Die MS Schondorf musste zwar nicht mit der Muskelkraft der Ureinwohner über die 40 km lange Strecke vom Ammersee zum Starnberger See transportiert werde, aber einen Hauch von Fitzcarraldo hatte die Ver-Schiffung der neuen “MS Berg” über den Berg schon.
“Men at Work”
“Jetzt darf nichts schiefgehen.” – Das 40 Tonnen schwere Schiff wurde per Tieflader auf zwölf Achsen zentimeterweise nach Tutzing gekarrt – der gesamte Zug brachte es auf ein Gewicht von 129 Tonnen.
Wie weiland in “Fitzcarraldo” …
Tausende von Zuschauern begleiteten die nicht unriskante Fahrt – obwohl das Führerhaus abmontiert wurde, war das Schiff noch fast sechs Meter hoch – und sechs Meter breit. Da musste einiges weichen – besonders in Alleen war Millimeterarbeit angesagt.
… oder doch “Der Fliegende Holländer”?
Nach sechs Stunden Finale in Tutzing: Das Schiff wurde von zwei Kränen behutsam ins Wasser gehoben.
“Excuse me, while I kiss the lake”
Böllerschüsse verkündeten die Wasserberührung um 15:20 Uhr Tutzinger Ortszeit.
“Ein Schiff wird kommen”
Und wer wartete am Steg? Die alte MS Berg, deren Namen die MS Schondorf in ihrem neuen Gewässer übernehmen soll. Die Bronzebuchstaben B-E-R-G wurden für diese letzte Fahrt eigens noch einmal anmontiert. “Das musste sein, wegen der Symbolträchtigkeit”, so Walter Stürzl, Geschäftsführer der Bayerischen Seenschifffahrt.
Erste Fahrt im Starnberger Wasser für die MS Schondorf (links am Horizont), letzte Fahrt für die MS Berg unter diesem Namen (rechts am Horizont)
Die MS Berg sollte die MS Schondorf in den Hafen nach Starnberg begleiten – “erst dann”, so Walter Stürzl, “ist das Ganze für uns beendet. Und erst dann gibt es auch für uns ein Glas Sekt.”
Die Bronzebuchstaben B-E-R-G werden der MS Schondorf bald an den Bug montiert. Die alte MS Berg verliert dann die Berechtigung zum Fahrgasttransport, wir aber weiterhin als Arbeitsschiff eingesetzt. Allerdings dann nur mit einer Nummer.