Darauf der BM (ungläubig): “Soll das ein Antrag sein?”
AA (euphorisch): “Aber sicher!”
BM: “Gut, dann stimmen wir ab!”
Mit 17:3 Stimmen gegen die Blumenbefürworter wurde der BM/QUH-Antrag angenommen.
Ansonsten wird der Gemeinderat langsam weise (und fällt richtige Entscheidungen):
Abgelehnt wurde z.B. der Bauantrag der VESTA GmbH, auf dem Genz-Grundstück das “bestehende Wohnhaus” auf 864qm zu erweitern.
Größer nicht:: Das Genz Anwesen
Nachdem die GR Schmidt und Haseneder früher – u.a. von der QUH – Prügel für ihre Pro-Schwarzbau Stimmen erhalten hatten, enthielten sie sich als unmittelbar betroffene Handwerker diesmal von vornherein. Well done!
Das hätte nach unserer Ansicht besser auch GR Reiser als unmittelbar betroffener Unternehmer getan, der für die Bürgergemeinschaft beantragt hatte, die Initiativen gegen die Betriebserweiterung des Flughafens nicht zu unterstützen (Die Gemeinde spendete 200 €). Der Antrag wurde 5:15 abgelehnt und ging nach hinten los. Denn GR Streitberger (SPD) schlug im Gegenzug vor, dass die Gemeinde dem “Forum Fluglärm e.V.” beitreten solle. Darüber wird zu beraten sein.
Das strittigste Thema, moderne Architektur in Allmannshausen, wurde – thank God – nicht erneut diskutiert, es ging lediglich darum, die Begründung für die beiden Entscheidungen des GR zu formulieren, die wiederum das Landratsamt forderte. Im Zuge dessen wurde der Vorschlag der Verwaltung, die “Ortsgestaltungssatzung von der Rechtsaufsichtsbehörde auf Rechtmäßigkeit überprüfen zu lassen”, einstimmig angenommen. Au weia! Schon schlägt die Fachterminologie zu! Im Klartext: Die Gemeinde fragt das Landratsamt, ob die von ihr für einen ganzen Gemeindeteil erlassene Satteldachsatzung rechtmäßig ist. Für uns, die das von Anfang an bezweifelt haben, ist dies rechtzeitig zur Sommerpause ein richtiger kleiner Sieg.
Mehr nicht für heute, denn wir bloggen heute Abend ausnahmsweise live aus dem Gasthof zur Post und sind deshalb ein ein wenig abgelenkt…
Nach dem Gemeinderat für den Blog in der Post
Die anderen, weniger aktuellen Themen (Breitband und Energiebilanz der
Gemeindegebäude und das bald weltbekannte Biberkorer Schwert), kommen morgen.
Sachverstand unerwünscht? Liebe QUH,
das “Forum Fluglärm e.V.”, welches “die QUH schon längst unterstützt” würde sich sicherlich über Ihre Unterstützung freuen – wenn es denn überhaupt existieren würde. Es handelt sich dabei aber bisher nur um den einsamen Vorschlag eines Gräfelfinger Gemeinderates. Gegen den Beitritt zu einem paritätisch besetzten Fluglärmforum wäre aber wohl auch nichts einzuwenden.
In diesem Zusammenhang erhebt sich allerdings die Frage, warum Sie soviel Wert darauf gelegt haben, ausgerechnet das offenbar einzige sachkundige Mitglied des Gemeinderates von der Debatte zum Thema Flugplatz Oberpfaffenhofen auszuschließen. Herr Reiser hat sich zudem sinnvollerweise für eine differenzierte Sichtweise in der Flugplatzsache ausgesprochen. Welchen Gemeinderatsvertreter würden Sie denn in ein solches Forum entsenden wollen?
Viele Grüße und nix füa unguad,
Michael Stock, Farchach
Lieber Aviator/Herr Stock, natürlich haben wir nichts gegen Sachverstand. Mit dem Forum haben Sie recht – danke für den Hinweis. Wir meinten die Initiative wbf, die Mitglied des Aktionsbündnis gegen Fluglärm München West und der Bundesvereinigung gegen Fluglärm e.V. und der IBF ist. Sei’s drum. Fluglärm bedeutet nun mal eine Minderung der Lebensqualität und eine Minderung der Grundstückswerte. Sachverstand allein hilft da nicht viel weiter, jede Lobby – auch die Naturschützer – hat ihre Sachverständigen. Jedenfalls ist das Forum vielleicht keine schlechte Idee.
Mit besten Grüßen – und danke für Ihre Beiträge!
Elke Link
Interessenskollision? Nicht nur die QUH durch ihren Vorsitzenden Ammer, sondern auch die SZ in ihrer Ausgabe von heute zweifelt an der Objektivität des GR Reiser bei seinem Antrag, dass die Gemeinde Berg die Gegner der Betriebserweiterung des Sonderflughafens Oberpfaffenhofen nicht mehr unterstützen solle. Dass er dennoch mit abgestimmt hat, ändert zwar nichts am eindeutigen Abstimmungsergebnis, hinterläßt aber mal wieder ein so unnötiges Gschmäckle. Die GRe Schmid und Haseneder sind in Sachen Genz mittlerweile absolut geschmacksfrei und neutral, ein gutes Vorbild für GR Reiser. Ein aktuelles Expose des Fluglärm e.V. mit sämtlichen Details zu den geplanten An- und Abflugrouten Oberpfaffenhofen wurde heute von GR Kaske (QUH) bei Verwaltungschef Reil abgegeben, der es bei der nächsten GR Sitzung nach den Ferien ganz im Sinne von GR Brunnhuber an die Räte verteilen wird.
Jokl Kaske (Der Melker)
Interessenskollision? Hmmmm. Sehr geehrte Frau Link, sehr geehrter Herr Kaske,
das mit dem Interessenkonflikt leuchtet mir nicht ein. Herrn Reiser ging es zweifelsfrei nicht um Begünstigung, sondern im Gegenteil um Neutralität – also genau um das, was Sie nach eigenem Bekunden anstreben. Daß Sie zwar an *seiner* Objektivität zweifeln, nicht aber an der der Flugplatzgegnerorganisationen wie wbf, ist zwar nach deren machtvollen Kampagnen nachvollziehbar, hat aber einen Pferdefuß: Die “Exposes”, die von denen erstellt werden, haben nicht das Ziel, Sie zu informieren, sondern Ihnen mit irrationalen Horrorszenarien Angst zu machen. Ich bin in Ihrem Sinne natürlich ebenfalls nicht “objektiv”, kann den Inhalt dieser Pamphlete aber – genau wie Herr Reiser – sehr gut beurteilen.
Ich habe kein Problem damit, wenn Sie oder der ganze Gemeinderat gegen Flugbetrieb in OBI sind; Das sollte dann aber auf der Grundlage von umfassender Information so sein und nicht auf der Basis von irreführender Propaganda. Ich wende mich gegen die Manipulation meiner Mitmenschen, weil ich das grundsätzlich für falsch halte. Immanuel Kant läßt grüßen!
Michael Stock
Kant?!? Geschätzter Aviator, geehrter Herr Stock,
Kant ? Warum denn große Philosophen bemühen, wenn kleine simple Überlegungen eines Normaldenkers ausreichen, zu erkennen, ob jemand neutral ist oder nicht? Die Gegner würden mit Ihrem Protest bestenfalls erreichen können, dass Oberpfaffenhofen ein Sonderflughafen mit den bisherigen tolerablen Flugbewegungen bleibt. Die Befürworter der Erweiterung argumentieren, dass er dann auf Dauer unwirtschaftlich ist und geschlossen werden müsse. Wer hat also einen wirtschaftlichen Nachteil von der Schließung bzw. einen direkten Vorteil von der Erweiterung? Die Zulieferfirmen. Wenn ein Geschäftsführer einer Zulieferfirma, der im Berger Gemeinderat sitzt, beantragt, dass die Gemeinde Berg die Flughafengegner nicht mehr unterstützt, dann ist das nicht neutral. Ob es ein Interessenkonflikt im Sinne des § 49 der Bayerischen Gemeindeordnung ist, mögen die Experten prüfen, jedenfalls hat es ein Gschmäckle.
Ihr Jokl Kaske (Der Melker)
Natürlich Kant! Sehr geehrter Herr Kaske,
in der Beurteilung des Flugplatzbetriebes gibt es bisher ausschließlich Kampagnen, die sich – mit gut klingender, aber manipulativer Argumentation – dagegen richten. Zusätzlich haben es die dahinterstehenden Personen erreicht, daß jeder, der es wagt, öffentlich eine nicht völlig “linientreue” Sichtweise zu vertreten, umgehend als befangen und unglaubwürdig gebrandmarkt wird. Wie gut das funktioniert, läßt sich ja auch hier wieder beobachten. Einer vernünftigen Meinungsbildung ist es aber wohl kaum zuträglich, wenn nur noch das geäußert werden darf, was von einer Art selbsternannter Meinungspolizei genehmigt wurde.
Es ist natürlich legitim, daß Sie wirtschaftliche Interessen von in der Gemeinde ansässigen Unternehmen als verwerflich betrachten und nicht wollen, daß diese berücksichtigt werden. Wenn es um fragwürdige Begünstigungen geht, bin ich da sogar Ihrer Meinung. Hier war aber unzweideutig die Frage, ob die Gemeinde bedingungslos Organisationen unterstützt, deren Zielsetzung nicht nur eine Vielzahl von Arbeitsplätzen in der Region, sondern auch unmittelbar in der Gemeinde selbst gefährdet. Hat das für Sie kein “Gschmäckle”?
Wenn man für eine ganze Gemeinde Politik macht, ist halt mehr gefordert als das ungeprüfte und einseitige Übernehmen von Argumenten anderer – und gerade in diesen Fällen ist Kant (sapere aude) dann doch hilfreich.
Viele Grüße,
Ihr Aviator (Michael Stock)
Ping Pong Sehr geehrter Herr Stock,
Ihr Menschenbild erscheint ja ziemlich desolat. Eine Horde manipulierter Idioten, die sich da im Fünfseenland gegen die Betriebserweiterung stark macht. Sie hingegen als aufrechter Kämpfer für das Wahre und Richtige. Aber lassen Sie uns das Ping Pong Spiel beenden. Die Positionen sind definiert, lassen Sie uns die letztliche Entscheidung sportlich nehmen. Den Freistaat haben Sie ja bereits auf Ihrer Seite.
Ihr Jokl Kaske (Der Melker)
Ich bin dann mal weg. Sehr geehrter Herr Kaske,
keine Angst, ich habe den Rausschmiß schon verstanden.
Das mit den “Idioten” habe ich aber weder gesagt, noch ist das meine Meinung. Tatsache ist aber nun einmal, daß die “Informationen”, die Ihnen von den Flugplatzgegnern als die allein richtigen verkündet werden, genau das nicht sind.
Es gibt auch viele Menschen im Landkreis, die das wissen und beide Seiten der Medaille kennen. Allerdings melden die sich sicherheitshalber nicht zu Wort, weil sie das befürchten, was mir hier gerade passiert. Vermutlich sind die einfach etwas klüger als ich.
Ich bitte daher um Verzeihung für die Störung. Wird nicht wieder vorkommen.
Michael Stock
Hoffentlich sprechen wir uns bald wieder, lieber Herr Stock, denn als Rausschmiss war das nicht gemeint. Ihr Mut, gegen den Strom zu argumentieren ehrt Sie sehr. Vielleicht schaffen wir beide es ja, künftig nicht zu polarisieren, sondern besser zu diskutieren.
Messieurs, ich bitte genau darum!