Heute trockene Zahlen: 75% Fußballplatz / 100% Kultur / 0% Wirtschaft / 200% Jugendarbeit

Aus aktuellem Anlass das QUH-Fensterchen heute etwas weiter unten, denn:
In einer langen Sitzung hat der Gemeinderat einstimmig den Haushaltsentwurf für 2009 gebilligt. Die Gemeinde wird 5,7 Millionen investieren. Fast die Hälfte davon in ihre Kanal- und Wasserwirtschaft. Das Ziel, 2010 schuldenfrei dazustehen, wird die Gemeinde knapp verfehlen. Für die Folgejahre sind sogar neue Kreditaufnahmen nötig. Aber das war nur die Zukunftsmusik. Der Teufel steckte im Detail.

Fußball: Die größte Überraschung gab es beim MTV-Trainingsgelände: Andi Hlavaty und Elke Link legten auf Nachfrage dar, dass die Kostenexplosion auf inzwischen 1,2 Millionen Euro durchaus nicht auf den Trainingsplatz selbst, sondern auf die darum zu schaffende zusätzliche Infrastruktur und weitere Sportanlagen anzurechnen seien. OK und “Long live the Skaterbahn!”. Die Gemeinde hatte allerdings noch eine buchhalterische Überraschung parat: Die Gemeinde wird für den Bau der Dreifachturnhalle auf Gut Biberkor einen Zuschuss von 500.000 € leisten, um sich (bzw. den Vereinen und insbesondere den MTV-Turnern) weitestgehende Rechte an der Hallennutzung zu sichern. 300.000 wurden dafür in letzter Minute in den Haushalt von 2009 eingestellt. 200.000 sollen 2010 folgen. Um diese 300.000 € im Haushalt unterzubringen, wurde der 1,2 Mio Etat für den Trainingsplatz des MTV 2009 auf 900.000 € festgelegt. Die restlichen 300.000 €, die wahrscheinlich sowieso nicht nächstes Jahr ausgegeben werden würden, sollen dann 2010 folgen.

Jugend: Als nach langen Zahlenkolonnen alles vorbei zu sein schien, wurden die Zusatzanträge behandelt: die “First Responder” bekommen 1.500 €, die Landesgruppe Vogelschutz 650 €. Jugendbeauftragte Anke S. wollte gerne 2.500 € für die üblichen Veranstaltungen (Condrobs und neu eine Sportlerehrung). Auf Antrag der QUH wurde der verdutzten Anke ihr Etat verdoppelt. Wir sind gespannt auf ihre Projekte!

Kultur: Lange Diskussionen gab es dann über die beiden QUH-Anträge. Zuerst der Kulturreferent:
Trotz einer gewissen Sympathie für den Vorschlag gab es im Gremium doch eine Scheu, einen eigenen Posten für Aufgaben zu schaffen, die bislang ehrenamtlich geleistet wurden. Politisch geschickt formulierte Elke Link flugs den Antrag um: Die QUH würde stattdessen die Schaffung eines Kulturetats in der beantragten Höhe vorschlagen, über den der sofort neu zu schaffende Kulturbeauftragte des Gemeinderats dann verfügen könnte. BM Monn schlug hierfür den QUH-Aktivisten Jokl Kaske vor, der vom Rat sofort einstimmig gewählt wurde. Der “Kulturetat” wurde dann – gegen eine einsame Stimme aus Höhenrain – ebenfalls beschlossen. Fein!

Wirtschaft: Noch einheitlicher war eigentlich die Zustimmung zu QUH-Antrag Nummer 2: der Beauftragung eines Gutachtens zur Wirtschaftsförderung in Berg. Die Notwendigkeit, sich darüber Gedanken zu machen, wurde von BG bis CSU begrüßt. Ebenso die QUH-Tischvorlage, in der 9 Fragen zum Ansinnen der Gemeinde gestellt wurden, die beantwortet werden sollten. Die Bürgergemeinschaft wollte allerdings diese Fragen lieber zunächst eigenständig beantworten, die CSU wollte darüberhinaus über Leitbilder diskutieren, die QUH erwiderte, dass man eigentlich ja genau dies vorschlagen wollte, dass allerdings die finanzielle Möglichkeit gegeben sein sollte, sich dafür professionelle Hilfe zu holen.
Es endete mit einem Kompromiss: BM Monn und die Bürgergemeinschaft schlugen vor, die Kontakte einzuladen, die die QUH schon einmal vorrecherchiert hatte (Gemeinde Pöcking, die ein solches Gutachten in Auftrag gegeben hatte, auch zu Herrn Winkelkötter von der gfw, der “Gesellschaft zur Förderung der Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung im Landkreis Starnberg”); alle (das Einverständnis der stets stummen EUW-ler vorausgesetzt) wollen mitarbeiten, Zukunftsperspektiven zu entwickeln, GR Reiser möchte die QUH-Fragen sogar persönlich beantworten. Ein Achtungserfolg!

Insgesamt haben wir heute endlich mal etwas bewegt:
– Doppelt so viel Geld für die Jugendarbeit!
– Unaussprechlich viel mehr Geld und Manpower für die Kultur!
– Gute Vorsätze bezüglich der Wirtschaftsförderung!
– … und der Gemeinderat bewilligt einen Millionenbetrag für den MTV-Trainingsplatz!

Ja! Jetzt kann Weihnachten kommen!