Die kommende Weltkarriere des Gregory Privat

Am Samstag beginnt das 7. Seejazz-Festival … traditionell mit einem Konzert im Rittersaal von Schloss Kempfenhausen. Ebenso traditionell spielen in Kempfenhausen im traditionellen Rittersaal eher traditionelle Besetzungen, … gerne mal ein traditionelles Klaviertrio. Eine Form also, von der man traditionell in der gut 80-jährigen Entwicklung des Genres (eines der ersten Klaviertrios gründete Nat King Cole 1939) kaum mehr viel Neues erwartet hätte … und dann das:

Das Gregory Privat Trio letztes Jahr in Tokio und Samstag in Kempfenhausen

Gregory Privat ist 1984 auf Martinique geboren, und vielleicht liegt es an einem karibischen Grundgefühl, dass sein Trio irgendwie mehr schwingt und zugleich mehr Tempo hat und zugleich mehr alle drei Musiker zusammen (!) solistisch drauf los spielen können. Dem Trio gelingt das Kunststück zugleich sanfter als auch freier als andere zu spielen. Man höre in dem obigen Video bei ca 5′, wie toll alle Musiker sich dort von der Form entfernt haben und gleichzeitig solistisch in unfaßbarem Tempo unterwegs sind, um sich dann eine Minute später beim Motiv des Stückes euphorisch wieder zusammenzufinden. Nein, Drummer und Bass sind auch nicht gerade schlecht. Für uns jetzt schon das Highlight des Festivals, “Virtuosendonner!” schrieb die Saarbrücker Zeitung über das, was da auf der Bühne stattfindet. “Le Génie musical en action“, wird es im Netz kommentiert. Hoffentlich hebt der Rittersaal nicht ab.

Gerade hat das junge Genie beim renommierten Jazz-Label ACT unterschrieben. Also hingehen, solange der Junge noch auf so kleinen Bühnen wie bei uns spielt. Der Eintritt in Kempfenhausen kostet nur 25 Euro, Es gibt eigenartigerweise noch Restkarten für dieses phantastische Konzert. (Zur Not hier das Festivaltelefon: 0151 – 64400237) Das nächste Konzert findet schon am Sonntag in Oberambach statt. Alle weiteren Konzerte des bis zum 17.8. dauernden Festivals  finden Sie hier: https://www.seejazz.de

Kommentieren (1)

  1. Wolfgang Hättich
    9. August 2019 um 22:24

    Stimmt! Wer das verpasst ist selber schuld.
    Das wird übrigens die letzte Möglichkeit für 2019 sein, dieses Trio in Süddeutschland zu sehen.
    Entgegen der ursprünglichen Ankündigung wird der wunderbare Chris Jennings den Bass spielen, wie auch in obigem Video. Chris hat sein Können bei uns schon als Sideman von Joachim Kühn und auch Nguyên Lê bewiesen.