Noch Fragen?

“Angst und bang” werde ihm, sagte Gemeinderat Dr. Haslbeck, wenn er den neuen Windatlas betrachte, der für das Gebiet der Waldhäuser Gräben nur 5,1 m/s in 130 m Höhe angibt. “Bei uns macht eine WKA wegen des fehlenden Windes keinen Sinn”, lautete sein Fazit un kurbelte damit erneut die Diskussion um den möglichen Ertrag an.
Robert Sing fand den neuen Windatlas zwar deutlich besser als seinen Vorgänger, bemängelte aber ungenaue Angaben, vor allem im Süden Bayerns. Die Angaben seien nicht ganz korrekt, da das Gelände nicht genau dargestellt sei. Die Gutachten hätten andere Zahlen ergeben, und es spielten noch ganz andere Faktoren wesentliche Rollen. “Es liegt doch nicht in meinem Interesse, unwirtschaftliche Anlagen aufzustellen, Herr Dr. Haslbeck.”
Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie weist ausdrücklich darauf hin, dass der Windatlas weder eine Messung noch ein darauf aufbauendes Gutachten ersetzt.

Die Frage nach der 10H-Regelung, gestellt von GR Reiser, konnte Robert Sing nur mit Achselzucken beantworten. Es sei offenbar nicht so einfach, sonst wäre sie schon da – allerdings ist er sich sicher, dass etwas kommen wird. Bereits erteilte Genehmigungen würden aber sicherlich nicht davon betroffen sein.

Als GR Gastl-Pischetsrieder fragte, ob wir denn dann womöglich die einzigen in Oberbayern seien, die Windkraftanlagen hätten, schalteten sich Alex Reil und BGM Monn ein. Mit den WKA in den Waldhäuser Gräben wäre endlich die Möglichkeit gegeben, die von allen gewollte Energiewende, deren Umsetzung so große Probleme macht, zu erreichen.

Eine Kröte müssen die Berger allerdings schlucken, wenn sie die WKA bauen: Es sind nicht nur 105.000 € für die Ersatzaufforstung von 1,05 ha zu zahlen, sondern es ist auch eine Ersatzzahlung in Höhe von 331.248 € an den Bayerischen Naturschutzfond wegen des Eingriffs in das Landschaftsbild zu leisten. Bei ausgewiesenen Vorranggebieten können 50% des Betrags erlassen werden. Allerdings ist dieser Erlass nur bei durch die Regionalen Planungsverbände ausgewiesenen Gebiete vorgesehen. Sowohl BGM als auch Landrat waren jedoch der Meinung, der Landkreis Starnberg sei zwar eine kleinere Einheit, aber ein Abschlag hätte möglich sein sollen. BGM Monn bezeichnete den ablehnenden Bescheid als “sehr enttäuschend”. Das sei offenbar “von oben nicht gewünscht” gewesen, “so viel wage ich in den Raum zu stellen”.

Kommentieren (24)

  1. petscy
    11. August 2014 um 9:21

    Energiewende von allen gewollt? Die Äußerung von BGM Monn und Herrn Reil, dass die Energiewende von “allen gewollt” sei, ist angesichts eines Allensbach Gutachten vom Juni 2014, in dem 30% der Bevölkerung dem nicht zustimmt, einfach arrogant. Hierzu auch einige Äußerungen unseres Wirtschafts- und Energieministers Gabriel zur Energiewende anlässlich einer Veranstaltung bei der Firma SMA-Solar.
    “Die Wahrheit ist, dass die Energiewende kurz vor dem Scheitern steht.”
    “Die Wahrheit ist, dass wir auf allen Feldern die Komplexität der Energiewende unterschätzt haben.”
    “Für die meisten anderen Länder in Europa sind wir sowieso Bekloppte.”
    “… der hehre Anspruch dezentraler Energieversorgung, … Autarkie ist natürlich der helle Wahnsinn”
    Lokale Energieautarkie, wie auch in dem Leitbild der Gemeinde Berg von 2009 festgelegt, ist eine Illusion.

    • gast
      11. August 2014 um 13:19

      Na klar, von allen… … von allen, die dafür sind!

      Was anderes zählt doch gar nicht.

      Wenn für manch einen ein Auftrag abfällt und sich manch anderer ein weithin sichtbares Denkmal bauen kann, wer sollte denn da noch dagegen sein?

  2. Bergkamo
    11. August 2014 um 10:51

    Windeier ……….Eine Kröte müssen die Berger allerdings schlucken, wenn sie die WKA bauen: Es sind nicht nur 105.000 € für die Ersatzaufforstung von 1,05 ha zu zahlen, sondern es ist auch eine Ersatzzahlung in Höhe von 331.248 €
    —–
    Sollten die 4 Windräder im Namen der Gemeinde Berg errichtet werden, wäre die ‘Kröte von 436.000 EURO’ nur ein Kröt’chen.
    Statt unabsehbarem Kostenrisiko für die Allgemeinheit:
    Nicht die ‘Gemeinde Berg’ im Namen der Bürger – sondern die so euphorisch gestimmten Herren Landrat Roth, Bürgermeister Monn und alle zustimmende Gemeinderäte/Innen gründen ihre ‘Wadlhauser – GmbH & Co. KG ‘ mit eigenen Kapitaleinlagen.
    ( die 436.000 EURO wären dann Kosten für die Investoren )
    Wem schmeckt diese Kröte ?

  3. MBE
    11. August 2014 um 13:08

    Alternativlos auf der letzten Rille !!! Genehmigung der WKA in Berg am 31.07.2014

    In Kraft-Treten der Länderöffnungsklausel am 01.08.2014
    In Kraft-Treten der Förderungskürzungen (EEG 2.0) am 01.08.2014

    Frist zur Abgabe der Genehmigungsunterlagen 02.04.2014
    damit expliziter Verlust des Vertrauensschutzes für laufende Verfahren.

    Herr Roth im MM:
    Kein Starnberger wird (bezüglich der 10H Regelung) schlechter gestellt als der Rest der Bayern.

    ->
    Berg wird die letzten Windräder bauen, die einen geringeren Abstand haben.
    Die Wirtschaftlichkeit ist Herrn Sing vollkommen egal.
    Herr Sing verdient sein Geld mit Planung und Baubegleitung, nicht mit dem Betrieb der WKA in Berg.
    Er hat ja selbst von Projekten berichtet, bei denen die Prognosen gewollt hoch waren und sich später als falsch herausgestellt haben.
    Er hat in Aufkirchen selbst erklärt, dass das Ergebnis von Gutachten vom Auftraggeber abhängt und sogar, ob der Auftraggeber noch etwas mehr als Übliche zahlt. Das haben wohl einige dort bewusst überhört. Wie so oft bei dem Thema.

    Eine Lidarmessung ausserhalb des Vorrabggebiets, die auch noch aus “technischen Gründen” für 2 Monate unterbrochen wurde, als gerade mal 8 Wochen gar kein Wind wehte, ist sicherlich keine Basis für die reale Wirtschaftlichkeit.
    Die Wirtschaftlichkeit hängt massgeblich von der Förderung ab. Diese wurde gekürzt und es wir derzeit geprüft, wie man die Erzeuger von EE weiter an den Kosten für die Versorgungssicherheit beteiligen kann.

    Die zusätzlichen Kosten für Berg sind alle auf Drängen von Monn und Roth entstanden.
    Andere Landkreise und Gemeinden haben abgewartet, wie es mit 10 H und Förderungen weitergeht. Auch haben sie bemerkt, dass die “Nebenwirkungen” doch krasser sind, als immer vorgegaukelt wurde.

    Frage zu den 105 Tausend Euro pro 1,05 HA.

    Sind es nicht 4 Flächen a 1,05 Hektar die gerodet werden? Müssten es dann nicht 4 mal 105 Tausend Euro sein? Oder habe ich da einen Denkfehler?

    • quh
      11. August 2014 um 14:41

      1,05 ha ist die Gesamtfläche für alle vier WKA.

    • QUH-Gast
      11. August 2014 um 15:07

      Sie vergessen… die kürzlich errichtete Anlage in Dachau, die dort seit letztem Jahr die Gegend versaut. Aber in der Tat wird Berg wohl einer der ganz wenigen WKA-Standorte in Oberbayern bleiben, und wie sich rausstellen wird: zum extremen Leidwesen und massiven Nachteil der ansässigen Bevölkerung. Wenn ich in Kempfenhausen, Percha, Neufahrn, Ebenhausen oder Mörlbach wohnen würde, würde ich spätestens jetzt definitiv wegziehen. Allein die gehörigen Strafzahlungen für Landschafts- und Umweltzerstörung sollten eigentlichen jedem “Hirnbesitzer” (L.v.Beethoven) vor Augen führen, was für ein Quatsch da angerichtet wird, indem man auf Jahrzehnete den sozialen Frieden gefährdet, eine ganze Gegend beschädigt, nur um anschließend im Betrieb ums wirtschaftliche Überleben kämpfen zu müssen: das ist von einer derart unfassbaren Verblendung getragen, dass man nach Erklärungen ringt. Welche “kommunalen Werte” sollen dort – bitte – “geschöpft” werden? Ich kann hier nur Zerstörung von Werten erkennen. Aber gut, wenn sich das bis heute im Berger GR nicht rumgesprochen hat, dann wird’s jetzt wohl kaum noch passieren.
      Vergessen Sie’s also! Versuchen Sie den Klageweg wo es geht, denn das ist ihre letzte Chance zum gesunden Weiterleben. Ein Blick auf die Gutachten zu Schall und Schatten sagt doch alles: Zumindest in Neufahrn (und gleich nahen Siedlungen) wird man die Dinger – tagtäglich, auf Jahrzehnte – sehen und hören — und an ihnen vermutlich psychisch und physisch zu Grunde gehen. So schaut’s aus, nicht anders.

  4. Energievernunft
    12. August 2014 um 12:15

    Die Befürchtungen von Dr. Haslbeck… …sind absolut ernst zu nehmen! Die Einspeiseleistung ALLER in Deutschland installierten Windkraftanlagen liegt im Mittelwert unterhalb von 1.700 Volllaststunden — und das beinhaltet die ertragreichen Anlagen im Norden. In Berg wird mit einer Ertragserwartung von weit über 2.000 Volllaststunden gerechnet. Offenbar reiht sich die Berger Projektplanung in die große Zahl der auf blindem Optimismus beruhenden Windpark-Wirtschaftlichkeitsrechnungen ein, die dann im Desaster enden. Das einzig nachhaltige dabei, ist der jährliche Verlust! Mit tut schon jetzt jeder Bürger leid, der sein gutes Geld in diesen “Wind wirft”.

    Von einem weitaus größeren Verlust, den die Berger “Monn-ster am Horizont” verursachen, wird leider (noch) viel zu wenig gesprochen. Den Verlust nämlich, den die Immobilienwerte in weitem Umkreis erleiden werden. Jeder potentielle Käufer wird diese drehenden und blinkenden Türme bei Kaufverhandlungen als Negativum in die Wagschale werfen. Der Effekt könnte schon ab Baubeginn (!) bei 10-20% Wertverlust liegen. Rechnet man nur mit einem Radius von 10 Km, so sind dies angesichts der Preise, z.B. am Starnberger Westufer, schnell -zig Millionen an Verlust, die der Berger Gemeinderat gegenüber seinen Mitbürgern zu verantworten hat.

    Dass all dies angerichtet wird von Mitmenschen, die folgendermaßen zitiert werden:
    “Mit den WKA in den Waldhäuser Gräben wäre endlich die Möglichkeit gegeben, die von allen gewollte Energiewende, deren Umsetzung so große Probleme macht, zu erreichen.”
    kann einen nur noch in Verzweiflung und Trauer stürzen.

    Wer nach so vielen Jahren der Diskussion und Information (auch dank dieses QUH-Blogs) immer noch nicht erkannt hat, dass man mit noch mehr Wind- rädern die “Energiewende” keineswegs “erreichen” kann, dem ist nicht zu helfen. …oder er hat eine ganz andere Agenda…
    Man kann den wegfallenden grundlastfähigen Strom nicht in wachsendem Umfang durch wetterabhängigen “Zufallsstrom” ersetzen!!! (Weitere Erläuterungen hier wären Wiederholung.)

    • QUH-Gast
      12. August 2014 um 14:38

      … Vielleicht … werden dann die Immobilienpreise in unserer Gegend wieder für Einheimische “Normalbürger” erschwinglich! —> Bitte baut Windräder 😉

    • gast
      12. August 2014 um 14:55

      Verzweiflung und Trauer In der Tat kann man Aussagen wie

      “Mit den WKA in den Waldhäuser Gräben wäre endlich die Möglichkeit gegeben, die von allen gewollte Energiewende, deren Umsetzung so große Probleme macht, zu erreichen.”

      nur noch kopfschüttelnd zur Kenntnis nehmen. In dieser Aussage stecken gleich zwei unwahre Behauptungen. Unwahr ist zum einen, dass die Energiewende aufgrund der Probleme, die sie mit sich bringt, heute noch von allen gewollt ist. Ferner ist unwahr, dass mit den vier Windrädern in den Wadlhauser Gräben die Energiewende zu erreichen ist. Je nach Ertrag u. U. im schlechtesten Fall wohl nicht einmal für die Gemeinde Berg selbst, geschweige denn für den Landkreis, ganz Bayern, Deutschland oder die ganze Welt…

      Ähnliches kann man in einem Protokoll zu einem Referat von Herrn Roth aus dem Mai 2011 lesen:

      “Größere Schwachwindanlagen mit einer Nabenhöhe von 130 – 150 m und mit Rotorblättern bis 50 m können ca. 6 Mio. kW-Stunden Strom pro Jahr erzeugen. Das entspricht etwa dem Stromverbrauch von 3.000 bis 4.000 Haushalten im Landkreis Starnberg. Mit 8 – 10 solchen größeren Anlagen könnte der Landkreis etwa die Hälfte des privaten Haushaltsverbrauchs von Strom abdecken.”

      http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&frm=1&source=web&cd=19&cad=rja&uact=8&ved=0CGMQFjAIOAo&url=http%3A%2F%2Fwww.region-muenchen.com%2Faktuell%2Ftermine%2Fpa100511%2FReferat_Roth.pdf&ei=XGSpU9a2IO7H7Aa-u4H4Cw&usg=AFQjCNFwtKf6h9nVzRub5G-iwsfVg0RpGQ

      Der eine behauptet also, die vier Windräder ermöglichten die Energiewende (wo auch immer), der andere spricht von 8-10 Windrädern, mit denen die Hälfte des privaten Stomverbrauchs im Landkreis gedeckt werden könnte.

      Wollen wir doch einmal nachrechnen:

      Laut Internet hat im Jahr 2013 jeder deutsche Bürger im Durchschnitt 1770 kWh verbraucht. Bei knapp 130.000 Bürgern im Landkreis Starnberg und den im Deutschen Mittel zu erwirtschaftenden 1550 VLS benötigte man

      130000 * 1770 kWh/a / (3000 kW * 1550 h/a) = 50

      Windräder vom Typ Siemens E-115/3000.

      Möchte man wie o. g. nur die Hälfte des privaten Verbrauchs decken, dann wären das immerhin noch stolze 25 und nicht 8-10 Anlagen.

      Für die Gemeinde Berg mit ihren 8000 Einwohnern würde man nach dieser Rechnung (bitte korrigieren, wenn die Rechnung einen Fehler enthält) etwa 3 Windräder benötigen, um “autark” zu sein.

      Dann bleibt wenigstens noch ein einziges Windrad für das Erreichen der halben Energiewende des restlichen Landkreises übrig…

      Welch eine Augenwischerei, die hier von einigen Leuten betrieben wird…

    • petscy
      12. August 2014 um 15:51

      Argumente sind sinnlos Es ist müßig Menschen, die einen festen Standpunkt haben mit physikalisch technischen Argumenten überzeugen zu wollen. Wie sagte Einstein einmal so treffend: “Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null – und das nennen sie ihren Standpunkt”.
      Allein, was unter dem Titel “Erneuerbare Energien sichern unsere Zukunft” auf der Homepage der Gemeinde Berg für Unsinn zur Kernenergie verzapft wird, lässt das mangelnde Wissen bei den Verantwortlichen deutlich werden. Eine Bitte um Korrektur vor Längerem wurde nicht einmal beantwortet. Die Herrschaften sind vollständig beratungsresistent.
      Ein paar weitere Fakten zur Energiewende können Sie unter
      http://tinyurl.com/kwdbfk3 finden.

    • gast
      12. August 2014 um 21:00

      @PETSCY Stimmt. Bei Berg ist Hopfen und Malz verloren, aber da wissen wir ja inzwischen alle, warum die Windräder kommen müssen.

      Dass aber selbst der Starnberger Energiewende-Verein keine Ahnung von Physik und Größenordnungen hat, beweist er täglich unfreiwillig auf seiner Homepage ( http://www.windenergie-starnberg.de/uber-uns/ ).

      “Im Landkreis Starnberg werden jährlich etwa 5.000 Mio. GWh Energie verbraucht”

      Dass dies das 250-fache des weltweiten Stromverbrauchs ist, ist wohl noch keinem der selbsternannten Energiewender so richtig klar geworden.

      Da bleibt mir nur noch, mich dem Titel des QUH-Blog-Eintrags anzuschließen:
      Noch Fragen?

  5. quh
    14. August 2014 um 9:54

    Leider mussten wir schon wieder einen Kommentar wegen zweier diffamierender Aussagen löschen. Wir bitten um sachliche Beiträge.

    Hier der gekürzte Beitrag des Aviators:

    Die sogenannte “Energiewende” war bereits bei ihrer Verkündigung gescheitert, da sie grundlegende Gesetzmäßigkeiten der Physik und der Ökonomie außer Acht gelassen hat. (…)
    Andere Gemeinden in vergleichbarer Situation haben auf der Basis substantieller Zahlen eigene Untersuchungen angestellt und sind richtigerweise zu dem Ergebnis gekommen, daß an den Windmühlen nur die Projektentwickler, Baufirmen und Banken verdienen, die Gemeinde aber das gesamte Risiko trägt und angesichts geringen Windaufkommens zwangsläufig hohe Verluste erleiden muß:

    http://tinyurl.com/owc4wp9

    (…)

    Auch für die Gemeinde Berg aber gilt der Satz der Schriftstellerin Ayn Rand:

    “Man kann die Realität ignorieren, aber man kann nicht die Konsequenzen der ignorierten Realität ignorieren.”

  6. QUH-Gast
    14. August 2014 um 11:01

    Maulkorberlass Seit wann ist die Wahrheit diffamierend? Der Beitrag des Aviators war in der ungekürzten Fassung noch wesentlich treffender. Es spricht gegen die QUH, dass sie in ihrem Chat nichts “Deutliches” zulässt. Pfui!

    • QUH-Gast
      14. August 2014 um 11:37

      Da hat er leider recht, der Gast!

  7. Raimund Kamm
    14. August 2014 um 12:59

    Sind Atom- und Kohlestrom besser? Bayern wird noch zu fast 50 % mit Atomstrom versorgt. Hier in Schwaben arbeitet Deutschlands größtes und gefährlichstes Atomkraftwerk. Von hier fließt auch Strom in den Landkreis Starnberg. “Unser” AKW Gundremmingen läuft seit dem Jahr 1966. Und seitdem produziert es auch tödlich strahlenden Atommüll, der über eine Million Jahre sicher eingeschlossen werden muss. Nirgends in Bayern oder sonst wo in der Welt gibt es bisher für diesen Müll ein Endlager. geschweige denn ein für 1 Million Jahre dichtes und sicheres.
    Das AKW ist auch so gefährlich, dass es keine risikogerechte Haftpflichtversicherung hat.
    Alles dies sind Gründe, dass sich unsere Bürgerinitiative FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V. http://www.atommuell-lager.de entschieden für die Energiewende mit 3 x E einsetzt: Einsparen, Effizienz, Erneuerbare Energien.
    Raimund Kamm

    • petscy
      14. August 2014 um 13:48

      Klischees über Kernenergie O wei, was ist das wieder für ein Unsinn. Aber Lesen hilft vielleicht!
      Gundremmingen B und C haben je 1300 MW Leistung und sind damit die schwächsten der noch laufenden Anlagen in Deutschland. In der Summe aber sind sie die größte Reaktoranlage in Deutschland und versorgen glücklicherweise Bayern sicher mit bezahlbaren Strom.
      Warum es das gefährlichste Kernkraftwerk sein soll, müssten Sie schon einmal erklären. Die 3 schlimmsten Ereignisse nach INES 2 (Störfall- keine Freisetzungen; begrenzter Ausfall der gestaffelten Sicherheitsvorkehrungen) die in Deutschland seit 1991 aufgetreten sind und in einem normalen Kraftwerk gerade mal zu einer Meldung an den Kraftwerksdirektor geführt hätten, sind jedenfalls nicht in Gundremmingen aufgetreten.
      “tödlich strahlender Atommüll, der über eine Million Jahre eingeschlossen werden muss” dazu der Verein Kritikalität in
      http://100-gute-antworten.de/lesen/
      Das Abklingen dauert nicht eine Million, sondern gut 100.000 Jahre. Und dies auch nur wegen des Plutoniums, welches aber keinesfalls Müll, sondern wertvoller Brennstoff für Schnellspalt-Reaktoren ist.
      Da die Beseitigung und gleichzeitige Nutzung von Plutonium technisch längst gelöst ist, bleiben nur die Spaltprodukte als tatsächliches Abfallproblem. Hier ist die Lagerzeit nur noch einige 100 Jahre. Die Abfallmenge ist dabei extrem gering: Ein Mensch, der sein ganzes Leben lang seinen Strom ausschließlich aus Kernenergie bezieht, hinterlässt dabei gerade einmal 100 Gramm.
      Die in etwa 1 Millionen Jahren dominierenden, wenigen beweglichen Spaltprodukte, die dann vollständig in die Biosphäre übertreten könnten, erhöhen die Belastung um maximal 50% der natürlichen Belastung, wenn sie komplett in die Menschen verteilt gelangen würden – dies ist ungefährlich.
      “wo in der Welt gibt es bisher für diesen Müll ein Endlager”
      Siehe Liste der Endlager in http://de.nucleopedia.org/wiki/Liste_von_Endlagern
      Versicherung von Kernkraftwerken:
      http://www.kernenergie.de/kernenergie/themen/finanzierung/atomhaftung.php

    • QUH-Gast
      14. August 2014 um 16:05

      .. @PETSCY zur Kernenergie… für hochradioaktiven Müll, wie der bei der Kernenergie anfällt gibt es weltweit noch kein Endlager.
      Bei der Aufzählung ihrer Endlagerliste sind ja so “Erfolgsstandorte” wie Asse aufgeführt! Alle bisherigen Endlagerstätten sind für schwachradioaktiven Abfall und für Abfälle aus Atomkraftwerken nicht geeignet. Die “Weiterverwertung” ist in keinem deutschen Reaktor möglich.
      Ferner ist der vermeintlich billige Atomstrom vom Staat und somit vom Steuerzahler und nicht vom Verbraucher hochsubventioniert!
      http://www.sueddeutsche.de/geld/studie-zu-energiekosten-das-maerchen-vom-teuren-oekostrom-1.1515904

      Ich freue mich über jedes Windrad in der Umgebung welches einen Beitrag zur Energiewende leistet und nicht strahlt!

    • petscy
      14. August 2014 um 17:41

      @Quh-Gast Es ist einfach nicht richtig, dass es weltweit kein Endlager für hochaktive Abfälle gibt. WIPP in den Carlsbad, USA z.B. ist seit 1999 in Betrieb, ebenso wie Vektor in Russland. Olkiluoto in Finnland wird demnächst in Betrieb gehen.
      Zu den Subventionen der Kernenergie gibt es einen guten Artikel unter
      http://www.kernenergie.de/kernenergie-wAssets/docs/fachzeitschrift-atw/2011/atw2011_0809_weis_forschungsfoerderung_1956-2010.pdf
      Übrigens werden viele der neuen, meist getriebelosen Windräder mit Permanentmagneten ausgerüstet, die Neodym enthalten. Etwa 200kg/MW.
      Neodym ist ein Element der seltenen Erden und kommt meist in Verbindung mit Uran und Thorium vor. Die Abraumhalden dieser teils illegalen Bergwerte stellen inzwischen ein signifikantes Strahlungsproblem dar. Aber das strahlt ja in China, also weit weg von Ihrer Haustür.

  8. Raimund Kamm
    14. August 2014 um 15:52

    Sind Sie wirklich für die Atomkraft? An: petscy – 2014/08/14 13:48

    Schade, dass Sie nicht mit Ihrem Namen und Ansehen für Ihre Aussagen stehen.

    In Fukushima wurden ausgelöst durch Erdbeben und Flut und ermöglicht durch Fehlkonstruktionen vier Reaktoren zerstört. Alle vier vom Typ Siedewasser. Insgesamt hatten wir in Deutschland zehn SWR. Acht sind bereits endgültig abgeschaltet. Nur noch zwei, nämlich Gundremmingen B und C, laufen.

    1. Besondere Gefahren von Siedewasserreaktoren. Sie haben im Unterschied zu den Druckwasserreaktoren nur einen Hauptkreislauf, bei ihnen müssen die für das Abschalten existenziell wichtigen Steuerstäbe im Unterschied zu den Druckwasserreaktoren von unten in den Reaktor gepresst werden und bei ihnen liegen die Abklingbecken mit den extrem strahlenden verbrauchten Spaltelementen außerhalb des Sicherheitsbehälters.

    2. Atommüll. Plutonium 239 hat eine Halbwertszeit von 24.000 Jahren. PU 242 sogar von 376.000 Jahren. Dieses Material, das natürlich praktisch auf unser Erde nicht vorkommt sondern erst bei mit der Uranspaltung unvermeidlich erfolgenden Brutprozessen entsteht, wird kerntechnisch für den Bau von Atombomben oder für MOX-Spaltelemente benutzt. Der Weg, es auch in Reaktoren des Typs ‚Schneller Brüter’ (Beispiel Kalkar oder Superphénix) einzusetzen, ist in der westlichen Welt ausnahmslos technisch gescheitert. Nur die Russen und die Inder experimentieren jetzt noch mit diesem Reaktortyp. In den USA wurde dieser Weg bereits in den 1970er Jahren verboten, da er den Zugang zur Atombombe erleichtert.
    Wer diesen Weg will, muss zuvor große Plutoniumfabriken (verharmlosend ‚Wiederaufbereitungsanlagen’, WAA, genannt) betreiben. Bei diesen wird prozessbedingt viel Radioaktivität frei gesetzt. Radioisotope der PU-Fabriken La Hague und Sellafield werden überall in der Nordsee gemessen.
    Die ‚Schnellen Brüter’ werden mit flüssigem Natrium als Kühlmittel und Medium betrieben. Und sie produzieren ebenfalls hochradioaktiven Müll, darunter auch Plutonium.

    Es gibt viele Atommüll-Lager auf der Erde. Aber es gibt kein einziges Endlager für den hochradioaktiven Müll, der rund 99 % der langdauernden Radioaktivität ausmacht, die im Atommüll enthalten ist.
    Meinen Sie, die Menschen im Landkreis Starnberg möchten ein Lager für Atommüll oder eine PU-Fabrik oder einen Plutoniumreaktor?
    Und setzen Sie sich wirklich für die Atomkraft als Alternative zur Windkraft ein? Und glauben Sie, dass eine Mehrheit in Starnberg dies auch so sieht?

    Raimund Kamm
    http://www.atommuell-lager.de/

    • QUH-Gast
      14. August 2014 um 16:34

      Realist Herzlichen Dank, Herr Raimund Kamm!
      Endlich mal ein seriöser Beitrag der das Thema realistisch betrachtet!
      Mir (Bürger des LK Starnberg) sind jedenfalls 100 Windräder vor der Haustüre lieber als 1 Atomkraftwerk!

    • QUH-Gast
      14. August 2014 um 17:20

      50 : 50 Mir (ebenfalls Bürger des LK STA) nicht!

    • petscy
      14. August 2014 um 19:40

      @Sind Sie wirklich für die Atomkraft? Ja, nach über 30-jähriger Arbeit in der Reaktorsicherheitsforschung halte ich die Kernenergie für eine sinnvolle Übergangstechnologie bei der Stromerzeugung.

      @QUH-Gast 16:34
      Um die von Gundremmingen B und C im letzten Jahr erzeugte elektrische Arbeit von 20,5 TWh mit den üblichen 2,5 MW Windkraftanlagen zu erzeugen brauchen Sie mindestens 5000 dieser Anlagen, müssen aber noch mindestens 2 GW konventionelle Kraftwerksleistung bereitstellen um die windarmen und windlosen Zeiten auszugleichen.

  9. Raimund Kamm
    15. August 2014 um 11:36

    An: petscy – 2014/08/14 19:40 Wenn Sie wirklich so für die Atomkraft sind, dann können Sie sich ja dafür stark machen, dass bei Ihnen “übergangsweise” für 50 oder 100 Jahre der tödlich strahlende Atommüll gelagert wird, der jetzt uns in Gundremmingen und Ohu bedroht. Die bisherigen Zwischenlager, die noch keine zehn Jahre alt sind, sind erwiesenermaßen nicht terrorsicher. Es müssen neue gebaut werden. Einen Ort für ein Endlager brauchen wir auch noch.

    Wir Umweltschützer streben die 100 % Stromversorgung mit Erneuerbaren Energien an. Rund ein Drittel Solarstrom, ein Drittel Windstrom und das dritte Drittel etwa zur Hälfte mit Biomasse (Biogas und mehr) und zur anderen Hälfte mit Wasserkraft.

    Jetzt (30.6.14) erzeugen in Bayern 703 Windkraftwerke Strom. Das ist pro 100 qkm eine Anlage. Zum Vergleich: Im topographisch vergleichbaren Binnenland Rheinland-Pfalz steht pro 14 qkm eine Anlage. In dem Land wird auch kein Atommüll mehr produziert.

    Raimund Kamm

    • QUH-Gast
      15. August 2014 um 15:02

      Eben deshalb würde ich auch niemals in Rheinland-Pfalz leben wollen, lebendig begraben ist auch nicht schlimmer!