Zwischen zwei Stühlen – Interview mit Karl Brunnhuber


Hat gut lachen: Karl Brunnhuber, heute auf dem Stuhl des Bürgermeisters

Er hat geschafft, was keinem seiner Parteikollegen in jüngster Zeit gelungen ist: die Regierungsübernahme durch einen alten Sozi – wenn auch nur vertretungsweise. Wie fühlt sich Karl Brunnhuber am Hebel der Macht?

QUH: Herr Brunnnhuber, Sie sitzen seit 1978 im Gemeinderat – nun sind Sie als Stellvertreter aufgrund der Erkrankung von Bürgermeister Monn erstmals längere Zeit im Einsatz. Macht Ihnen diese Arbeit Spaß und schaffen Sie das neben Ihrer Berufstätigkeit überhaupt?
Karl Brunnhuber: Ich betrachte das als Herausforderung (die hat man in meinem Alter ja nur noch selten – lacht). Wir schaffen das schon, es erfordert allerdings Disziplin. Ich kann in meiner Kanzlei delegieren und auch viele Wochenendtermine auf den 3. Bürgermeister übertragen. Ich konzentriere mich mehr auf die Verwaltungsarbeit und repräsentiere weniger. Zwei, drei Jahre könnte ich das nicht durchhalten, aber diese Zeit kann ich überbrücken.

QUH: Fallen während Ihrer Amtszeit irgendwelche wichtigen Entscheidungen an und können Sie eigene politische Akzente einbringen?
Karl Brunnhuber: Das ist jetzt schon anders als bei einer Urlaubsvertretung, wo man manche Dinge einfach aufschiebt – ich muss jetzt Entscheidungen treffen, mit denen ich Rupert Monn nicht belasten will. Ich weiß natürlich nicht, ob Rupert immer genauso entschieden hätte. Und wichtige Themen liegen durchaus an: Wir haben die Anwohnerversammlung Etztalstraße, wir müssen entscheiden, ob und welche Photovoltaikanlagen wir errichten wollen, der MTV Platz wird gebaut, die Belegung der Turnhalle Biberkor muss vertraglich geregelt werden…

QUH: Haben Sie neue Sprechzeiten? Wie kann der Bürger Sie erreichen?
Karl Brunnhuber: Es bleibt alles beim Alten. Die Sprechstunde ist wie gehabt am Freitag zwischen 8 und 9:30 Uhr. Ansonsten kann man im Vorzimmer anrufen und einen Termin ausmachen.

QUH: Was sagen Sie zum Abschneiden der SPD bei der Bundestagswahl?
Karl Brunnhuber: Ungünstig. lacht

QUH:Wissen Sie, wie es Bürgermeister Monn geht? Wann kommt er wieder?
Karl Brunnhuber: Er ist bis zum 17.10. in der Reha, es soll ihm ganz gut gehen. Wann er wieder ins Amt zurückkehren will, weiß ich nicht, da ich ihn bewusst von allem freihalte.
QUH: Herr Brunnhuber, wir danken für das Gespräch.
Karl Brunnhuber: Ich muss jetzt auch zum Laufen! Ich bin ja am Samstag beim Landkreislauf dabei…

Nachtrag: Die SPD bittet uns noch, mitzuteilen, dass sie für morgen, Samstag, einen Besuch der islamischen Gemeinde Penzberg (samt Moschee) organisiert hat. Machen wir gern: Treffpunkt ist um 13.15 vor dem Berger Rathaus, Anmeldung erbeten unter Sissi.Fu@web.de.