Nach einem langen Gespräch gestern Abend haben sich die beiden Burschenschaften (Berg und Höhenrain) nach dem Maibaumdiebstahl geeinigt und eine gemeinsame Erklärung verfasst, die sie uns gebeten haben, hier zu veröffentlichen. Das tun wir natürlich gerne.
Die beiden Bäume
Die Wogen sind geglättet – die Tradition bewahrt
Nach dem Maibaumklau vom Sonntag haben sich die Burschenschaft Berg e.V. und die Burschenschaft Höhenrain geeinigt.
Der Diebstahl des Berger Maibaums durch Mitglieder der Burschenschaft Höhenrain am Sonntagmorgen hatte innerhalb der Vereine und in der Dorfgemeinschaft für rege Diskussion gesorgt. Am Montagabend, als sich die Gemüter abgekühlt hatten, kam eine Abordnung der Berger Burschen in die Höhenrainer Wachhütte und wurde dort bei guter Brotzeit für die Verhandlungen über die Auslöse empfangen. Das wichtigste vorweg: Beide Vereine wurden sich einig und bekräftigten das gemeinsame Ziel der Stärkung bayrischer Tradition.
Beteiligte des Maibaumklaus stellten im Gespräch klar, der Baum wurde nicht mit einer Seilwinde aus dem Grundstück gezogen, sondern lediglich mit Gurten am Unimog befestigt. Fakt ist: Durch die Aktion sind Schäden entstanden, von einer „Schneise der Zerstörung“ kann jedoch keine Rede sein. Die beschädigten Böcke und der Zaun werden von der Burschenschaft Höhenrain repariert. Die Burschenschaft Berg e.V. erkennt die Aktion im Gegenzug als legitimen Maibaumklau an und hat sich zu einer Auslöse bereit erklärt. Auch wenn über die Frage, ob der Maibaumklau unter Zuhilfenahme von technischen Geräten der bairischen Tradition entspricht oder nicht, weiter heiß diskutiert wurde. Es zeigt sich ein weiteres Mal, bei Tradition zwischen richtig und falsch zu unterscheiden, ist oft kaum möglich, da es in den meisten Fällen nicht mehr möglich ist, nur mit purer Muskelkraft den Baum zu klauen.
Der Abend endete mit einer Aussöhnung, und so bringen die Höhenrainer Burschen den Berger Baum am Samstag nach Hause. Start ist um 12.00 in Höhenrain mit der Burschenschaft und musikalischer Begleitung. An der Berger Wachhütte findet ab 14 Uhr – ganz der Tradition entsprechend – ein gemeinsames Fest bei Blasmusik, Gegrilltem und gestiftetem Bier statt als Auslöse. Denn am Ende geht es allen Beteiligten, egal ob Höhenrainer oder Berger, doch um das Gleiche: Sie wollen die Dorfgemeinschaft stärken und die Bevölkerung für die Erhaltung bayrischer Traditionen begeistern.