Am Sonntag um 19 Uhr schlossen sich die Türen zur Ausstellung “Von A bis Z” in der Villa des Osa. Vielleicht war es für alle Zeiten die letzte Gelegenheit die Villa von Innen zu besichtigen. Sensationell: 1500 Besucher hatten an den 3 Wochenenden die Ausstellung in der Villa besucht. Es dürfte sich damit um das erfolgreichste Kulturereignis in der Gemeinde gehandelt haben. Als Dank an die ehrenamtlichen Helfer, Aufpasser, Leihgeber gab es noch ein kurzes Picknick auf der Terrasse, dann fiel die Tür zum letzten Mal ins Schloß.
Ein letzter Abend in der Villa de Osa
“Was wird jetzt aus der Villa?“, war die meist gestellte Frage des letzten Ausstellungstages. … Wie man hört, hat der letzte Besitzer Herr Schön das Areal an ein Konsortium verkauft, das jetzt wohl darangehen wird, den genehmigten Bebauungsplan zu verwirklichen, der in fünf fünfeckigen und meist dreistöckigen Häusern, die an der Seite der dann freigestellten Villa statt den Klinikbauten entstehen sollen, 18 Wohneinheiten mit 180 bis 200 qm vorsieht. Die Villa selbst steht unter Denkmalschutz. Es gab bereits – teils illustre – Interessenten, von denen sich bislang offenbar keiner zum Kauf entschließen wollte.
Die fünf Apartmentvillen, die neben der alten Villa statt der Klinik entstehen sollen
Schon Jahrelang ringt der Gemeinderat mit dem Projekt: So 2021: https://quh-berg.de/die-feriensitzung-des-berger-gemeinderates/ 2020: https://quh-berg.de/neues-aus-dem-gemeinderat-die-sitzung-vom-8-9-2020-am-ersten-schultag/ oder https://quh-berg.de/die-letzte-sitzung-des-alten-gemeinderates/. Von 2019 stammt folgende (nicht mehr ganz aktuelle Visualisierung des Projektes: (vgl. https://quh-berg.de/neues-aus-dem-gemeinderat-die-7-sitzung-2019/ )
Ansicht Nord
Am Sonntag aber waren alle froh, die Villa noch einmal besichtigen zu können und begeisterten sich an der Kunst von Bernd Zimmer und Herbert Achternbusch, die mit der Architektur eine so besondere Symbiose eingegangen ist. Auch viele ehemalige Angestellte fanden sich an ehemaliger Wirkungsstätte ein und besuchten die seit sechs Jahren geschlossenen Örtlichkeiten, darunter das – jetzt von seinem ehemaligen Widersacher Herbert Achternbusch belegte – Zimmer in dem Franz Josef Strauss immer behandelt wurde oder die Rotunde im ersten Stock wo sich 1951 der grausige Doppelmord an den früheren Eignern ereignete. Abschließend …
Letzte Führung: Katja Sebald (vorne) und Andreas Ammer (hinten) führen Besucher durch die Ausstellung (Foto: Lanzenberger)
… führten Katja Sebald und Andreas Ammer, die mit Elke Link und Jörn Kachelriess das Ereignis organisiert hatten, noch einmal durch die Villa, die ab jetzt wieder ohne Kunst und Publikum auskommen muß.
Seit gestern nur noch eine Erinnerung: Kunst in der Villa de Osa
Ehemals Ort eines Kapitalverbrechens, ab morgen wieder auf dem Kapitalmarkt, die Rotunde der Villa de Osa