Zum Weltfrauentag: Die Landratskandidatin Martina Neubauer im QUH Interview

Heute, am 8. März, ist Weltfrauentag. Da trifft es sich gut, dass neben der Bürgermeisterin von Berg und dem – hoffentlich weiblicheren nächsten Gemeinderat – am nächsten Wochenende auch eine neue Kreisrätin und der Kreistag gewählt wird. Für Letzteren kandidiert Elke Link als unabhängige Kandidatin auf Platz 13 der GRÜNEN Liste. Als Landrätin bewirbt sich Martina Neubauer, die – erstmals in der Geschichte – als Grüne Kandidatin – durchaus Chancen auf diesen wichtigsten Posten im Landkreis ausrechnen darf. Elke Link sprach mit ihr.

Zwei, die sich verstehen: Elke Link (QUH-Bürgermeisterkandidatin) und Martina Neubauer (Grüne Landratskandidatin)

Elke Link: Hallo Martina, wie läuft der Wahlkampf um das Landratsamt?

Martina Neubauer: Der Wahlkampf läuft auf Hochtouren. Ich bin viel unterwegs – in der Früh an den S-Bahnstationen, nachmittags begleite ich unsere Bürgermeisterkandidat*innen bei „grün klingelt“ an den Haustüren und abends finden zahlreiche Veranstaltungen statt. Dazwischen versuche ich meinen Aufgaben im Landratsamt München gerecht zu werden. Zum Glück brauche ich wenig Schlaf und habe Spaß, mit so vielen Menschen in Kontakt zu kommen, zuzuhören, Ideen mitzunehmen und eigene Positionen zu vertreten. Was noch zu sagen ist: Der Wahlkampf mit den Mitbewerber*innen läuft sehr fair und ohne persönliche Angriffe. Ich hoffe sehr, dass viele Menschen am 15. und bei einer möglichen Stichwahl zur Wahl gehen und die demokratischen Kräfte stärken. Das sollte unser gemeinsames Ziel sein.

Elke Link:  Das geht uns hier in Berg ganz ähnlich. Wie fühlt es sich an, wenn man als Grüne plötzlich Chancen im CSU-Stammland Oberbayern hat?

Martina Neubauer: Fühlt sich gut an – und es ist allerhöchste Zeit!

Elke Link: Das hättest du dir als 18 Jährige mit „Stoppt-Strauß-Anstecker” wohl nicht träumen lassen?

Martina Neubauer: Franz-Josef Strauß hat mich „politisiert“ – insofern bin ich ihm sehr dankbar. Er hat seine Positionen klar formuliert und natürlich meinen Widerspruchsgeist geweckt. Insofern darf die heutige CSU sich posthum bei Franz-Josef Strauß bedanken, dass ich nun auf der Matte stehe und mich auf allen kommunalen Ebenen einbringe.

Elke Link: Du hast mich ja gefragt, ob ich auf auf der Kreistagsliste der Grünen das Ostufer vertreten will. Ich habe es auf den recht aussichtsreichen Platz 13 geschafft. Wieso ich?

Martina Neubauer: Weil Du ein tolle Frau mit viel kommunalpolitischer Erfahrung bist. Weil ich finde, dass die künftige Bürgermeisterin von Berg auch im Kreistag ihre Stimme erheben sollte. Weil Du im Herzen grün und im besten kommunalpolitischen Sinne fähig zu Kompromissen bist.

Elke Link ist kompromissbereit: Schon im Oktober wählten die Grünen sie deshalb auf Platz 13 ihrer Kreistagsliste (der höchste Platz einer Ostufer-Kandidatin)

Elke Link: Oh, danke für das Kompliment. Falls Du Landrätin wirst, was wird deine erste Aktion im Amt sein?

Martina Neubauer: Ich werde mich den Mitarbeitenden vorstellen und sie dazu kurz ins Foyer einladen. Dann muss ich mich wohl gleich um die anstehenden Termine und die Vorbereitung derselben mit den zuständigen Führungskräften kümmern, sowie unsere Formate der Zusammenarbeit absprechen. Vielleicht schaffe ich es auch noch, meinen Schreibtisch „einzuweihen“.

Elke Link: Und sag jetzt bloß nichts Falsches: Wen würdest Du in Berg bei der Bürgermeisterwahl wählen?

Martina Neubauer: Die Wahl ist natürlich geheim, aber eine Frau würde es sein. Siehe vorletzte Frage (lacht).

Elke Link: Danke für das Interview und viel Glück, ich wähle natürlich genauso wie du.
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Auf der Liste der QUH befinden sich 9 Frauen … außer Elke Link #1, Elke Grundmann #5 , Patricia Wiede #6 , Jenny Panschar #10 , Susanne Brunner #11 , Ute Pröttel #13 , Petra Koehl #16 , Elisabeth Bayer-Kalinke #18 , Karin Neumann #19 ). Eigentlich hatten wir eine genderneutrale Liste geplant, aber dann sagte uns in letzter Minute Jonas Goercke (#4) zu, für den Katarina Nitsch (jetzt Ersatzkandidatin)  sofort freiwillig zurücktrat.