Die Älteren unter uns können sich noch erinnern: An eine Zeit, in der man sich von Ausflügen noch Postkarten schickte (und keine WhatsApp-Nachrichten). Mit Hilfe dieser alten Postkarten sind heute wahre Zeitreisen möglich.Es gab diese Postkarten überall … sogar Bachhausen hatte eine eigene (das war zu Zeiten, als es da auch noch eine eigene Gastwirtschaft gab).
Sieht man sich diese Postkarte mit Motiven aus Bachhausen näher an, kann man vieles davon auch heute … über ein halbes Jahrhundert später noch erkennen. Das Gebäude, in dem sich die “Gastwirtschaft v. Georg Schwendner, Bachhausen” befand, steht heute noch in der Dorfstraße, allerdings posieren davor nicht mehr ganz so stolz die Wirtsleute mit ihrer zahlreichen Nachkommenschaft, dem Gesinde und ihre beiden Pferde-Gespannen:
5 Kinder, 2 Gespanne und das Gesinde: “Gastwirtschaft v. Georg Schwendner, Bachhausen”
Nur der Zigaretettenautomat erinnert noch an die Gastwirtschaft
Schräg gegenüber von der ehemaligen Gastwirtschaft, auf der anderen Straßenseite, wohnte einstmals (wer weiß noch etwas über ihn?) der (Bachhauser?) Bürgermeister Joh. Glas auf seinem großen Anwesen, das dort heute ebenfalls noch steht.
Der Bürgermeister muss wohl arbeiten, zwei Frauen mit Kind posieren vor seinem “Oekonomie-Gebäude”
Die drei auf dem nachretuschierten Photo frisch gepflanzten Bäume sind heute groß und mächtig geworden, die Straße ist inzwischen etwas breiter:
Das Anwesen in der Dorfstraße 12 in Bachhausen heute
Leider nicht gefunden (und ein Suchauftrag für Ostern) ist die “Krämerei v. Josef Röder”, die wir nur auf der alten Postkarte, aber nicht im hier und heute gefunden haben. Wer weiß etwas über sie? –
Ein stattliches Gebäude mit 5 stattlichen Männern davor. Wer sind sie? Und wo ist das Haus geblieben?
Update: Wir wurden freundlicherweise aufgeklärt. Das Haus gehörte der Familie Rechermann und wurde längst abgerissen. “Beim Reda”, wie man im Dialekt sagte, hat man früher gerne eingekauft. Doch irgendwann wurde der Kramerladen von Josef Röder nicht mehr beliefert, weil die meisten Leute in Aufkirchen einkauften. Das Geschäft musste schließen. Danke für die Informationen!
Auch wenn man die Postkarte (die wir freundlicherweise von Claudia Nöbauer zur Verfügung gestellt bekommen haben) umdreht, kann man noch Interessantes finden. Starnberg hatte damals einen ganz eigenen Werbeslogan: “Sonne – Wasser – Wald”, der auf jeden Brief und jede Postkarte gedruckt wurde. Mit Hilfe dieses Stempels ist die Karte durch die Republik … und durch die Zeiten getragen worden.
Damit wünschen wir allen Bergern – auch am 108. Tag des Lockdowns – von Herzen “Frohe Ostern”. Bleiben Sie gesund und genießen Sie “Sonne-Wasser-Wald”.