Am 7. Dezember stellen wir Ihnen Martin Reichart, den 1. Vorsitzenden des Fördervereins First Responder Gemeinde Berg vor.
Martin Reichart
QUH: Wer ist Martin Reichart?
Martin Reichart: Ich komme ursprünglich aus Höhenrain, bin 35 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder und wohne mittlerweile in Fercha bei Starnberg.
QUH: Was ist die Aufgabe des „Förderverein First Responder in der Gemeinde Berg e.V.“?
Martin Reichart: Die „First Responder“ (engl. Der zuerst Eingreifende) sind notfallmedizinsch geschulte Helfer, die den regulären Rettungsdienst unterstützen. Das geschieht komplett ehrenamtlich.
Der große Vorteil dieses Systems:
- Oft enormer Zeitvorteil gegenüber dem Rettungsdienst und Notarzt (in Extremfällen schon bis zu 31 Minuten!). So können sehr schnell lebensrettende Sofortmaßnahmen ergriffen und Unfallstellen abgesichert werden. Ausserdem erfolgt dann eine schnelle Rückmeldung an die Leitstelle, die dann die Lage besser beurteilen und entsprechend reagieren kann (Nachalarmierung von Feuerwehr, Polizei, Rettungshubschrauber,…).
- Ortskenntnis der Helfer: Andere Rettungsmittel können schneller eingewiesen werden, wenn der Einsatzort abgelegen oder auf freier Flur ist.
- Unsere Helfer stehen grundsätzlich immer zur Verfügung. Sollte ein Ausrücken aber einmal nicht möglich sein, kommt auch immer der reguläre Rettungsdienst. Ein Nachteil kann also nicht entstehen. Pro Jahr fahren wir durchschnittlich über 200 Einsätze.
Der Förderverein First Responder in der Gemeinde Berg e.V. hat den Satzungszweck, die notfallmedizinische Versorgung im Gemeindebereich Berg und auf Teilen der A95 deutlich zu verbessern. Wir konnten von 2004 bis 2014 den First Responder zusammen mit dem Bayerischen Roten Kreuz betreiben. Unser Verein übernahm dazu fast die komplette Finanzierung und stellte 2005 ein Einsatzfahrzeug zur Verfügung.
Seit 2015 wird der First Responder von den Feuerwehren der Gemeinde Berg betrieben. Unser Verein wird bei der Neubeschaffung eines Einsatzfahrzeugs der Gemeinde finanziell unter die Arme greifen. Außerdem stellen wir den aktiven Helfern momentan neue Softshell-Jacken und Polohemden zur Verfügung. Der FFRGB e.V. finanziert aber auch medizinische Fortbildungen und beschaffte schon mehrere Defibrillatoren und Notfallrucksäcke für die Feuerwehren der Gemeinde Berg.
QUH: Wie kamen Sie zum FFRGB?
Martin Reichart: 2002 haben sich einige Personen aus dem „Blaulichtmilieu“ Gedanken über die notfallmedizinische Versorgung in der Gemeinde Berg gemacht. Wir hatten alle bereits eine entsprechende Ausbildung, Erfahrung im Rettungsdienst und viel Engagement, aber keine Möglichkeit das ganze zum Wohle von Menschen in Not organisiert vor der Haustüre einzusetzen.
Deshalb gründeten wir den FFRGB e.V. und suchten den Kontakt zu den großen Hilfsorganisationen. Als eingetragener Verein fanden wir schließlich Gehör in der Bevölkerung und in der Politik.
QUH: Was sind Ihre Aufgaben als 1. Vorsitzender?
Martin Reichart: Ich tausche mich ständig mit dem Führungspersonal der aktiven Helfer aus, um zu erfahren, wo es Verbesserungsbedarf bei den Geräten, der Dienstkleidung und dem Fahrzeug gibt. Ansonsten sind die Aufgaben in der kompletten Vorstandschaft auf viele Schultern verteilt. So planen wir Spendenaufrufe, Beschaffungen und einen Grillabend für die aktiven First Responder.
Am schönsten ist aber immer die Bearbeitung eines Aufnahmeantrags zur Mitgliedschaft im FFRGB. Als Fördermitglied ist man schon ab 15,-€/Jahr dabei und hilft nachweislich Leben zu retten.
QUH: Wie lange sind Sie schon ehrenamtlich für die FFRGB tätig?
Martin Reichart: Seit der Gründung 2002 bin ich 1. Vorstand.
Herr Reichart danken Ihnen ganz herzlich für das Interview.
Weitere Informationen zu den First Responder, wie beipielsweise eine Übersicht der Einsätze finden Sie hier: www.ffrgb.de