Unser Blog-Beitrag zum heutigen Sonntag führt uns an die Ostküste der USA und nach Düsseldorf. Über die amerikanische Küste bricht eine Umweltkatastrophe herein, die zu Lebensmittelknappheit, Treibstoffmangel und Anarchie führt. In Düsseldorf wurde gleichzeitig der Vorstand des “Verbandes deutschsprachiger Übersetzer/innen literarischer und wissenschaftlicher Werke”, kurz VdÜ, gewählt. Und was haben diese Ereignisse mit Berg zu tun? – An beiden ist Bergs 3. Bürgermeisterin, die QUH-Vorsitzende Elke Link, entscheidend beteiligt.
“Einstimmig!” wurde Elke Link wieder in den Vorstand des bundesweiten VdÜ gewählt
Der VdÜ ist als Berufsverband von Literaturübersetzenden ein eingetragener Verein seit 1954. Er ist seit einiger Zeit der Gewerkschaft “ver.di” angegliedert. Anders als Schaffner und Flugbegleiter drohen die Übersetzer:innen als heimliche Held:innen des Literaturbetriebes allerdings nicht die literarische Republik mit Streiks lahmzulegen, sondern versuchen ihre Rechte gegenüber den Verlagen (von Namensnennung bis zu angemessenen Honoraren) mit Verhandlungen durchzusetzen.
Elke Link auf dem Panel in Düsseldorf (Foto: Lisa Mangold)
Wie so vieles, was Elke Link arbeitet, ist auch diese Tätigkeit so ehrenamtlich wie ihre Arbeit als 3. Bürgermeisterin, als Gemeinderätin, Vorsitzende des Berger Kulturvereins oder der QUH. Geld verdient sie mit literarischen Übersetzungen. Gerade ist ein von ihr übersetztes, äußerst originelles Buch erschienen, das in naher Zukunft in einer von einer Umweltkatastrophe verwüsteten USA spielt. Held des Bandes “Kinder der Flut” von Lydia Millet ist eine Gruppe von 12 Jugendlichen und Kindern, die sich angesichts der reichlich dekadenten Urlaubsfahrt ihrer Eltern selbstständig macht, mit Umweltgewalten und marodierenden Banden kämpft, sich schließlich ohne alle Unterstützung auf eine Odyssee durch das verwüstete Land macht und am Ende eine Art neues Utopia gründet. Das kluge und auch actionreiche Buch stand 2020 verdientermaßen auf der Shortlist des wichtigen “National Book Awards” in den USA und ist hierzulande gerade als deutsche Erstausgabe bei Bertelsmann/btb erschienen.
Lesetipp: Ein postapokalyptischer Coming-Of-Age Generationenroman über eine nahe Zukunft
Lydia Millet, “Kinder der Flut”, Deutsche Erstausgabe übersetzt von Elke Link bei btb 2024
“Denn das nennen wir Hoffnung” lautet der letzte Satz des Buches … da ist in ihm die Welt, wie wir sie kennen, allerdings längst untergegangen. Wir sagen es selten, aber wenn dann nur, wenn es wahr ist: “Kinder der Flut” ist ein buchstäblich gewaltiges, bewegendes Buch voller unerwarteter Wendungen für all diejenigen, die wissen wollen, welche Kraft in Kindern steckt.