Vielleicht kommt jetzt wieder die Zeit der guten Nachrichten? – Gestern wurde – leider noch ohne großes Publikum – die Erweiterung der Kinderkrippe in Biberkor eröffnet. Schon vor 3 Wochen war der Betrieb aufgnommen worden. Im Handstreich ist es gelungen, dort in Rekordzeit 12 dringend benötigte, neue Krippenplätze zu schaffen.
Die Kinderkrippe auf Biberkor … jetzt mit erstem Stock
2019 fehlten in der Gemeinde 15 Kinderkrippenplätze. Deshalb beschloss der Gemeinderat eine Hau-Ruck-Aktion, die nur auf den ersten Blick aberwitzig erschien: Für gut 1,5 Millionen – so die Idee des Altbürgermeistes Monn – könnte man das Dachgeschoß der Kinderkrippe in Biberkor ausbauen, dort die Kindergartenkinder unterbringen und im Erdgeschoß 12 neue Krippenplätze schaffen. Angsichts der Tatsache, dass der Kindergarten dort gerade neu errichtet worden war, schienen die Investitionskosten für einen Dachausbau zunächst enorm. Aber ungleich größer ist der Nutzen: Statt lange nach einem Standort zu suchen, die Genehmigungen einzuholen und neu zu bauen, was viele Jahre gedauert und ungleich mehr gekostet hätte, war dies Baumaßnahme – trotz einer kleinen Verzögerung – in 1 1/2 Jahren abgeschlossen. Es gab über 650.000 € Fördermittel. Gut 290.000 € zahlt Biberkor dazu. Derart hat die Gemeinde mit nur 595.000€ Investitionskosten für viele Jahrzehnte auf einen Schlag 12 Krippenplätze mehr! Auf Kind und Jahr umgelegt sind das lächerliche Beträge. Toll.
Der Architekt in der neuen Rutsche (Foto: R. Steigenberger)
Gestern fand im kleinsten Kreis mit Presse die Übergabe statt. Heute Abend steht für den Gemeinderat schon der nächste Termin auf Biberkor an: Man will sich (nicht-öffentlich) einen Eindruck über die Situierung des geplanten Mehrgenerationenhauses machen. Teile des neuen Gemeinderates stehen dem Bauplatz auf der grünen Wiese skeptisch gegenüber.
Der geplante Bauplatz für das Mehrgenerationenhaus auf Biberkor
125.000 Euro pro Krippenplatz – tatsächlich ein lächerlicher Betrag. Aber wohl nur aus Ostufer-Sicht.
Ein Kommentar von Iris von Frenckell-Machnik:
“Wie schön, dass es nun 12 neue Krippenplätze in Berg gibt. Allerdings bedeutet das natürlich auch eine weitere Steigerung des sowieso schon sehr hohen Verkehrsaufkommens (pro Kind ein Auto, zweimal täglich). Deshalb sollte in Zukunft versucht werden, gerade soziale Einrichtungen eher in den Ortszentren anzusiedeln, oder ist uns dort für unsere Kinder, Alten, Beeinträchtigten der Preis zu hoch?
Deshalb hoffe ich auch sehr, dass der neue Gemeinderat sich sehr kritisch mit den Plänen von Herrn v. Kahlden-Gmell auseinandersetzt. Die Bebauung im Rahmen der neuen Bebauungspläne würde einen unverantwortlichen Eingriff in die besonders schützenswerte Moränenlandschaft mit sich bringen.
Inklusives Wohnen, Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen sind sicher Pläne, die Unterstützung verdienen, allerdings hat auch unverbaute Landschaft einen Wert (die Klimakrise lässt grüßen).
Auf Biberkor muss es sowieso kein entweder oder geben. Denn eine inklusive Wohngruppe, einige Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen in der Küche (wie schon geplant), Hausmeisterei, Imkerei, Gärtnerei und der kleinen Tierhaltung ließen sich bei gutem Willen sicher innerhalb des Altbestandes und der Grenzen des alten Bebauungsplanes an landschaftlich weniger exponierten Stellen umsetzen. Und bitte: ALLES ETWAS KLEINER!”