Wie die QUH die CSU in letzter Minute einholte!

Jetzt mal kurz etwas Mathematik. Viele fragen sich, wieso die QUH 4,9% weniger Stimmen hat als die CSU, aber trotzdem gleich viel Sitze. Nun in solchen Fällen hilft es, eine Diplom-Mathematikerin parat zu haben. Elke Grundmann, seit gestern für die QUH im nächsten Gemeinderat, meint dazu folgendes:

“Ich habe herumgerechnet, warum wir genau so viele Sitze wie die CSU haben, aber viel weniger Stimmen. Anbei die Rechnung, hier meine Erklärung:

Man braucht meiner Meinung nach 3.203 Sitze für einen Sitz (die Rechnung sparen wir uns, aber sie stimmt). Nach Umrechnung auf die Stimmenanzahl werden 17 Sitze vergeben. Übrig bleiben 3 Sitze und:
CSU 1.054 Stimmen
SPD 2252 Stimmen
Grüne 959 Stimmen
EUW 2296 Stimmen
BG 1107 Stimmen
FDP 347 Stimmen
ÜP 490 Stimmen
QUH 1106 Stimmen

Durch Listenverbindungen kommt die
SPD auf 3.403 Stimmen
EUW auf 3.211 Stimmen
QUH auf 1.596 Stimmen
CSU 1.054 (keine Verbindung)

Nachdem noch 3 Sitze zu vergeben sind, bekommen wir mit 1596 Stimmen unseren vierten Sitz. Wie Jokl schon festgestellt hat: sehr effizient. Nach meiner Rechung hätte die CSU aber auch mit einer FDP Listenkombination (=1.544) keinen 5 Sitz bekommen. Ist die Erklärung nicht total überzeugend?”

Durchaus Elli! Wenn es auch nicht unbedingt dem berüchtigten d’Hondtschen Verfahren entspricht, das bei der Wahl angewandt wird …; so könnte es gewesen sein … danke und: Weiterfeiern!

Kommentieren (4)

  1. ammer
    3. März 2008 um 21:02

    Sitzverteilung nach d’Hondt Bei eingegangenen Listenverbindungen werden die Stimmen der Parteien, die eine Listenverbindung eingegangen sind, erst addiert und dann die Sitze auf die Parteien verteilt: CSU hat so 21,6%; SPD & Grüne 20%; QUH & ÜP 22,3%; EUW & BG kommen auf 30,3%; die FDP auf 5,4%.

    Man gebe das (oder die Stimmenzahlen) in einen online-Mandatsrechner ein (z.B. http://www.arndt-bruenner.de/mathe/scripts/sitzverteilungen.htm ) und erhält folgende Sitzverteilung:
    CSU 4
    SPD & Grüne 4 (3+1)
    QUH & ÜP 5 (4+1)
    EUW & BG 6 (4+2)
    FDP 1
    Nach meiner Rechnung hätte die CSU allerdings nach einer Listenverbindung mit der FDP auf jeden Fall 5 und die QUH 3 Sitze bekommen. Is aber nicht!

    • ammer
      3. März 2008 um 21:42

      Wenn man d’Hondt anwendet … … bzw. die Zahlen in das zitierte Diagramm einträgt, zeigt es sich, dass der CSU ohne Listenverbindung sogar wirklich circa 550 Stimmen auf den nächsten Sitz gefehlt haben, was auch das Ergebnis von Ellis Rechnung ist.

  2. Der Melker
    3. März 2008 um 21:07

    Weitere Zahlenspielchen QUH hat 2.679 Stimmen/Sitz, CSU 3.467/Sitz und EUW 2.977/Sitz. In Maßeinheiten: 1 CSU ist 0,77 QUH oder 1 EUW ist 0,9 QUH. Das ist wie beim Dollar und beim Euro.

  3. ammer
    3. März 2008 um 22:34

    Und dann hat es Elli keine Ruhe mehr gelassen … … und sie hat sich noch an die mathematisch korrekte Lösung gemacht; die sieht dann so aus:
    Name Stimmen DivAbr DivStd
    “CSU” 13867 4 4
    “‘SPD’ + ‘Grüne'” 12821 4 4
    “‘EUW’ + ‘BG'” 19420 6 6
    “FDP” 3550 1 1
    “‘ÜP’ + ‘QUH'” 14409 5 5
    Summe 64067 20 20
    Divisor 2800 3100

    **’SPD’ + ‘Grüne’
    Name Stimmen DivAbr DivStd
    “SPD” 8659 3 3
    “Grüne” 4162 1 1
    Summe 12821 4 4
    Divisor 2500 3000

    **’EUW’ + ‘BG’
    Name Stimmen DivAbr DivStd
    “EUW” 11906 4 4
    “BG” 7514 2 2
    Summe 19420 6 6
    Divisor 2700 3200

    **’ÜP’ + ‘QUH’
    Name Stimmen DivAbr DivStd
    “ÜP” 3693 1 1
    “QUH” 10716 4 4
    Summe 14409 5 5
    Divisor 2400 3000
    *BAZI 2007.10 – Made in Augsburg University

    Das versteht jetzt zwar kaum einer, aber irgendwie macht Mathematik heute Spaß!