Heute führt uns das 5. Bänkchen in den Süden unserer Gemeinde … offenbar befinden wir uns am Bismarckturm, jenem früher wegen seiner besonderen Ausblicke auf See, Berge und Landschaft viel besuchten Ausflugsort am östlichen Hochufer des Starnberger Sees.
Das fünfte Bänkchen befindet sich in privilegierter Position
Allzu gerne wüssten wir, wie lange diese Bank hier schon steht. Wahrscheinlich ist sie nicht so alt wie der Turm in ihrem Rücken, der dort im Jahre 1899 eingeweiht wurde. Andererseits dürfte sie aus einer Zeit stammen, als man von ihr aus noch einen phantastischen Blick über den See hatte, der heute allerdings ganz von einem undurchdringlichen Wald, durch den kaum ein Weg, geschweige denn ein Blick hinunter zum See führt, verstellt ist:
Der Ausblick von der Bank westlich vom Bismarckturm
Nun gab es (auch von der QUH) schon Anfagen im Gemeinderat, ob man dieses Juwel eines Aussichtsplatzes durch behutsame Baumbeschneidungen nicht in den Zustand vergangener Generationen zurückversetzten könnte. Eine paradiesische Zeit, als sich von hier aus einer der unglaublichsten Blicke Oberbayerns auf die umgebende Landschaft präsentiert hat. Auf Antrag der QUH wurden in vergangenen Jahren diesbezügliche Anfragen an die Gärten der Stadt München gestellt, die das Gelände verwalten. – Umsonst! …. Aus heutiger Sicht müssen wir einsehen, dass dieses Ansinnen womöglich ein Fehler war. Denn an wenigen Orten der Gemeinde kann der gemeine Bürger sich so sehr in die Nöte und Depressionen der Villenbesitzer am Seeufer hineinfühlen wie her. An wenigen Orten lässt sich so authentisch nachempfinden, was es bedeutet, eine Villa mit Seeblick zu besitzen, in den hinein der Nachbar einen Baum gepflanzt oder gar eine Garage gebaut hat (was schon einmal – wie dieses Jahr gezeigt hat – zum nächtlichen Kettensägeneinsatz führt).
Diese – nicht sonderlich gut gepflegte, aber hinreichend funktional erhaltene – Bank ist mithin eminent wichtig für den sozialen Zusammenhalt im Dorf. Hier kann sich jeder Bürger wie ein Villenbesitzer oder selbiger sich wie daheim fühlen. Hier sind alle gleich. Eine Bank für den inneren Kommunisten also, für Blinde mit großem optischen Vorstellungsvermögen oder.Menschen, die den Wald erleben wollen, sich aber aus Angst vor Zecken nicht hineintrauen … oder eben für Postkartensammler:
Alte Postkarte des Allmannshauser Bismarckturms samt Panorama, rechts vom Turm steht die heutige Bank