem Ergebnis angesagt waren, waren zu Beginn der Gemeinderatssitzung nur knapp über die Hälfte der Ratsmitglieder erschienen. Lediglich die Mannschaft der EUW war vollzählig aufgelaufen. QUH und Bürgergemeinschaft zogen später nach. Bürgermeister Monn gab dennoch pünktlich das Zeichen zum Anstoß.
Die durch Verletzungen und Terminprobleme dezimierten Mannschaften lieferten sich zunächst ein torloses Vorgeplänkel – einzig erwähnenswerter Spielzug die Beantwortung der Frage nach der Belegung der Dreifachturnhalle Biberkor – der Vertrag sei unterschrieben, innerhalb der nächsten Wochen dürfe die Halle von den Vereinen genutzt werden.
Zum Tagesordnungspunkt 3 wurde bereits der beliebte Spieler Ott aufs Spielfeld beordert – gewohnt übersichtlich stellte er die Planung für den Kanalbau in der Perchastraße über die Aufkirchner Straße bis zur Isartalstraße vor. Nächste Woche soll die Verkehrslenkung mit dem LRA abgeklärt werden, das Staatliche Bauamt will noch Kernbohrungen durchführen, aber man hofft, dieses Jahr noch mit der Perchastraße beginnen zu können. In den Haushalt 2011 müssen jedenfalls für die Aufkirchner Straße 335.000 € eingestellt werden. Für die Anlieger ergeben sich keine Kosten, insbesondere in der Aufkirchner Straße muss der Belag nur über dem Rohrgraben wiederhergestellt werden.
Noch in der ersten Halbzeit wurde Ott trotz solider Leistung ausgewechselt und durch zwei Damen ersetzt, die sich bruchlos ins Spiel einfügten und Eindruck machten: Anwältin Annette Freitag samt eines vielversprechenden Talents. Die beiden kamen von der durch die Gemeinde Berg beauftragten Kommunalberatung Hurzlmeier aus Straubing. Alle vier Jahre müssen Gemeinden die Wassergebühren neu angleichen – denn ein Verlust sollte tunlichst vermieden, ein Gewinn jedoch ausgeschlossen werden. Die QUH hatte – nach Kalkulationen von GR Grundmann – eigentlich beschlossen, für das Modell mit geringem Grundbeitrag und erhöhter Verbrauchsgebühr zu stimmen, aber Anton Galloth wies darauf hin, dass die Landwirte – immerhin braucht eine Kuh genauso viel Wasser wie eine QUH – bei diesem Modell deutlich draufzahlen würden. Lediglich bei den Abwassergebühren, von denen die Landwirte nicht betroffen sind, stimmte die QUH mit einigen Mitstreitern dagegen, unterlag aber knapp mit 6:8 Stimmen. (Mittlerweile waren weitere Spieler eingetroffen.)
Ein geschmeidiger Spielzug war die Aufhebung der Satzungen der ehemals gemeindeeigenen Kindertagesstätten – obsolet geworden, nachdem wir nicht mehr Träger sind.
Dann im Mittelfeld ein kurzes Gerangel um das Leitbild – allgemein wurde festgehalten, das Leitbild sei gut formuliert und anwendbar, man müsse die zu fällenden Entscheidungen aber häufiger daran messen.
GR Haslbeck erhielt von BGM Monn eine gelbe Karte, als er “einer bestimmten Gruppierung” – guess who – vorwarf, “Lügen” zu verbreiten. Monn: “Seien Sie vorsichtig mit dem Wort ‘Lügen’!” Wir sagten da mal nichts. Auch GR Steigenberger gab Dr. Haslbeck Kontra: “Wir reden doch hier auch nicht drüber, wer wen verklagt!”
Im weiteren Spielverlauf ging es um Bauanträge, Bebauungsplanänderungen etc. Für die Verwaltung echte Volltreffer – Flanke, Kopfball, Tor! Der öffentliche Teil der Begegnung endete um 22:05.
Der Schiedsrichter entließ den Rat allerdings erst gegen halb zwölf nach der Verlängerung.