Es dürfte das merkwürdigste Wahlergebnis dieses Jahrtausends sein. Bei der vorgezogenen Bürgermeister/innen-Wahl in Krailling bekamen alle drei angetretenen Parteien über 33% der Stimmen. Trotzdem muß eine Kandidatin aussscheiden: nach dem vorläufigen Endergebnis entschieden ganze 9 Stimmen darüber, wer in zwei Wochen, am Tag der Europawahl, zur Stichwahl antreten darf …
Keine neue Flagge, sondern das vorläufige amtliche Endergebnis der Bürgermeisterwahl in Kraillling
Nicht Prozentanteile, sonder “Promille” haben entschieden: Zwischen der ausgeschiedenen Kandidatin mit dem “schlechtesten” Ergebnis, der Grünen Adrienne Akontz, und dem bisherigen “Wahlsieger” Henrick Jörgens (CSU) lagen insgesamt nur 12 Stimmen. Zwischen “Gewinner” und “Verliererin” der Kandidat der FDP, Rudolph Haux, der 9 Stimmen mehr als die Grüne und nur 3 Stimmen weniger als der “schwarze” Kandidat bekam und in 2 Wochen jetzt zur Stichwahl antreten muß, die genau so spannend wie die Wahl vom Muttertag werden dürfte. Die Stimmverteilung im Einzelnen:
Henrik Jörgens (CSU): 33,47 % (1184 Stimmen)
Rudolph Haux (FDP): 33,39 % (1181 Stimmen)
Adrienne Akontz (Grüne): 33,14 % (1172 Stimmen)
Im Vorfeld der Wahl waren sich Grüne, SPD & FDP noch einig, zusammen einen neuen CSU-Bürgermeister verhindern zu wollen. Martina Neubauer, die Grüne Kandidatin für den Landratsposten und Kerstin Täuber-Beniccke, die Starnberger Bürgermeisterkandidatin sehen die 33% Grün trotzdem als “Hoffnungszeichen”: “Wir sind noch ganz aufgewühlt. Was für ein Herzschlagfinale. Langsam kann GRÜN die Saat von jahrelanger beharrlicher Ratsarbeit ernten, aber diesmal hat es leider nicht gereicht.” Nach 7 von 12 Wahlbezirken hatte Adrienne Akontz, die als einzige Kandidatin schon 10 Jahre Gemeinderatserfahrung aufweisen konnte, noch geführt, Erst mit dem letzten ausgezählten Stimmbezirk fiel sie denkbar knapp auf den unglücklichen 3. Platz zurück. Ob es eine Nachzählung der Stimmen geben soll, wird heute, Montag, entschieden.
Die Wahlbeteiligung lag bei 59,15%. Krailling ist mit 7835 Einwohnen nur geringfügig kleiner als Berg. Es gibt gut 5400 Wahlberechtigte. Die CSU stellte hier seit über 40 Jahren die/den Bürgermeister/in. Eine Stichwahl hat es noch nie gegeben. Die vorgezogene Wahl war notwendig geworden, weil die bisherige Amtsinhaberin Christine Borst nach 11 Regierungsjahren im Januar aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war. Wie derzeit in Berg wird der zukünftige Bürgermeister eine verlängerte Amtszeit von 7 Jahren haben.
Noch knapper war vor 5 Jahren nur die letzte Gemeinderatswahl in Berg, wo die QUH – ebenfalls erst nach Auszählung des letzten Wahllokals – um weniger als einen halben Wähler ihr fünftes Mandat verfehlte: https://quh-berg.de/endgueltig-714915976/