Das erste Windkraftgutachten für Berg

2.7 Millionen € Kreditaufnahme hat die im Moment praktisch schuldenfreie Gemeinde Berg für das Jahr 2013 beschlossen, um sich eventuell mit 51% an einer Betreibergesellschaft für die Windkrafträder auf Gemeindegebiet zu beteiligen (weitere Kreditaufnahmen müssten folgen). Damit diese Investitionen sich lohnen, hat der Gemeinderat von Berg im November eine 4-monatige Windmessung (Kosten 30-40.000 €) beschlossen. Auf Nachfrage der QUH in der letzten Gemeinderatssitzung wurde bedauerlicherweise keinerlei Auskunft über den Fortgang dieser Windmessung gegeben.

Wohlan: Wo der Bürgermeister glaubt, Schweigen sei opportun, müssen wir eben auf eigene Zahlen zurückgreifen. Der Farchacher Flugzeugingenieur Michael S., QUH-Blog Lesern auch als “Aviator” bekannt, misst seit mehr als 4 Monaten mit professionellen Instrumenten alle 60 Sekunden den Wind in 675 m Höhe (über dem Meeresspiegel). Es ist ihm ernst mit dem Unterfangen: “Es haben auch schon erste Versuchsflüge mit Messungen in niedrigen Flughöhen stattgefunden”, berichtet er uns. Das von der Gemeinde beauftragte Gutachterbüro misst den Wind mit Lasern.

Dies ist der gemessene Wind seit dem 7.1.2012:

Weiter schreibt der “Aviator”: “Ich habe angenommen, dass sich die Windgeschwindigkeit von Messhöhe auf Nabenhöhe (140 m) verdoppelt. Eigentlich ist dieser Faktor wieder etwas zu hoch, aber die Stromgewinnung aus Wind soll ja wohlwollend betrachtet werden …” – Das ergibt dann folgendes Ergebnis:

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Windkraftertragsberechnung 2012: 188826 Datensaetze
(Bisher 188826 Minuten, 3147 Stunden bzw. 131 Tage)
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Durchschnitt. Windgeschwindigkeit (675m) : 2.05 m/s
Windzunahmefaktor Boden -> 140m (Nabe) : 2.00
Durchschnitt. Windgeschwindigkeit (815m) : 4.11 m/s
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4,1 % durchschnittliche Windgeschwindigkeit entsprächen in etwa der Untergrenze des Bayerischen Windatlas (von dem immer gern behauptet wird, er untertreibe). Der “Aviator” hat sich außerdem die Mühe gemacht, diese minütlich gemessenen und korrigierten Werte auf sämtliche in der Diskussion befindlichen Windkraftanlagen anzuwenden. Welche WKA hätte mit dem tatsächlich gemessenen Wind welchen Ertrag gebracht? – Für die in der Diskussion stehende Enercon E101 sähe das dann so aus:



Enercon E-101 (Investitionskosten 4000000 Euro)
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Installierte Nennleistung : 3050 kW
Theoretisch bisher lieferbare Energie : 9.599 GWh
Tatsaechlich bisher gelieferte Energie : 1.587 GWh
Vollaststunden bisher (max. 8760/Jahr) : 520.3 h
Effektiver Wirkungsgrad bisher : 16.5%
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Energie, hochgerechnet auf 1 Jahr : 4.417 GWh
Jaehrlicher Ertrag (9.5 Ct/kWh) : 419613 Eur
Jaehrliche Kosten 10% (Zins,Tilgung, etc): 400000 Eur
Jaehrliche Bilanz (Ertrag – Kosten) : 19613 Eur
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Das heißt: Die Windmessungen ergeben nicht die 6-9% Rendite, von der der Bürgermeister gerne spricht, sondern nur höchstens 0,5%. Dies allerdings bei recht optimistischen Voraussetzungen. Denn in diesen Rechnungen gibt es natürlich mehrere Unbekannte: Die Investitionskosten stammen aus dem Internet (sind aber wohl eher zu gering); der Wind müsste das ganze Jahr so blasen wie im Januar; theoretisch beträgt die Windzunahme in 140 m Höhe nur das 1.85- und nicht das 2.0-fache. Jeder kleine ungeplante Vorfall oder Kostenpunkt würde den Gewinn auffressen.

Einen etwas besseren Wirkungsgrad als für die Enercon-Anlage errechnet der “Aviator” für die Siemens SWT 2,3

Siemens SWT-2.3-113 (Investitionskosten 3000000 Euro)
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Energie, hochgerechnet auf 1 Jahr : 4.136 GWh
Jaehrlicher Ertrag (9.5 Ct/kWh) : 392929 Eur
Jaehrliche Kosten 10% (Zins,Tilgung, etc): 300000 Eur
Jaehrliche Bilanz (Ertrag – Kosten) : 92929 Eur
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Hierzu schreibt der Aviator” allerdings: “Das ist eine WKA mit permanent erregtem Generator, der große Mengen Neodym benötigt. Aufgrund der bekannten Probleme mit den seltenen Erden, welche nur zusammen mit Thorium und Uran vorkommen und zu einer extremen radioaktiven Belastung der Umwelt führen, können solche WKAs aber kaum in Betracht gezogen werden.”

Geradezu fatal wäre der Wirkungsgrad mit einer ebenfalls schon diskutierten WKA Enercon 126, die zwar die doppelte Energie liefern würde, wegen der vierfach höheren Investitionskosten allerdings über die Jahre zu Millionenverlusten führen würde:

Enercon E-126 (Investitionskosten 13000000 Euro)
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Energie, hochgerechnet auf 1 Jahr : 8.289 GWh
Jaehrlicher Ertrag (9.5 Ct/kWh) : 787492 Eur
Jaehrliche Kosten 10% (Zins,Tilgung, etc): 1300000 Eur
Jaehrliche Bilanz (Ertrag – Kosten) : -512508 Eur
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Die QUH kann die Richtigkeit der Zahlen nicht überprüfen, kann aber den international guten Ruf ihres Urhebers bestätigen. Anders als teure Gutachter, die ihre Rohdaten (auch gegenüber dem Auftraggeber) nicht veröffentlichen, versichert er: “Wie immer stelle ich auch in diesem Fall gerne die Rohdaten zur Verfügung, wenn Sie meine Rechnungen überprüfen möchten.”

Den Gemeinderatsbeschluss mit den eigenartigen Antworten des beauftragten Gutachters finden Sie hier: /?p=2317

Im Kommentar die Berechnungen des “Aviators” für verschiedene WKAs. Dort auch einige korrigierte Zahlen zu den Investitionssummen, die besagen, dass sich auf Grund der gemessehen Werte wohl außer der Siemens-Anlage keine einzige WKA in Berg rechnen würde.

Kommentieren (9)

  1. quh
    20. Mai 2012 um 19:56

    Die Berechnungen des “Aviators” Ich habe mir nochmal die von mir angenommenen Investitionskosten für Windkraftanlagen angeschaut und festgestellt, daß meine Annahmen zu niedrig liegen. Vgl. http://www.oekonergie-ag.de/buergerwindenergie/projekte/buergerwindpark-gollhofen-rodheim . Schon die E-82 mit 2.3kW kostet 4 Millionen, bis sie aufgestellt ist. Die E-101 wird wohl eher mit 4,5 Millionen zu Buche schlagen, wenn nicht mehr.

    Also, nochmal korrigierte Zahlen für den wirtschaftlichen Teil. Finanzierung ist ja nicht mein Spezialgebiet, das müßten Profis mal überprüfen …..
    Ich bin eher für die Technik zuständig 😉

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    Windkraftertragsberechnung 2012: 188826 Datensaetze
    (Bisher 188826 Minuten, 3147 Stunden bzw. 131 Tage)
    *****************************************************
    Durchschnitt. Windgeschwindigkeit (675m) : 2.05 m/s
    Windzunahmefaktor Boden -> 140m (Nabe) : 2.00
    Durchschnitt. Windgeschwindigkeit (815m) : 4.11 m/s
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    Siemens SWT-2.3-113 (Investitionskosten 3500000 Euro)
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    Installierte Nennleistung : 2300 kW
    Theoretisch bisher lieferbare Energie : 7.238 GWh
    Tatsaechlich bisher gelieferte Energie : 1.486 GWh
    Vollaststunden bisher (max. 8760/Jahr) : 646.1 h
    Effektiver Wirkungsgrad bisher : 20.5%

    Energie, hochgerechnet auf 1 Jahr : 4.136 GWh
    Jaehrlicher Ertrag (9.5 Ct/kWh) : 392929 Eur
    Jaehrliche Kosten 10% (Zins,Tilgung, etc): 350000 Eur
    Jaehrliche Bilanz (Ertrag – Kosten) : 42929 Eur
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    Enercon E-101 (Investitionskosten 4500000 Euro)
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    Installierte Nennleistung : 3050 kW
    Theoretisch bisher lieferbare Energie : 9.599 GWh
    Tatsaechlich bisher gelieferte Energie : 1.587 GWh
    Vollaststunden bisher (max. 8760/Jahr) : 520.3 h
    Effektiver Wirkungsgrad bisher : 16.5%

    Energie, hochgerechnet auf 1 Jahr : 4.417 GWh
    Jaehrlicher Ertrag (9.5 Ct/kWh) : 419613 Eur
    Jaehrliche Kosten 10% (Zins,Tilgung, etc): 450000 Eur
    Jaehrliche Bilanz (Ertrag – Kosten) : -30387 Eur
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    Enercon E-82-3kW (Investitionskosten 4000000 Euro)
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    Installierte Nennleistung : 3020 kW
    Theoretisch bisher lieferbare Energie : 9.504 GWh
    Tatsaechlich bisher gelieferte Energie : 1.210 GWh
    Vollaststunden bisher (max. 8760/Jahr) : 400.6 h
    Effektiver Wirkungsgrad bisher : 12.7%

    Energie, hochgerechnet auf 1 Jahr : 3.368 GWh
    Jaehrlicher Ertrag (9.5 Ct/kWh) : 319934 Eur
    Jaehrliche Kosten 10% (Zins,Tilgung, etc): 400000 Eur
    Jaehrliche Bilanz (Ertrag – Kosten) : -80066 Eur
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    Enercon E-70 (Investitionskosten 3500000 Euro)
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    Installierte Nennleistung : 2310 kW
    Theoretisch bisher lieferbare Energie : 7.270 GWh
    Tatsaechlich bisher gelieferte Energie : 0.953 GWh
    Vollaststunden bisher (max. 8760/Jahr) : 412.4 h
    Effektiver Wirkungsgrad bisher : 13.1%

    Energie, hochgerechnet auf 1 Jahr : 2.652 GWh
    Jaehrlicher Ertrag (9.5 Ct/kWh) : 251936 Eur
    Jaehrliche Kosten 10% (Zins,Tilgung, etc): 350000 Eur
    Jaehrliche Bilanz (Ertrag – Kosten) : -98064 Eur
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    Enercon E-126 (Investitionskosten 14000000 Euro)
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    Installierte Nennleistung : 7580 kW
    Theoretisch bisher lieferbare Energie : 23.855 GWh
    Tatsaechlich bisher gelieferte Energie : 2.978 GWh
    Vollaststunden bisher (max. 8760/Jahr) : 392.9 h
    Effektiver Wirkungsgrad bisher : 12.5%

    Energie, hochgerechnet auf 1 Jahr : 8.289 GWh
    Jaehrlicher Ertrag (9.5 Ct/kWh) : 787492 Eur
    Jaehrliche Kosten 10% (Zins,Tilgung, etc): 1400000 Eur
    Jaehrliche Bilanz (Ertrag – Kosten) : -612508 Eur
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    Mit freundlichen Grüßen,

    Michael S

  2. quh
    20. Mai 2012 um 20:03

    Die Voraussetzungen des “Aviators” für die Rentabilität der Windkrafträder Zu diesen Zahlen noch folgende Hinweise:

    o Die Investitionskosten habe ich aus dem Internet. Ob die genau stimmen, kann ich daher nicht sagen, sie erscheinen mir aber realistisch.

    o Firmen wie Nordex habe ich nicht näher betrachtet, da man nicht weiß, ob diese die nächsten Jahre überhaupt überleben. WKAs müssen aber kontinuierlich gewartet werden, und dazu braucht man einen soliden Hersteller und keinen Pleitekandidaten.

    o Die auf das Jahr hochgerechneten Erträge sind sehr optimistisch und werden in der Realität wohl nicht eintreten. Die windstärksten Monate des Jahres haben wir hinter uns. Die Weiterführung der Berechnung mit den aktuellen Daten des Jahres ist für mich ein “Abfallprodukt”, die kann ich Ihnen gerne zukommen lassen.

    o Den besten Wirkungsgrad hat die Siemens SWT-2.3-113. Das ist eine WKA mit permanent erregtem Generator, der große Mengen Neodym benötigt. Aufgrund der bekannten Probleme mit den seltenen Erden, welche nur zusammen mit Thorium und Uran vorkommen und zu einer extremen radioaktiven Belastung der Umwelt führen, können solche WKAs aber kaum in Betracht gezogen werden. Enercon ist einer der wenigen Hersteller, die fremderregte Generatoren verwenden und trotzdem brauchbareWirkungsgrade erzielen. Die E-101 ist von den von mir betrachteten Schwachwindanlagen die beste. Repower etc. waren schlechter.

  3. QUH-Gast
    21. Mai 2012 um 11:47

    Frage an Aviator Haben Sie eine Korrelation mit Daten aus Oberpfaffenhofen aus diesem Zeitraum? Vielleicht verhalten die sich ja systematisch zueinander.

    • ammer
      21. Mai 2012 um 12:15

      OBI vs Farchach Michael S. schrieb dazu: “Hier bei uns sind die Windstärken übrigens (aufgrund des “Tragflügeleffekts” des ansteigenden Geländes und der günstigen Hauptwindrichtung) um ca. 25% höher als in OBI. ”

  4. Bürger007
    21. Mai 2012 um 19:35

    Wen kümmern schon Windmessungen, wenn ein grünes Image lockt? Zuallererst vielen Dank an unseren “Aviator” für seine unermüdliche Arbeit. Wo sowohl die Gemeinde Berg als auch die SWM mauern, müssen die Bürger selbst für Fakten sorgen.

    Leider befürchte ich jedoch, dass selbst das negativste Gutachten die Errichtung von WKAs in den Wadlhauser Gräben nicht verhindern wird. Selbst wenn Berg aus welchen Gründen auch immer beschließen sollte, sich nicht an den WKAs zu beteiligen, dann bin ich mir sicher, dass die SWM ihre WKAs mit Kußhand in Eigenregie hochziehen werden. Denn wer seinen Strompreis selbst festlegen kann, den kümmern ein paar defizitäre Windräder kaum. Wichtig ist lediglich, vor den Toren Münchens weithin sichtbare Ikonen der regenerativen Energieerzeugung aufzustellen, um das eigene Image möglichst grün aufzumöbeln. Was scheren da schon ein paar verlorene Milliönchen, die man ggf. sogar abschreiben kann?

    Leider hat man in Berg vergessen, darüber nachzudenken, dass es nicht nur profitorientierte, sondern auch ideologisch orientierte Investoren gibt, für die das sog. „Greenwashing“, also das Grünfärben ihres Images, einen höheren Stellenwert besitzt, als die reine Rendite am Ende eines Jahres. Für derartige Investoren hat Berg durch die Ausweisung des riesigen Vorranggebietes Tür und Tor geöffnet. In diesem Fall wären die Berger und alle umliegenden Gemeinden in doppelter Hinsicht angeschmiert. Sie müssten die Nebenwirkungen der riesigen WKAs ertragen, ohne auch nur einen einzigen Heller als Ausgleich dafür zu bekommen.

    Nebenbei gefragt: Wie sieht es denn mit der einstmals versprochenen Bürgerbeteiligung und den lautstark angekündigten Renditen von bis zu 9% aus? Das war doch lange Zeit das Steckenpferd von Herrn Monn, um die eigenen Bürger bei Laune zu halten. Davon hört man inzwischen gar nichts mehr. Warum wohl? Weil die meisten inzwischen erkannt haben, dass Windräder bei uns in Berg so sinnvoll sind, wie Ananaszüchten in Alaska.

  5. BuergerBerg
    2. Juni 2012 um 18:30

    Für was steht denn die Quh? Man liest viel über die Windräder, und irgendwelche Gutachten von Privatpersonen.
    Aber für was steht denn die QUH nun?
    @ Hr. Ammer: Frage geändert, könnte Missverstanden werden:

    • ammer
      2. Juni 2012 um 18:42

      Planungen Welche “Planungen” meinen Sie denn BürgerBerg? – Ich hab zwar in der letzten Sitzung nachgefragt, aber offiziell ja nur die Antwort bekommen, dass sich die Gemeinde das Gebiet gesichert hat und nun “alle Zeit der Welt” habe. Das bezweifeln wir zwar (da nächstes Jahr das EEG – ERneuerbare Energien Gesetz – ausläuft und damit die staatlich gesicherte Subvention solcher Anlagen), aber das ist die einzige offizielle Antwort im Moment. – Die Ausweisung der Gebiete im Flächennutzungsplan haben wir natürlich voll mitgetragen und befürwortet.

      Wissen Sie mehr als wir? Dürfen Sie etwa gar darüber reden?

    • BuergerBerg
      9. Juni 2012 um 18:28

      Frage geändert: Würde die QUH einen zukünftigen Bau von 3 -4 Windkraftanlagen im Bereich des ausgewiesenen Flächen-Nutzungsplans, in der maximalen zulässigen Höhe mittragen, oder wie stellen Sie sich denn eine Windenergienutzung innerhalb der Gemeinde in Zukunft vor?
      Oder werden Sie in Zukunft eher die Linie der Gegner wie z.B. http://gegenwind-starnberg.de/die-windparks/wadlhauser-graben/
      unterstützen?

      Ach ja hier mal ein Spiegelbericht aus dem Jahr 1984 zu dem Thema:
      http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13510413.html
      Damals waren die Windenergieanlagen auch kleiner, aber sonst,…

    • Kaske
      10. Juni 2012 um 15:01

      @ Bürger Berg Die komplette Fraktion der QUH im Gemeinderat favorisiert nach wie vor die Windkraft in den Wadlhauser Gräben und trägt sämtliche hierzu erforderlichen Beschlüsse des Gemeinderats im Zusammenhang mit dem Flächennutzungsplan und den jeweiligen Bebauungsplänen. Das ist einhellige Meinung. Hiervon völlig getrennt aber ist zu sehen einerseits die von Herrn Dr. Ammer mehrfach kritisierte Art und Weise der Kommunikation gegenüber der Öffentlichkeit über den Fortgang der Windmessung und andererseits die offene Frage, ob die Gemeinde im Duett mit den SWM letztlich als Betreiber der vier Windkraftanlagen auftreten soll, wenn die Aussagen von den für die Windmessung beauftragten Profis und den freiwilligen, aber ebenso professionellen privaten Spezialisten sich deutlich widersprechen würden. Die Diskussion darüber muss erlaubt sein, ohne dass man gleich in die Ecke der Abtrünnigen gestellt wird.

      Ich selbst halte mir z.B. meine Entscheidung offen, einer Neuverschuldung der Gemeinde für eine Investition in der angekündigten Größenordnung zuzustimmen, wenn ich nicht überzeugt bin, dass das finanzielle Risiko, insbesondere auch eines Defizits, überschaubar bleibt. Von einem Profit gehe ich dabei noch gar nicht aus, eher von einer Subvention.

      Mit freundlichem Gruß

      Joachim Kaske