Am vergangenen Freitag, den 26.2., fand die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Berg statt. In entspannter Atmosphäre trafen sich große Teile der aktiven Mannschaft, der passiven Mitglieder sowie Förderer und Freunde im Strandhotel, um das Jahr 2023 formell wie informell Revue passieren zu lassen.
Der 1. Vorsitzende Philipp Mehlich sprach von einem guten Jahr, das aus seiner Sicht besonders auch durch das aktive Dorfleben in der Gemeinde geprägt war. So wurden Veranstaltungen wie der Feuerwehrerlebnistag, das Spiel ohne Grenzen in der OMG-Schule oder das Ramadama gut besucht und auch Aktionen wie das alljährliche Christbaumsammeln der Feuerwehrjugenden freudig angenommen. Dass die Feuerwehr in Berg viel mehr als nur Hilfs- und Rettungsorganisation ist, nämlich ein integraler Bestandteil des Alltags vieler Bürger, freut ihn sehr.
Etwas Sorge bereiten ihm hingegen die Sparmaßnahmen, denen sich auch die Gemeinde fügen muss. Er appelliert, langfristig und nicht nur in Euro zu denken, denn eine Einsparung an der falschen Stelle mag zwar dem Haushalt für ein paar wenige Jahre helfen, wenn aber in der Konsequenz die Attraktivität des Ehrenamts Feuerwehr und damit die ohnehin nicht einfache Mitgliedergewinnung leidet, ist das etwas, was sich nur sehr schwer und sehr teuer wiederherstellen lässt, wenn überhaupt. Landauf, landab gibt es dazu leider negative Beispiele zur Genüge, manche Gemeinde kann tagsüber unter der Woche die Einsatzbereitschaft nicht mehr gewährleisten.
Kommandant Bastian Sandbichler zeigte sich umso erleichterter und froh, dass die Kameraden in Berg zu jeder Tages- und Nachtzeit in erforderlicher Stärke alarmierbar sind. Zu insgesamt 141 Einsätzen wurden sie in 2023 alarmiert, hier ist der Aufwärtstrend der letzten Jahre weiterhin ungebrochen. Die Zahl der Brandeinsätze geht dabei zwar zurück, die technische Hilfeleistung steigt gleichzeitig aber deutlich an. Eine Vielzahl der Einsätze waren Sturmschäden und Unterstützung des Rettungsdiensts, aber auch einige Verkehrsunfälle im Gemeindegebiet. Kurioserweise endeten nahezu alle verunfallten Fahrzeuge auf dem Dach oder zumindest auf der Seite – schwer Verletzte gab es dabei zum Glück keine.
Die ehrenamtlich geleistete Arbeit für Einsätze, Ausbildung, First Responder und Gerätewartung summiert sich auf 7.582 dokumentierte Stunden – die weiteren undokumentierten Stunden persönlichen Engagements dürften diesen Wert vervielfachen.
In seinem Grußwort dankte Bürgermeister Rupert Steigenberger im Namen aller Bürger der Gemeinde nachdrücklich der guten Arbeit der Feuerwehr, die weit über das Abarbeiten von Einsätzen hinausgeht und einen wertvollen Beitrag für das Gemeindewesen leistet. Dies zeigt sich auch darin, dass die Wehren der Gemeinde Berg die zweitstärkste Mitgliederzahl im gesamten Landkreis haben, Berg aber nicht gleichzeitig auch die zweitgrößte Gemeinde im Landkreis ist. Weiter ging er auf die eingangs erwähnten Sparmaßnahmen ein und verdeutlichte an mehreren Beispielen, dass die Gemeinde hier mit sehr viel Sinn und Verstand agiere. Gleichzeitig forderte er auch eine reflektierte und kreative Planung seitens der Feuerwehren, nicht immer müsse es eine Neuanschaffung oder ein Neubau sein, in vielen Fällen sei auch eine Ertüchtigung von bestehenden Fahrzeugen oder Objekten eine nicht nur wirtschaftlich sinnvolle Option.
Die Attraktivität einer freiwilligen Feuerwehr ist ein äußerst wertvolles Gut, das sich auch nicht einfach durch die Einsetzung von hauptamtlichen Feuerwehrmitgliedern kompensieren lassen könnte. Nicht nur wäre das aus finanzieller Sicht bei rund 7.500 Feuerwehren im Freistaat nicht abbildbar, den Entzug der entsprechenden Arbeitskräfte vom Arbeitsmarkt könnte eine Volkswirtschaft nur schwer kompensieren.
Zum Schluss richtete Kreisbrandinspektor Maximilian Wastian seinen Dank an die versammelten Kameraden. Er hob hervor, dass es ihm wiederholt positiv aufgefallen ist, wie viel Leben im Feuerwehrhaus in Berg herrscht. Bei jedem seiner zahlreichen Besuche in der jüngeren Vergangenheit wäre etwas los gewesen, seien es Übungen oder die Kinderfeuerwehr, theoretische oder praktische Ausbildung, oder auch einfach nur ein kameradschaftliches Zusammensein – das Feuerwehrhaus Berg ist nicht nur rein örtlich eine zentrale Institution im Dorf.
Den ausführlichen Bericht und den kompletten Jahresbericht 2023 können Sie übrigens auch auf der komplett neu gestalteten Website der Feuerwehr Berg einsehen.