Das Geothermieprojekt in Icking/Höhenrain könnte jetzt endgültig vor dem Aus stehen. Lapidar stellt die Gemeinde Icking auf ihrer Homepage mit “Seitens der Erdwärme Isar GmbH wurde mitgeteilt, dass die Bohrung nun ausgewertet und die Ergiebigkeit weit unter den Erwartungen ist. Das weitere Vorgehen wird geprüft, auch ein Abbruch und vollständiger Rückbau ist nicht ausgeschlossen. Die Entscheidung wird im Januar fallen“. Seit 2012 die “Rüttellastfahrzeuge” durch die Gemeinde fuhren, wurde an dem Projekt gearbeitet.
Das “Raumfahrtprogramm” vom Ostufer: gescheitert?
Für die Gewinnung regenerativer Energien am Ostufer ist dies ein herber Rückschlag. Die in diesem Jahr aufgenommenen Probebohrungen an der Grenzwezwischen Icking und Höhenrain auf der anderen Seite der Autobahn haben zwar erbracht, dass das in der Tiefe gesuchte Wasser mit 140 Grad genügend warm ist, allerdings scheinen nicht die erforderlichen 100 Liter pro Sekunde zu sprudeln. Auch wenn die Betreibergesellschaft “Erdwärme Isar” keine konkreten Zahlen nannte, so werden die Arbeiten doch vorerst eingestellt.
Erwartet waren 140 – 150 Grad mit einer Schüttung von 130-170 Liter pro Sekunde ( vgl. http://www.erdwaerme-isar.de/projekt-dorfen/bohrungen/ ). Die Mitteilung der Betreibergesellschaft im Wortlaut: “Die Auswertung der Testarbeiten an der Bohrung HOE 1 auf dem Bohrplatz „Autobahnraststätte Höhenrain“ ist abgeschlossen. Obwohl die Reservoirtemperatur 140 °C übersteigt, entspricht die Schüttung nicht den Erwartungen und den wirtschaftlichen Vorgaben. Daher wird das Geothermie-Projekt „Dorfen“ bis auf Weiteres eingestellt. Sämtliche weiteren Maßnahmen werden mit den Behörden abgestimmt. Wir werden diesbezüglich weiterhin informieren.”
Schon im Mai hatte es Meldungen gegeben, dass das Projekt von der finnischen Inviestitionsgesellschaft Taaleri Invest eingestellt werde – damals hatte es sich allerdings um eine Zeitungsente gehandelt, die jetzt auf tragische Weise Wirklichkeit wird ( https://quh-berg.de/hereininvestierte-nachricht-icking-mit-oder-ohne-finnen/ ). Das Ickinger Projekt galt als das “größte Deutschlands” und sollte 50 – 60.000 Haushalte mit Wärme versorgen.
Merkur-Zeitungsartikel vom Februar 2018
Schon in Gelting und Weilheim waren ähnliche Projekte aus unterschiedlichen Gründen gescheitert. In Sauerlach funktioniert eine entsprechende Anlage einwandfrei. In Icking ist im Moment alles möglich: der Verkauf des Projektes (in dem keine öffentlichen Gelder stecken), der totale Rückbau (wie vertraglich vereinbart) oder eine “Ablenkungsbohrung”, um mehr Wasser zu finden.