Im ersten Lockdown im letzten Jahr schrieb der Schriftsteller, ehemalige Hanser-Lektor und Präsident der Bayerischen Akademie der schönen Künste, Michael Krüger, im SZ-Magazin der Süddeutschen Zeitung 20 Wochen lang Gedichte über seine gesundheitsbedingte Isolation in Allmannshausen. Es ging vordergründig um gefällte Bäume, aber eigentlich um die großen letzten Dinge des Lebens.
“... kurz vor dem Weg zum Bismarckturm, / haben sie die Bäume gefällt, vier mächtige Buchen, / alle älter und weiser und schöner als die neuen Mitbürger, / die sich eine Achse und freie Aussicht gewünscht haben”, Michael Krüger, Blick aus meinem Fenster, SZ-Magazin April 2020
Für uns Berger waren das ganz besondere Gedichte, weil ausgehend von Allmanshausen der ganzen Republik poetisch die Welt erklärt wurde (Eines der Gedichte finden Sie im QUH-Blog hier: https://quh-berg.de/22630-2/ ). Michael Krüger, Jahrgang 1943, litt damals unter Leukämie. “Lebt er noch?”, fragte uns unlängst ein Freund. Die Antwort darauf gibt der Dichter heute auf der Titelseite des SZ-Feuilletons selbst, und wieder geht es um unsere Gemeinde:
Aber ich lebe noch. Wir haben uns in ein kleines Holzhaus im Umland zurückgezogen (QUH-Blog-Leser wissen, dass es in Allmanshausen steht, Anmerkung der QUH) und betrachten aus der Distanz, wie sich die Welt verändert. Gemüse und Käse kaufen wir in einem Hofladen, in dessen Stall drei Schweine und zwölf Ziegen leben, mit denen mich inzwischen eine tiefe Freundschaft verbindet …”
Und in der Tat haben wir heute Vormittag Michael Krüger mit seiner Frau vor dem Farchacher Hofladen sitzen sehen. Letztere las gerade am Ort der Handlung in der SZ den Artikel ihres Mannes, den er ihr vorher nicht gezeigt hatte.
Der Farchacher Hofladen als Kulturgut: heute im SZ-Feuilleton
Mehr über den Allmannshauser Großpoeten und weiter Gedichte von ihm über unsere Gemeinde finden Sie im QUH-Blog hier https://quh-berg.de/dichtkunst-aus-allmannshausen/ und hier: https://quh-berg.de/der-schreibtisch-in-allmannshausen-michel-krueger-wird-70-572462204/
Und nur hier können Sie sehen, wie nett die neuen Freunde von Michael Krüger wirklich sind:
Darüber würde sich manch Geistesgröße freuen: “Tiefe Freundschaft” mit Michael Krüger
Aktualisierung: Digital können Sie Michaels Krügers Beitrag hier kostenlos lesen: https://www.sueddeutsche.de/kultur/literatur-corona-michael-krueger-1.5293912