Der QUH-Adventskalender: das 17. Schildchen

Merkwürdiger- und bekannterweise hat es Oskar Maria Graf in Berg nicht zu einer eigenen Straße gebracht, dafür wird ein von ihm geschilderter Großonkel, ein dorfbekannter, skrupelloser Spekulant und Pleitier mit einem eigenen Weg geehrt …

Kastenjakl

Um zu sehen, wer sich hinter dem 17. Schildchen, bitte das Bild anklicken

“Er spekulierte schon lange darauf, den Acker oberhalb Leoni gegen den seinen einzuhandeln, aber bis jetzt war ihm das noch nicht gelungen. Alles mögliche hatte er schon probiert. In finsteren Nächten umschritt er manchmal das Grundstück, blieb stehen am Rand des steil abfallenden Hügelkamms und schaute hinunter auf die weite, stille Fläche des Sees. Er knirschte mit den Zähnen und brummte: „Es  muß mir gehören, es muß!“ Er schleppte einen Sack mit, lauter Steine waren darin. Er schlich spähend über den sprossenden Acker und übersäte ihn mit den Steinen. Die Sensen der Aufhauser wurden schartig davon. Er grub Engerlinge aus und pflanzte sie heimlich in den Heimrath-Acker. Am liebsten hätte er nachts nach der Aussaat Gift gestreut oder den reifen, wogenden Segen angezündet. Doch das war zu riskant.” (Quelle: klar: Oskar Maria Graf: Das Leben meiner Mutter”)