Anfang der Woche haben wir an dieser Stelle bedauert, wie die Planung der Berger Ortsdurchfahrt zur Farce verkommen ist. Heute wollen wir an einem kleinen Beispiel vorexerzieren, wie in der Ortsmitte durch Fehlplanungen Platz vernichtet wird. Um die Geschichte plausibel zu erzählen, müssen wir etwas ausholen.
Im November 2009 wurde dem Gemeinderat dieser Entwurf für das neue Sparkassengebäude vorgelegt.
Zwei Jahre später wurde dort genau dieses Gebäude errichtet, …
… das einige Mitbürger – moderat ausgedrückt – zu den eher weniger gelungenen Baukörpern der Gemeinde zählen. Sei’s drum. Es geht bei der Genehmigung von Bauanträgen entgegen der landläufigen Meinung nicht um Geschmäcker.
Es gibt allerdings einen kleinen Unterschied zwischen Entwurf und Realisation … na? – Links unten steht im Entwurf ein Auto. Es wird allerdings dort nie eines stehen. Lt. Bebauungsplan mußte die Tiefgarageneinfahrt vernünftigerweise hinter das Gebäude verlegt werden. Laut Auskunft des Straßenbauamtes dürfen – nach einer QUH-Nachfrage – an dieser Stelle auch niemals Autos parken. Das bemerkte man offensichtlich aber erst nach der Planung des Platzes und dann wollte man keinen Gedanken mehr darauf verwenden. Deshalb wurde der inzwischen zubetonierte “Parkplatz” samt seiner versiegelten Gartenfläche (gar ein kleines Straßencafe oder eine Eisdiele wäre hier möglich gewesen) durch einen mächtigen Betonstempen abgeriegelt.
Was soll das sein? – Vernichtung von Ortsmittenplatz
Nur der Vollständigkeit halber sei außerdem noch einmal die wunderhübsche Stelle dokumentiert, wo in der neuen Ortsdurchfahrt der aus Kempfenhausen kommende Geh- und Radweg (rechte Bildkante) auf der anderen Straßenseite der Etztalstraße … abrupt in einem Baum enden wird und die Radfahrer auf Fahrbahn und Fahrbahngegenseite wechseln werden müssen.
Öffentliche Fahrradwege zu Parkplätzen für Sparkassen
Hat all das so kommen müssen? – Unter dem Titel “Die Mauer muß weg!” träumte die QUH – als die Sparkasse geplant wurde – an dieser Stelle einmal von einem Dorfplatz, so wie ihn der Berger Architekt Volker Cornelius vorgeschlagen hatte. (vgl. /?p=3500/ ).
Idealisierter Plan der Ortsmitte Berg (Entwurf Volker Cornelius; vgl. /?p=3847 )
Als die QUH den Bürgermeister einmal fragte, ob man sich nicht mindestens von Gemeindeseite dafür einsetzen könne, dass die scheußliche Mauer zwischen alter Brauerei und neuer Sparkasse verschwindet, war die offizielle Antwort, da sollten sich die ehrenamtlichen Gemeinderäte doch selbst darum kümmern, wenn es ihnen so sehr am Herz läge.
Als die QUH gelegentlich nach einem – dringend benötigten – Zebrastreifen an dieser Stelle fragte, wurde ihr vom Straßenbauamt lediglich mitleidig entgegen gelächelt. – OK, wie konnten wir nur so einen Blödsinn fragen. Ein Zebrastreifen? Mitten im Ort? Über eine viel befahrene Straße gar?
Versagen im Rat – bezieht sich auf Erstfassung des Beitrages über Ortsdurchfahrt Berg vom Vormittag! Beeindruckend und mutig, wie ehrlich und klar die QUH uns über die eigenen Rückschläge informiert. Andere hätten uns all dies als ‘notwendigen Kompromiss’, ‘bestes erreichbares Ergebnis’ oder ‘alternativlose Lösung’ verkauft.
Danke für die Klarheit, für mich eine Wahlempfehlung.
Diese Planung ist ein Drama… und ein Sieg für die deutsche Bürokratie, die immer mehr Menschen in Resignation und Passivität treibt. Amtliche Vorgaben – fernab von jeglicher Realität – sind oft nicht mehr zu verstehen. Mal abgesehen vom Optischen der neuen Ortsdurchfahrt: Unsere Kinder radeln durch den Ort und sind auf einer !Staatsstraße! lediglich durch Fahrbahnmarkierungen vom Kraftverkehr geschützt und müssen auch noch mehrfach die Straßenseite wechseln.
Wer ist für diese Regelungen verantwortlich? Wo leben diese Planer? Haben sie Kinder? Fahren sie selbst Rad?
Krass ist, dass man sich – anscheinend – gegen diese bürokratischen Vorgaben nicht mehr wehren kann. Ich bin total entsetzt!
Entsetzen Auch wir sind entsetzt über diesen gefährlichen Schildbürgerstreich, der gegen den im Gemeinderat (über alle Fraktionen hinweg) versammelten lokalen Sachverstand der Gemeinde aufgezwungen wurde. Ich bin mir nicht sicher, wo hier der entscheidende Fehler gemacht wurde … aber es ist ein kapitaler politischer oder planerischer Fehler gemacht worden.
Mehr noch: es ist eine vergebene Großchance, in einem Moment, in dem viel Geld in die Hand genommen wird, wo eine Straße eh saniert werden muss, etwas schönes und vernünftiges zu bauen. Jetzt wird ein Dorf zum störenden Anhängsel einer Staatsstraße gemacht. Beispiele, wie gelungen so etwas werden kann gibt es genug. Man muß nur um den See fahren und man sieht genug Dörfer, die in den letzten Jahren ihre Durchgangsstraßen intelligent und schön hergerichtet haben. Berg gehört für alle Zeit – zumindest für die Zeit unserer Lebensspanne – nicht dazu.
Kalkül? Die Vermutung liegt nahe, hier ist Kalkül im Spiel – “das Promidorf soll hässlicher werden”.
Wie es ein nach Starnberg radelndes Schulkind morgens im Berufsverkehr jemals schaffen soll, die Staatstrasse in Berg zu überqueren, ist mir ein Rätsel. Könnten sich die Planer vom Strassenbauamt bitte als Lotsendienst zur Verfügung stellen? Ich teile Euer Entsetzen, Eure Enttäuschung und Wut.
Die nicht gewollte Ortsmitte Der Vorschlag von Herrn Cornelius mit dem neuen Platz hätte eine wirkliche Bereicherung für Berg dargestellt: Ich wundere mich, warum die beiden betroffenen Gewerbe nicht schon aus eigenem Interesse diesen Vorschlag aufgegriffen haben. Traurig Traurig.
Allerdings sehe ich nicht, wie dieser Vorschlag die Straßensituation verbessert hätte. Die jetzt verwirklichte Planung hat die gleiche Breite des Fußweges, auch git es die Bäume und die Parknischen. Obendrein erscheint mir die Straßenbreite im Cornelius-Vorschlag durch Zeichnung der kleinen Autos breiter als in der Realität. Wo wären dort die Radfahrer geblieben?
Die jetzt mit viel Geld realisierte Planung ist ein Drama, aber der Cornelius-Vorschlag hätte Richtung Straße noch präzisiert werden müssen.
Leider heute vergebliche Liebesmüh – aber vielleicht nützlich, um aus Fehlern zu lernen.
Der Cornelius-Entwurf … war eine 2009 im QUH-Blog veröffentlichte Ideenskizze, für die unseres Wissens niemand ein Honorar gezahlt hat. Sie sollte damals eine Diskussin anstoßen, die dann damals leider nur die QUH geführt hat.
Ortsgestaltung-nein Danke! Erinnern möchte ich an die Platzgestaltung “Berg Mitte”. Sie geht jetzt in das 2te Jahrzehnt. Mit dem Verkauf des Schlüsselgrundstücks am Maibaum sind alle Chancen für die Zukunft dahin. Aufkirchen: Die Post baut um. Es gibt keine Idee, keinen Plan, auf den sich das Gasthaus und die Öffentlichkeit für eine gemeinsame Zukunftinvestition als eine erste Baustufe für das ganze Areal verständigt haben. Es geht nur um Parkplätze, also wiedermal um das Auto. Am Schiffsanlegesteg in Leoni schauen jetzt die Autos drekt auf den See. Was für ein Privileg. Es gibt im Gemeinderat Stimmen, die mit wenig Kompetenz vieles verhindern oder auch mit viel Kompetenz wenig zustande bringen. Das wäre doch mal ein Grund, das Kreuz an der richtigen Stelle zu machen.
Exitus Also dass man sich hier allen Ernstes Gedanken macht, wie eine “Ortsmitte” aussehen könnte oder nicht, nachdem vor Kurzem der Beschluss gefasst wurde, Berg dauerhaft zu zerstören und nachhaltig lebensunwert zu machen – ja, ja, gemeint sind natürlich die Windräder! – kann ich nicht verstehen. Das kommt mir vor, wie jemand, der sich auf dem Sterbebett über einen Pickel ärgert …
Wieso? Aus Berg kann man die WKAs doch gar nicht sehen, da stören sie doch keinen …
Äpfel und Birnen Ich glaube, hier vergleichen Sie Äpfel mit Birnen…
Richtiger wäre wohl … … Mücken (Ortsmitte) mit Elefanten (WKA): das Aufbauschen lächerlicher Themen (z.B. ob jetzt ein oder zwei Blumenkästen die Berger Ortsmitte zieren) zu solchen von wirklicher Bedeutung
Kinder…. Also, dass meine Kinder auf einer Staatsstraße radeln müssen, finde ich mitnichten ein lächerliches Thema. Diese Thematik gehört ja umittelbar zur Gestaltung dazu, es geht nicht nur um ein paar Blumenkästen. Und hier sehe ich durchaus eine konkretere Gefahr, anders als durch Bau und Betrieb von WKA, die die Landschaft sicherlich nicht verschönern, aber deren Langzeitfolgen für die Gesundheit noch überhaupt nicht erforscht sind. Deshalb: Äpfel und Birnen.
Das sagt ja wohl alles Aus welchen Ortsteilen besteht denn Ihrer Meinung nach Berg?
Die scheußliche Mauer Wem gehört eigentlich die “scheußliche Mauer” zwischen alter Brauerei und neuer Sparkasse?
Wem die Mauer gehört? Unseres Wissens dem neuen Käufer der Alten Brauerei. So gesehen besteht da noch ein wenig Hoffnung.
Tiefgarageneinfahrtsverwandlung Da nach Ihrer Aussage lt. Bebauungsplan die Tiefgarageneinfahrt vernünftigerweise hinter das Gebäude verlegt werden musste, hätten Sie mit diesem Wissen nicht schon damals aktiv werden müssen?
Nicht überall, wo der Planer ein Auto platziert ist ein Parkplatz und schon gar nicht wenn, wie auf dem Plan, Zufahrt TG darunter steht. Wie man jetzt sieht, werden aus Tiefgarageneinfahrten halt doch nicht automatisch Parkplätze, Straßencafes oder Eisdielen.
Tiefgaragenzufahrtsortsmitte Mit Verlaub, lieber QUH-Tip, wie sollen wir da aktiv werden? Der Plan wurde genehmigt mit der Maßgabe die Tiefgarageneinfahrt zu verlegen. Wer käme denn auf die Idee, dass wenn eine Tiefgarageneinfahrt nicht gebaut werden darf, eine Tiefgaragenzufahrt trotzdem betoniert wird?
Und – ebenso mit Verlaub – darf ich auf das Entsetzen im Rat angesichts der Vorstellung der Pläne verweisen. Die QUH berichtete im September 2011: “GR Steigenberger (BG) war diese Absurdität sofort aufgefallen. GR Ammer (QUH) fiel vor Zorn über den Vorschlag und die Realitätsferne des Amtes fast aus der Rolle, GR Hlavaty (CSU) schlug vor, dass man jetzt ganz neu überlegen und zur Not auf die Parkplätze verzichten müsse (die es zur Zeit auch nicht gibt). GR Adldinger (Grün) erinnerte an das ursprüngliche Bestreben, die Ortsdurchfahrt durch viel Grün zu verlangsamen. GR Brunnhuber (SPD) merkte zynisch an, bei so einem Vorschlag sei er dafür, sich das Geld zu sparen und die Straße so zu lassen wie sie sei. Die erhoffte Allee sein ja so gut wie verschwunden. GR Link und Grundmann (QUH) versuchten energisch zu begreifen, weshalb man Schüler und andere Radlfahrer bei diesem Verkehrsaufkommen unbedingt drei Straßen (statt einer) überqueren lassen und zum Autoverkehr gesellen will”
( /?p=2444/ )
Schon bei der ersten Vorstellung der Neuplanung der Ortsdurchfahrt 3 Monate zuvor im Juni kommentierten die QUH-Gemeinderäte das persönlich so:
“Gestern war für mich die bisher frustrierendste Sitzung des Berger Gemeinderates. Eines der größten Projekte unserer Wahlperiode, das 2009 mit der Ausschüttung des legendären “Glückshormons” begann ( /?p=3887/ ), die Gestaltung der Ortsmitte von Berg, endete gestern in einer deprimierenden, mehrheitlichen Ablehnung schöner Ideen, die dem Rat vorgetragen wurden.
Von Anfang an hat die QUH sich für die Verschönerung der Ortsmitten von Berg so stark gemacht, dass auch der Bürgermeister das Thema zu dem seinen machte, ein Anfangs-Erfolg … und jetzt nach über 3 Jahren ernten wir die Früchte der Arbeit: eine beschämend einfallslose Halballee, die von Kreisel über Tankstelle, Sparkasse und Supermarkt wieder hinaus aus dem Dorf führt (fehlt noch der Discounter). Die prägenden Ortsmerkmale von Berg werden sein: Parkplätze und Bushäuschen. Die Ermahnung des Planers, der den Rat eindringlich warnte, dass ein Dorf nicht nur zum Durchfahren da sei, sondern auch “Aufenthaltsqualitäten” haben müsse, verhallte ungehört wie jedes andere Argument.
Von allen “Glückshormonen” verlassen: Euer Gemeinderat Andy Ammer“
Und Elli Grundmann fügte damals hinzu:
“Ich kann Andys Kommentar nur zustimmen, es war frustrierend mitzuerleben wie wenig es manchmal möglich ist als GR etwas zu verändern.
Neben dem Gemeinderat legte insbesondere das Straßenbauamt in Weilheim fest was gebaut werden darf und was nicht. Der oder andere Vorschlag der Planer wurde so bereits im Vorgespräch mit dem Straßenbauamt abgelehnt, ohne dass die GRs mit entscheiden dürften. Dies ist noch frustrierender.
Aber wir geben trotz Niederlagen nicht auf und hoffen, dass zumindest der Berger Dorfplatz an der Grafstraße irgendwann schöner wird und die Lagerhalle am Hohen Rand in Höhenrain durch unsere Mitwirkung so ansprechend wie möglich gebaut.
Ihre Elke Grundmann”
Vgl. den Originalartikel vom Juni 2011: /?p=2616#comments
Die Tiefgaragenzufahrt die keine ist! Laut Ihrer Aussage wurde der Plan genehmigt mit der Maßgabe die Tiefgarageneinfahrt zu verlegen. Mit Verlaub, lieber Herr Ammer, dann ist IHRE sog. Tiefgaragenzufahrt ja eben auch gar keine Tiefgaragenzufahrt mehr.
Über den Satz: „Wer käme denn auf die Idee, dass wenn eine Tiefgarageneinfahrt nicht gebaut werden darf, eine Tiefgaragenzufahrt trotzdem betoniert wird?“ will ich mich jetzt lieber nicht weiter auslassen. Da scheint mir ein Dialog mit Karl Valentin schon einfacher.
Es handelt sich also um einen Teil eines privaten Grundstücks, zu dem der GR anscheinend keine weiteren Vorgaben mehr gemacht hat. Nun, da der Bauherr das ganze umgesetzt hat, kritisieren Sie das Ergebnis.
Über die Schönheit des gesamten Ensembles und die Gestaltung des linken Vorplatzes (der wie gesagt keine Tiefgaragenzufahrt ist) kann man sicher sehr geteilter Meinung sein und er wird möglicherweise auch keinen Architekturpreis gewinnen. Warum aber war es nicht möglich, hier konkretere Vorgaben zu machen? An weitaus weniger zentralen Orten unserer Gemeinde werden dem Bauherrn Art und Farbe der Dachziegel, Höhe und Art von Zäunen, Hecken und Einfriedungen und die Lage von Zufahrten, Carports und Garagen vorgeschrieben oder auch Dachgauben, die niemanden stören würden, ganz einfach untersagt. Warum bestand hier so wenig Einflussmöglichkeit in der Planungsphase?
Und ebenso mit Verlaub… Und ebenso – mit Verlaub lieber Herr Ammer – darf ich darauf hinweisen, dass der zweite Absatz Ihrer Antwort gar nicht Thema meiner Frage war.
Da Sie aber über das Entsetzen im Rat angesichts der Vorstellung der Pläne zur Ortsmitte so ausführlich berichten, habe ich mal kurz nachgerechnet: Die QUH dagegen. Die CSU dagegen. Die Grünen dagegen. Die SPD dagegen. Wenn ich jetzt richtig gerechnet habe, reicht das dann doch gar nicht mehr für eine Mehrheit. Aber wahrscheinlich habe ich da was missverstanden.
Die CSU ist dagegen? Woher wissen Sie denn das? – Da scheinen Sie ihr Weltbild mit der Realität zu verwechseln.
Liste des Entsetzens Weder Wissen noch Weltbild spielen hier eine Rolle, sonst würde meine Rechnung ja auch aufgehen.
Ich habe mich lediglich auf Ihre Liste des Entsetzens bezogen (Zitat Ammer: …darf ich auf das Entsetzen im Rat angesichts der Vorstellung der Pläne verweisen…) und dabei habe ich sogar noch die BG übersehen. In Ihrer Liste des Entsetzens kommen dann folgende Parteien vor: BG, QUH, CSU, Grüne und SPD. Das hinterließ den Eindruck als sind diese entsetzt und dagegen. Wenn ich Sie jetzt recht verstehe, ist dies aber gar nicht der Fall und wahrscheinlich war dieser Eindruck so auch gar nicht gewollt.
Was mich aber vielmehr interessiert (siehe oben) ist die Tatsache, warum Sie so geringe Einflussmöglichkeiten in der Planungsphase des Sparkassengebäudes und seines Umfeldes hatten, wo Sie das Ergebnis jetzt öffentlich massiv kritisieren. Haben Sie nicht das bekommen, was Sie als GR genehmigt haben?
Sparkassengebäudeplanung Man muss es immer wieder sagen: Als Gemeinderat hat man kaum bis keinen Einfluss auf die Gestaltung von Gebäuden. Selbst Bebauungspläne – immerhin die rigideste Art der Einflussnahme – legen in jahrelangen Verfahren meist nur Volumen und Dachneigungen, manchmal die Art der Begrünung fest. Auf seinem eigenen Grund und Boden kann natürlich jeder machen was er will. Er kann zum Beispiel auch einen Parkplatz anlegen, auf dem nicht geparkt werden kann, wenn ihm das Spaß macht. Er kann auch eine Mauer mitten in der Landschaft stehen lassen. Wenn niemand von der Gemeinde sich darum kümmert wird das offensichtlich auch gemacht. Vielleicht hätte man als Bürgermeister hier moderierend eingreifen können (wie erwähnt, habe ich den Bürgermeister umsonst darum gebeten). Oder man hätte die Sparkasse besser über die Lage an der Staatsstraße informieren können. Ein Gemeinderat hingegen sieht den Plan oft nur kurz, wenn im Rat darüber abgestimmt wird. – Wir haben dennoch seit Jahren hier und im Rat unsere Meinung über eine Gestaltungsnotwendigkeit an dieser Stelle veröffentlicht, die Fehlplanungen kritisiert und – das können Sie uns glauben – alles in der Macht von 4 Gemeinderäten stehende getan, dieser Planung eine bessere Wendung zu geben. – Und damit beende ich das nette Gespräch hier.
dafür / dagegen Lieber QUH-Tipps. Doch noch mal etwas (man will ja keine Antwort schuldig bleiben). Der Abstimmungen zur Ortsdurchfahrt waren mannigfaltige. Zuerst wurde sie immer freudig begrüßt und durch gewunken. Bei der ersten konkreten Abstimmung über die Ausgestaltung gab es verschiedene Meinungen. Die QUH unterlag fast immer der vorherrschenden Meinung, dass die maximale Anzahl der Parkplätze und die maximale Durchfahrtgeschwindigkeit gewährleistet sein müsse. Mit diesem vom GR abgesegneten Entwurf hätte man leben können. Teilweise gingen die Abstimmungen 11:9 aus.
Es stellte sich aber heraus, dass in den 2 Jahren Planungszeit von falschen Fahrbahnbreiten ausgegangen worden war. Auf Druck des Straßenbauamtes wurde dann ein Entwurf ähnlich dem jetzt realisierten vorgestellt. Er wurde in der Tat von der Mehrzahl der Gemeinderäte zurückgewiesen mit der Maßgabe zumindest einen Radweg zu schaffen. 3 Monate später wurde dem Rat dann der jetzige Plan vorgestellt. Man könne es angeblich nur genau so und nicht anders machen. Der Rat wurde daraufhin – auch in meiner Person – sogar etwas ausfallend, es half aber nichts. – Es war ein Lehrstück in der Umgehung demokratischer Institutionen durch eine (Straßen-?) Bauverwaltung.
Und zur Sparkasse: Wir haben sogar einmal persönlich mit dem Investor geredet. Im normalen Genehmigungsverfahren hat man – wie bereits ausgeführt – nie Einfluss auf die Gestaltung, sondern nur auf die Einhaltung von Bestimmungen. Letzteren genügt die Sparkasse, man hat die Tiefgarageneinfahrt ja weggelassen … und nur die Zufahrt trotzdem gebaut. Sie endet an der Wand, an die hier eine Gemeinde gestalterisch gefahren wird.
Das beendete Gespräch Dafür, dass Sie das nette Gespräch hier, am 14.4.2012 einseitig für beendet erklärt haben, ist der Nachschlag am 15.4.2012 dann noch ziemlich umfangreich geworden. Und das zu einem Thema (Ortsdurchfahrt), das ursprünglich nur am Rande erwähnt war, auf das Sie immer wieder ausweichen und – ich gebe es zu – ich mich am Rande auch eingelassen habe.
Ohne Mühe hätte ich unser nettes Gespräch über das ursprüngliche Thema (Sparkassengebäude und Umfeld) noch weiter führen können und Ihre neuen Ausführungen gerne erwidert, aber mir scheint, das ist jetzt nicht erwünscht.
Ist auch gar nicht so wichtig, ich glaube nämlich, wirklich interessierte Leserinnen und Leser können sich bei kritischer Lektüre und ein wenig Interesse ganz gut selbst ein eigenes Bild hierzu verschaffen.
Und vielleicht ergibt sich ja mal wieder so ein nettes Gespräch.
Facebook-Kommentate Auch auf der QUH-facebookseite wird das Thema nicht sonderlich kontrovers diskutiert:
PM schreibt: “Das alles ist nicht nur gedankenlos, es ist einfach skandalös….Radfahrende Kinder sind in unserer Gemeinde offenbar nicht vorgesehen. Offenbar muss wieder einmal eines unter einem Lastwagen liegen damit die Herrschaften aufwachen. Auch hier wird dem “Goldenen Kalb” der deutschen wieder einmal jegliche Vernunft und jedes ästhetische Empfinden geopfert. Pfui Teufel.”
CB resigniert: ” … Mei o mei … Ohne Worte”
VC hat eine Idee, wie Platz für den Radweg und die Autos geschaffen werden könnte: “Durchgangsverkehr auf halber Breite seit heute. Geht doch! Was geschieht mit der anderen Hälfte?”
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Wir werden unserem Ruf gerecht Alles sehr zweckmäßig, alles sehr technisch, sicherlich gut entwässert, vermutlich handwerklich korrekt ausgeführt, eventuell sogar sauber – aber eben keine Visionen, kein großer Wurf, kein Mut, keine Herzensangelegenheit; eben zum schnell durch- und wegfahren.
Wir definieren uns allzuoft über unseren König, unsere Villen, unsere traditionsreichen Bauernhöfe, unsere Landschaft und tragen doch selbst nicht zu einer Weiterentwicklung bei.
Im Gegensatz zu Ammer und Cornelius glaube ich allerdings nicht, dass Hopfen und Malz verloren sind; es gibt noch viele weitere Chancen, die genutzt oder vertan werden können. Leider wird im Moment viel vertan.