Noch vier Tage bis zur Wahl

Lang, aber auch ein bisschen langweilig war der “Kampf” um die anstehende verlängerte Wahlperiode für das Amt der Berger Bürgermeisterin. Der Amtsinhaber – herausgefordert von der quirligen QUH – bemühte sich, jede Baustelle in Berg irgendwie abzuschließen, und vergaß nur den Radweg nach Farchach. Trotzdem – man hielt sich beiderseits mit Konfrontationen zurück … und dann das:


Dürfen die das? – Das letzte Wahlplakat der QUH

Als wäre es ein Bild von Rene Magritte oder eine Photographie von Annie Leibowitz, so präsentiert sich Elke Link im Kleid der Kaiserin Sisi auf dem letzten QUH-Wahlplakat. Am Himmel zeigen sich ein paar dunkle Wolken, aber keine Sorge, Elke hat den “Wind of Change” in den Haaren, lächelt spitzbübisch der Gemeinde entgegen und warnt mit ihrem Namen vor einer Monarchie, die vom Vater auf den Sohn übergeht. Dann doch lieber Elke Link! Aber was sollen all die komischen Gegenstände um sie herum bedeuten?


Making of … the QUH-Plakat auf einer Wiese vor Aufkirchen

Elke Link steht mit der Krone aus dem Berger Wappen “heimatverbunden” auf einer landwirtschaftlich “g’mahden” Wies’n. Der Feuerlöscher hinter Elke ist einigermaßen klar als Bekenntnis zu verstehen. Das Streichholz daneben? – Nun es ist ein Kunstwerk des Allmannshauser Künstlers Hans Panschar. Beide Gegenstände zusammen stehen zusammen für moderne Kunst und herkömmliches Vereinsleben, Schöpfung und Rettung, Problem und Lösung, die spannende Spannweite des Denkens und Lebens in unserer Gemeinde (das mehr ist als nur die Feuerwehr, diese aber doch dringend braucht). Auch der Fußball am Boden ist für die Fußballjugendleiterin ein eindeutig lesbares Zeichen – ein Ja zum Breitensport und zur Verantwortung der Gemeinde für Vereine.

Die große gehörnte Holz-Kuh steht für den anhaltenden Siegeszug der Quer-Partei QUH. Dass sie nun ein kleines Gegenüber bekommen hat, könnte man als Anspielung auf Unterstützung der vielfältigen Jugendarbeit in der Gemeinde verstehen.

Drei hölzerne Gegenstände sprießen aus dem Kopf der anderen Skulptur einer Frau hervor (übrigens ein Werk des Ickinger Künstlers Sebastian Heinsdorff): Ein Zollstock, ein Kochlöffel, ein Nudelholz. Der Zollstock steht ebenso für “Maß halten” wie für die vorausschauende Arbeit von Architekten und Planern – mit Maß und vor allem auch mit Ziel. Der Kochlöffel steht für das Hedonistische an Elke: Die Liebe zur Familie, zu Feiern, zu gutem Essen mit Freunden. – Bleibt das Nudelholz, jenes rustikale Symbol für die Macht der Frauen … was dies bedeuten soll, wird aus einem (von den Parteigremien allerdings abgelehnten) Alternativentwurf des Plakates deutlich:


Elke mit dem Nudelholz, was soll es nur bedeuten?

Schließlich der rätselhafte Rabe zu Elkes Füßen … in alter Zeit war der schwarze Vogel ein Attribut der Hexen. Ein Begleiter der mächtigen und gefürchteten Frauen, die von ihren Gegnern gerne auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden (da würde heutzutage allerdings die Feuerwehr, siehe oben Feuerlöscher, helfen).

Und das ganze Bild steht für den unbändigen Spaß, den die QUH immer noch bei der Arbeit hat.

Kommentieren (9)

  1. Mutter mit drei Kindern
    19. September 2012 um 20:41

    Liebe Frau Link,

    als ich heute nachmittag mit drei Kindern (3-6 Jahre) vor dem alten Schulhaus in Aufkirchen stand kamen sie mit Herrn Adldinger an uns vorbei.
    Vor allem die beiden Mädels fanden das sehr spannend, weil sie Sie von diversen Flyern und Plakaten als Prinzessin erkannten (“das ist doch die mit der Krone”).
    Auf das vielstimmige “Grüß Gott” folgte aber dann prompt die Enttäuschung:

    Das gemeine Volk wurde vom Adel keines Blickes gewürdigt, von einem erwiderten Gruß ganz zu schweigen.

    Ist das der neue Wind der in Berg wehen soll?
    Unsere Kinder würden sie wohl kaum wählen, sie sind tief enttäuscht.
    Ich bin es ebenfalls, deshalb ein Wähler weniger…

    • Elke Link
      19. September 2012 um 21:18

      Tunnelblick Ach je, das war natürlich keine Absicht und tut mir leid … ich war so ins Gespräch vertieft und schon fast zu spät zu dem Termin, dass ich Sie und die Kinder schlichtweg überhaupt nicht wahrgenommen habe – ich habe weder jemanden gesehen (deshalb keines Blickes gewürdigt) noch irgendwas gehört (deshalb der Gruß nicht erwidert). Ganz ehrlich. Dieser Gruß sei hiermit reumütig nachgeholt, und bitte einen persönlichen Extragruß an die Kinder!
      Sie können mir auch gerne mailen (an quh@quh-berg.de), würde mich freuen.

    • jumbo
      20. September 2012 um 0:27

      Was für ein Drama… gehen wir nicht alle in der hektischen Betriebsamkeit auch mal ohne Seitenblick durch das Leben? Wenn das Ihre Kriterien für eine Wahl – pro und contra Kandidat/in – sind, dann …

    • Ultraschorsch
      20. September 2012 um 11:53

      Ein Skandal! Ich wurde bisher noch nicht ein einziges Mal persönlich von Frau Link gegrüßt!
      Das hat vielleicht auch damit zu tun, dass wir uns noch nicht begegnet sind… Herr Monn hingegen hat mich letztens beim Abholen der gelben Säcke freundlich gegrüßt! Ich bin ja mal gespannt, ob das die feine Frau Link auch so schön hinbekommt, wenn sie hoffentlich bald Bürgermeisterin ist! 😉

    • QUH-Gast
      21. September 2012 um 7:29

      Auch wenn es natürlich keine Absicht von Frau Link war, ich muss Jumbo hier ganz klar widersprechen. Die/Der zukünftige BM repräsentiert die Gemeinde und ist ebenso auf vielen Festlichkeiten zu Gast. Vor allem wenn sich die Wahlkampfthemen in vielen Dingen überschneiden, sollte Höflichkeit ein weiteres Kriterium sein.

    • jumbo
      21. September 2012 um 11:35

      Da haben Sie völlig Recht, lieber Quh-Gast. Volle Zustimmung. Nur wenn Sie meinen Kommentar richtig lesen, kritisiere ich, allein von einem solchen Umstand eine Wahlentscheidung abhängig zu machen, wie man aus dem Kommentar der “Mutter mit drei Kindern” herausliest. Das wäre doch etwas zu einseitig. Auch Bürgermeister(kandidaten) sind Menschen.

    • alarmanlage
      21. September 2012 um 13:25

      Amtsmissbrauch Wenn es schon um Verfehlungen im Wahlkampf geht: Viel schlimmer ist es, wenn 2. und 3. Bürgermeister ihr Ehrenamt mißbrauchen und Kraft ihres Amtes und nicht als Privatperson oder für ihre Partei Wahlempfehlungen aussprechen und von ihrem Chef, dem amtierenden Bürgermeister offensichtlich dazu noch angespornt werden. Wer seine Macht so im Wahlkampf missbraucht, kann gerne unverbindlich meine Hand schütteln gehen. Meine Stimme bekommt er nicht.

    • QUH-Gast
      21. September 2012 um 16:27

      Das wäre ein Hammer liebe Alarmanlage, wenn das stimmt. Gibt’s da weitere Details?

    • alarmanlage
      21. September 2012 um 16:42

      Die Voten der Bürgermeister … lagen in jedem Briefkasten.