Das Jahr, weiter gedacht

Und plötzlich war es Mitte des Jahres! Als hätte in Berg nie etwas anderes als die Schönheit gewohnt, begann im Juli das 2. Halbjahr 2011 wunderschön: Oben auf der Wiese bei der Aufkirchner Wallfahrtskirche wurde die Primiz des Bergers David Mehlich gefeiert … und siehe, alles ward gut, (obwohl David das Weihwasser vergessen hatte).


Heiliges Bayern!

Auch der Prozess Genz ./. Ammer wurde beendet. Eine Fußnote zum abschließenden Freispruch für den QUH-Vorsitzenden gab es noch: Der Anwalt der QUH musste bei Dipl.Ing Dr. h.c. Genz androhen, die Erstattung der Prozesskosten zwangsvollstrecken zu lassen. Damit war das sinnlose Verfahren, das sich über 1 1/2 Jahre hingezogen hatte, erfolgreich überstanden. Genützt hat es nur den Anwälten (vor allem einem).

Auf dem Skaterplatz (den es ohne die QUH nicht gäbe) fand währenddessen der vielleicht schönste Event des Jahres statt: Der 1. Berger Skate-Contest war ein übergroßer Erfolg.


Wo sie nur herkommen? Jugendliche mit Brettern und ganz eigenen Trachten?

Auch am anderen Ende der Bevölkerungspyramide tat sich nur Gutes: Mit einer gewagten Nashornkrawatte eröffnete Pfarrer Habdank das Wohnzentrum Etztal mit 26 “betreuten” Wohneinheiten.

Berg selbst ist trotz dieser sommerlichen Highlights nicht schöner geworden. Das jedenfalls ergaben mehrere Selbstversuche der QUH, die mit einem 100 Jahre alten Reiseführer die Gemeinde besichtigte.


Vorher: Pavillon mit Seeblick / nachher: Streukasten und Wildwuchs

Auch mit der Energiewende ging es erst einmal munter voran: Im August beschloss der Gemeinderat, dass Windräder in Berg über 200 m hoch sein dürften. Noch immer regte sich kaum ein Widerstand. Höchstens gegen die Krone auf dem Kreisel. … Die QUH zog noch allein durch die Wadlhauser Gräben.


Wo gehts zur WKA? Rechts in den Wald und dann 200 m in die Höhe

Im Rathaus übernahmen vertretungsweise die stellvertretenden Bürgermeister Brunnhuber (SPD) und Steigenberger (BG) die Geschäfte. Die zukünftige Bürgermeister-Kandidatin Elke Link (QUH) interviewt beide und fragt beide, ob Sie nicht auch kandidieren würden. Beide verneinen lachend.
Am Kreisel scheitert die Erstüberquerung mit Kleinbus. Auf der Maxhöhe verschwindet plötzlich und in aller Stille ein Turm. Die QUH weiß es zuerst:.


“Abgetragen, nicht abgerissen” und im Garten abgestellt: Mörserturmdach

Der September gehört dann endgültig dem Thema der zweiten Jahreshälfte, der Windkraft. GR Elke Grundmann besichtigt als erste eine 200m große WKA. Ihr Resümee: “Wir hören nichts … weniger unangenehm als angenommen … Sie sind nicht schön. … Sind Kohle- und Atomkraftwerke schöner?” In der Folge wird der QUH-Blog zum maßgeblichen Diskussionsplattform über dieses wichtige Thema. Die Klickzahlen schießen durch die Decke.


Hinter uns die Windkraft: 2 QÜHe vor WKA

Ansonsten wird viel gereist: Phalsbourger nach Berg, Oskar Maria Graf zum Monte Verità, QÜHe nach Nepal, wo das Menschheitsproblem “Kreiselgestaltung” lebendig gelöst wird.


Kuh im Kreisverkehr in Kathmandu

Oktober, Monat der Winde. Um eine klare Linie in der mittlerweile aus dem Ruder laufenden Windkraftdiskussion zu vertreten (das Rathaus ist nicht gerade offensiv mit seiner Informationspolitik), veröffentlicht die QUH nach eingehender parteiinterner Diskussion FÜR WINDKRAFT. EINE ART MANIFEST.

Der Bürgermeister spricht in Sachen Windenergie inzwischen im Pluralis majestatis. In einer denkwürdigen Gemeinderatssitzung verkündete er, nachdem er zuvor die QUH von einer Pressekonferenz ausgeschlossen hatte: Wir haben uns auf vier Windräder geeinigt” . Bis heute ist unklar, wer sich da geeinigt hat. Der Gemeinderat hört es mit Verwunderung … stimmt aber trotzdem zu.


Ein “Angriff” auf Neufahrn? Die vier WKA-Standorte

Geradlinigkeit fehlt auch in der Gestaltung der Ortsdurchfahrt von Berg. Nach 2 1/2 Jahren gerät die Planung zum Schildbürgerstreich.


Das Ende eines Radwegs und der Beginn der Gefahrenzone: Ab hier müssen Radfahrer in Richtung Starnberg fortan die Straße queren und bis zum Kreisverkehr die rechte Straßenseite benutzen (und dann wieder zurück auf den Radweg).

In die überregionalen Nachrichten schaffen es im Oktober zwei Gemeindebürger: der Unterberger Dr. Peter Gauweiler verpasst einen Sitz im CSU-Vorstand. Die Ober-QUH Dr. Andreas Ammer erhält den “Deutschen Fernsehpreis”:


“Besondere Leistung Information” – Höchste Fernseh-Auszeichnung für Andreas Ammer und Denis Scheck

Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der QUH geschieht Wegweisendes:


QUH-Vize Harald Kalinke eröffnet im überfüllten “Frühtau” die Sitzung

Die Partei legt gemeinsam und demokratisch ihre Haltung zur Windkraft fest und nominiert “überraschenderweise” einstimmig Elke Link als QUH-Kandidatin für die kommende Bürgermeisterwahl:


Viel zu spät kommt es endlich auch für Nicht-QÜHe zu einer Informationsveranstaltung über die Windkraft in Berg. Es fallen die üblichen “Nicht ob, sondern wo”-Sätze der üblichen Personen … die QUH berichtet natürlich live.


Leider keine Komödie: Die Windkraft auf der Dorfbühne

Im November führt die weiterhin zurückhaltende Informationspolitik (es werden keine Zahlen veröffentlicht) dazu, dass sich die Bürger selbst ans Rechnen machen. Der QUH-Blog liefert das wichtige Forum für die offene Bürger-Diskussion; ganze Datensätze werden hier veröffentlicht, während die offiziellen Stellen weiter schweigen.


Das berüchtigte “Privatgutachten” des QUH-Blog-Lesers “aviator”

Den überregionalen Berger Auftritt schafft diesmal Elke Link als QUH-Bürgermeisterkandidatin. Die Frauenzeitschrift “freundin DONNA” greift ihre Geschichte auf:


Dreispaltig und auf Hochglanz: Elke Link und die Erfolgsgeschichte der QUH

Und noch ein Erfolg: Vom Löfflerhof, wo mittels Genussscheinen ein Demeter-Hühnerstall gebaut wurde (vgl. den Jahresbeginn), schallt frohes Gegacker und der Ruf herüber: “D’ Henna san kemma!”.


Michael Friedinger mit artgerechter Hühnerhaltung

Im Gemeinderat werden schließlich in einer Mammutsitzung die Einwendungen gegen die Windkraftanlagen behandelt. In 73 Abstimmungen wird ohne Gegenstimme, ohne Diskussion und ohne SPD der Teilflächennutzungsplan Windkraft beschlossen …


… und so sieht er aus.

Noch’n Plan gefällig? – Wenn die plötzlich sich öffnenden Baugruben durch Berg gewandert sind, wird die neue – einstmals so schön mit Glückshormonen bedachte – Ortsdurchfahrt von Berg so aussehen:


Vom einstigen Traum blieben am Ende des Jahres: 9 Bäume, 6 Parkplätze, 7 m Straßenbreite, 2 absurde Fahrradstreifen.

Aber wir wollen versöhnlich enden. Mit einem herzlichen Dankeschön-Video der Skater, das uns fast zu einer kleinen Träne rührte, begann am 1. Dezember der legendäre QUH-Adventskalender 2011:

Und damit bedankt sich die QUH bei den 125.000 Lesern dieses Jahres, bei allen Unterstützern, Freunden und politischen Mitbewerbern (die es uns so einfach machen, gut auszusehen). Allen einen guten Rutsch!