Als “amuse gueule” die gute Nachricht vorab: die Schildkröte, die per QUH-Blog ihr Herrchen gesucht hat, hatte Erfolg. Es war ein Kröterich, er heißt Hermann und ist froh wieder daheim zu sein (die Geschichte dazu hier: https://quh-berg.de/schildkroete-entlaufen/ )
Dann die alljährlich gute Nachricht, dass es auch in diesem Jahr wieder ein “Seemagazin” gibt. “Für Einheimische & Gäste” verheißt der Stempel, und er hat recht.
Das neue “Seemagazin” – aus der Heimat und für dieselbe.
Jedes Jahr wieder schafft die Herausgeberin (die Bergerin Sabine Schönmann) den Spagat, Auswärtigen Banales interessant nahezubringen (nämlich wo man an Ammer- und Starnbergersee überall baden darf), andererseits aber Einheimischen Einblicke hinter Wände zu verschaffen, hinter die man auch als alteingesessener Ostuferbewohner nie blicken könnte. Zum Beispiel hinter die Wände der originalgetreu sanierten, von Emanuel von Seidl gebauten sogenannten Villa Bischoff, die bei der Hinunterfahrt nach Leoni links am Hang über den See thront und in den letzten Jahren liebevollst restauriert wurde und daran erinnert, dass Berg schon immer eine der schönsten Villengegenden der Republik war.
So kennt sie jeder vom Vorbeifahren – das Seemagazin führt sSe hinein
Wir gewinnen Einblicke in die Villa und erfahren deren Geschichte: zum Beispiel die der ersten Besitzerin Ernestine, einer reichen Landwirtswitwe, die das Geld nur unter der Maßgabe bekam, dass sie nicht wieder heiratete, und dafür offenbar am Hochufer des Starnberger Sees reichlich Feste feierte. Die wiederhergestellt ochsenblutrote Farbe der Fichtenschindeln, die das Haus jetzt verkleiden, soll die Villa, die mit 34 verschiedenen Fenstern geplant wurde, niedriger wirken lassen. Damals passte die heute denkmalgeschützte Villa noch gar nicht ins Oberland: Architekt von Seidl, der unter anderem auch das Gärtnerplatztheater gebaut hat, war berühmt für seine aus vielen Stilen (Schweiz, Jugendstil, Oberland) gemischten Entwürfe.
Auch die derzeit allerseits (auch von uns) geliebten Allmannshauser Burschen mit ihrem Bemühen, Brauchtum und Feierfreude in das 21. Jahrhundert zu überführen, haben eine Geschichte bekommen: “Diese Jugend von heute – eine Burschenschaft auf dem Sprung in die Moderne”.
Wir persönlich könnten in so edlem Ambiente vielleicht auf das Promi-Portrait verzichten, aber sei es drum. Chapeau!