Gulasch trotzt Hasenhirn


Volles Haus

Berg konterte mit Szegediner Gulasch: Trotz des verlockenden “Hasenhirns” auf der Lüften waren die Tische im Feuerwehrhaus Berg dicht besetzt. Zur Jahreshauptversammlung waren 37 stimmberechtigte Mitglieder erschienen. Unter den Gästen waren 1 CSU-, 1 FDP- und ein QUH-Gemeinderatsmitglied sowie zwei EUW-GR, die den Bürgermeister begleiteten.

Wie jedes Jahr berichtete zuerst Vereinsvorstand Toni Lidl gewohnt kurzweilig über die Aktivitäten des vergangenen Jahres – Ausflüge (Garmisch), Einweihungen (Allmannshausen), Aktionstag, Jugendwerbung, Traglklettern (Spiel ohne Grenzen, Dorffest). In vier Stunden könnten immer etwa 200 Kinder die Tragl stapeln und erklimmen, aber “wir schaffen nie alle Kinder”. Daher sprach er gleich den Bürgermeister an: “Wir sollten vielleicht mal über eine zweite Drehleiter nachdenken – oder du schaffst ein Karussell an.”
Im November spaltete ein Ausflug in die Allianz-Arena die Feuerwehr in die Blauen und die Roten. Dass Toni Lidl selbst kein wahrer Fußballfan ist, gestand er freimütig ein, und schon als er vom “1. FC Bayern” zu sprechen begann, hatte er sich geoutet.

Toni Lidl betonte, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement der Aktiven sei – in der Bevölkerung werde oft verkannt, dass es sich um eine “Freiwillige” Feuerwehr handelt. Aber insgesamt seien die Berger Bürger “sichtbar stolz” auf ihre Feuerwehr, und darauf wiederum sei er stolz.

Harte Fakten, harte Zahlen: Der Bericht des Kommandanten Tobi Völkl enthielt alles über Einsätze, Übungen, Lehrgänge, Leistungsprüfungen und aufgewendete Stundenzahlen. Die FFW Berg wurde 2012 zu 78 Einsätzen gerufen – 12 Brände – darunter der Großbrand in Kempfenhausen, 44 Hilfeleistungseinsätze, 1 Sicherheitswache und 21 Fehlalarme. Acht Menschen wurden gerettet, in einem Fall kam jede Hilfe zu spät – auch dies etwas, was es zu verarbeiten gilt.

Mit Spannung wird das im letzten Jahr bestellte neue LF 10 erwartet. Es soll im Sommer ausgeliefert werden. 270.000 € kostet es, 53.000 € werden bezuschusst.

Jugendwart Martin Höbart war leider so krank, dass er flugs ins Bett musste und sich von Kathrin Misselwitz vertreten ließ. Sie berichtete von Ausbildung, Aktionen und Ausflügen der Jugend – und dass sie mittlerweile Maria Leichmann, Tim Lindner und Michi Stadler an die Aktiven übergeben mussten.

Die drei Vertrauenspersonen Kathrin Misselwitz, Rudi Kragl und Thomas Schade wurden in einer schriftlichen Wahl wiedergewählt. Bürgermeister Monn lobte in seiner Ansprache die gute Zusammenarbeit der Feuerwehren in der Gemeinde und hob die gemeinsame Kleiderkammer und die Arbeit von Hans Perkuhn hervor, der von der Gemeinde für die Feuerwehren angestellt wurde. Die Gemeinde werde in diesem Jahr das Feuerwehrhaus Berg energetisch sanieren, vielleicht würden im Gemeinderat auch noch zwei Mehrzweckfahrzeuge genehmigt, die 2014 angeliefert würden – ob etwa eines der anwesenden Ratsmitglieder dagegen sei?

Kreisbrandrat Markus Reichart berichtete abschließend noch über die Beteiligung der Landkreisgemeinden am erweiterten Probebetrieb des BOS Digitalfunks und bedankte sich schmunzelnd für die Genehmigung der zwei Mehrzweckfahrzeuge auf dem kurzen Dienstweg.

Natürlich wurde – eigentlich veranstaltungsbegleitend – immer wieder gedankt und geehrt.


Der selbstgebastelte Gutschein – samt Feuerwehrmann im Ballonkorb

Herbert Volz, die gute Seele, musste altersbedingt aus dem aktiven Dienst ausscheiden. Er bekam die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr in Silber, vom Vorstand einen Ballonflug – mit von den Lidl-Kindern liebevoll gebasteltem Gutschein – und von der Feuerwehrjugend eine Fotocollage.


Maria Leichmann bedankt sich im Namen der Jugend für die gute Ausbildung

Herbert war sichtlich geplättet – er staunte, sagte danke und schloss wie jedes Jahr mit den Worten: “Damit hätt ich ja gar net grechnet! Die Blumen auf dem Tisch dürfen übrigens mitgenommen werden!”

Tobi Völkl wird für 25 Jahre aktiven Dienstdas Ehrenkreuz in Silber bekommen – allerdings behielt es sich Kreisbrandrat Markus Reichart vor, die Ehrung im Landratsamt vorzunehmen, und so musste Toni zunächst nur mit einem Krug von dannen ziehen. Toni Lidl kommentierte: “Aber nur ausnahmsweise. In Zukunft wird hier schon weitergeehrt.”


Schorsch Steigenberger im Blitzlichtgewitter

Doch damit nicht genug: Der Vorstand hatte beschlossen, Schorsch Steigenberger zum Ehrenmitglied zu ernennen. Schorsch Steigenberger ist seit 1949 Mitglied der Feuerwehr, 27 Jahre lang war er Kommandant, er wurde vier mal einstimmig gewählt. Er bedankte sich für die geduldige Unterstützung der Kameraden damals, denn er musste sich das Wissen, das heute durch die Ausbildung schon an die Jugend weitergegeben wird, erst langsam aneignen.

Toni Lidl erfreute die Damen.

Nina Göring dankte er für die Hilfe bei der Flyererstellung,

Kathrin Misselwitz stellvertretend für die Vertrauenspersonen

… und Maria Steigenberger stellvertretend für die Frauen der Feuerwehrmänner – früher war es noch unüblich, Frauen in der Wehr zu haben.
Dreimal zauberte er dabei einen Blumenstrauß aus dem Nebenzimmer hervor. Das Publikum rätselte: War es nur der gleiche oder gar derselbe?