Über den Nutzen von (und der täglichen Freunde mit) einer eigenen Photovoltaik-Solaranlage

Seit letztem Jahr besitzen wir auf unserem Dach in Berg eine kleine Solaranlage, mit der wir Strom ins Netz einspeisen. Da der Solarstrom subventioniert ist und der Preis für 20 Jahre garantiert, war dies keine große Investition: Wir haben über mehr als 80% des Preises einen günstigen Kredit bei der KfW aufgenommen, die ganzen Zinsen zahlt die Sonne. Über den Computer können wir täglich ablesen, wieviel Strom “wir” am Tag produziert und wieviel Geld wir damit verdient haben. Gestern kam erst abend die Sonne raus. Es ist schlechtes Wetter, da war es nicht so viel Strom, die Sonnenkurve des Tages sieht dann so aus:

Die ideale Kurve sieht hingegen so aus;

Das war letztmals am 27. Mai, ja solange ist der letzte wirkliche Sonnentag schon her. Am späten Nachmittag – auch das sieht man in der Kurve – fällt ein wenig Schatten vom Kamin auf die Anlage. An der Menge des erzeugten Stromes läßt sich eindeutig das Wetter der Vergangenheit ablesen. Am 2. Juni hat es nachmittags gegen 3 Uhr offensichtlich plötzlich ein Gewitter gegeben:

Und damit zum wichtigsten Punkt: Eine große Angst gegenüber Solaranlagen ist, dass sie bei schlechtem Wetter keinen Strom liefern. Das ist verkehrt. Selbst in dem fast dauerhaft verregneten Monat Juni liegen wir noch weit über der – in der Grafik mit einem kleinen grünen Strich markierten – Mindestmenge Strom, die die Anlage produzieren muß, um ihren eigenen Kredit abzuzahlen:

Jeder gelbe Balken entspricht einem Monat 2008. Alles unter dem grünen Balken zahlt den Kredit ab, alles über dem grünen Strich ist unser “Gewinn”, der ausbezahlt wird. Noch viele Jahre lang. Selbst der verregnete Juni wird genug Ertrag bringen. Es ist uns eine tägliche Freude. Unweltschutz und Eigennutz.