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Mehr eine Prognose als eine Empfehlung gibt es zur Bundestagswahl, deren Ausgang – anders als bei der Bayernwahl – äußerst ungewiss ist. Das gilt natürlich nicht für die Erststimmenkandidaten.


Erststimme für den Direktkandidat

Nach den Erfahrungen der Wahlen der letzten 50 Jahre dürfte man davon ausgehen, dass für unseren Wahlkreis Alexander Radwan von der bayerischen Regierungspartei sein Bundestagsmandat bereits sicher hat.


“Unser” Mann in Berlin ab Sonntag: Alexander Radwan, keiner kennt ihn, freut sich jetzt schon

Alexander Radwan ist bei uns völlig unbekannt, hat es unseres Wissens nicht für nötig befunden, einmal im Wahlkampf nach Berg zu kommen (er ist einmal in Starnberg am Kirchplatz gesichtet worden), seine Internetseite ist ungepflegt. Egal: Er sammelt Asterixhefte und setzt sich “für die Nord-Umgehung von Bad Tölz” ein. Er hatte früher mal den Stimmbezirk von Ilse Aigner, die dort aber 15% mehr holte als “unser” Alexander. Seine Partei hat ihn schon überall hingeschickt: Ins Europa-Parlament, in den Landtag und jetzt eben in den Bundestag. Toll, einen solchen treuen Parteisoldaten als Vertreter unseres Wahlkreises in Berlin sitzen zu haben. Seine theoretischen Konkurrenten heißen Klaus Barthel (SPD) aus Kochel und Bundesministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) aus Feldafing, beide mit reichlich Bundestagserfahrung. Barthel dürfte sicher wieder in den Bundestag kommen, Frau Ministerin nur mit ihrer Partei. Karl Bär von den Grünen rechnet eher nicht damit.

Fatal hat sich übrigens – aus lokalpolitischer Sicht – die große CSU-Erststimmen-Mehrheit bei der Landtagswahl ausgewirkt: Weil Frau Dr. Ute Eiling-Hütig hier so gut abschnitt, schaffte es im Gegenzug kein anderer Kandidat aus Berg oder Starnberg in den Land- oder Bezirkstag – auch nicht über die Liste (Sissi Fuchsenberger ist immerhin Nachrücker).


Unser wahrer Mann in Berlin (wenn er denn da ist): Peter Gauweiler kandidiert ohne Doktortitel und Krawatte in München

Dafür kann sich Berg aus lokalpatriotischer Sicht glücklich schätzen, mit Peter Gauweiler einen Berger als “eigenen” Abgeordneten nach Berlin zu schicken. Der “Schwarze Peter” kandidiert in München Süd und dürfte sein Mandat damit ebenfalls sicher haben. Wenngleich eine Tageszeitung seine Auftritte in Berlin mit einem Kometen verglich: “Sie tauchen selten auf, aber wenn, dann sind sie Solitäre am Firmament.”, wünschen wir von der QUH dem Unterberger Quer(!)-Kopf von dieser Stelle aus alles Gute für den Sonntag, auf dass er in Berlin seine Gemeinde nicht vergessen möge.

Wie der Bundestag, dessen zahlenmäßige Zusammensetzung sich allein über die Zweitstimme definiert, zusammensetzt, darüber wagen wir lieber keine Prognose, da geht es um jede Stimme. Das Ergebnis der Berger Stimmen erfahren Sie am Wahlabend natürlich hier. – Die Empfehlung lautet: wählen gehen.