Der QUH-Adventskalender: das 9. Schildchen

In der Reihe langer und komplizierter Berger Straßennamen heute der einsame Spitzenreiter in dieser Kategorie: der “Bürgermeister-Josef-Ücker-Ring” (“Ja, mit Ücker mit Ü, in Formularen aber zweimal mit U-E und hinten C-K; Josef nur mit F; Bürgermeister wie Bürgermeister mit 13 Buchstaben”) in Berg

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Um zu sehen, wer sich hinter dem 9. Schildchen verbirgt, bitte das Bild anklicken

Josef Ücker – Gründer der Bürgergemeinschaft – war von 1978 bis 1994 Bürgermeister von Berg und starb in Ausübung seines Amtes bei der Eröffnung der Oskar-Maria-Graf-Ausstellung im Rathaus. Einmal stand Josef Ücker gar im SPIEGEL, als er es wagte, gegen den übermächtigen Vorsitzenden Strauß aufzubegehren: “Der amtierende Bürgermeister Josef Ücker von der CSU hat sich mit acht CSU-Gemeinderäten zu einer “Bürgergemeinschaft” gegen die örtliche CSU zusammengetan. Überdies stehen örtliche Honoratioren wie Josef Wacker (“Einigkeit Höhenrain”) oder Beni Demmler (“Bachhauser Geißbockverein”) auf seiner Seite – gegen die “bedingungslosen Intentionen des CSU-Ortsvorsitzenden.

Auch um Oskar Maria Graf hatte es manchen Streit gegeben: die Weigerung der Berger, in einer “Oskar Maria Graf Straße” zu leben, beispielsweise, die Straße mußte dann schlicht “Grafstraße” genannt werden. Frau Annemarie Koch-Graf, oder Annamirl, wie man die Tochter von O.M. Graf nannte, hielt viel auf ‚ihren’ Bürgermeister: Ihm vor allem sei zu danken, dass sich anlässlich des 100. Geburtstages der Geburtsort zu einer gewissen Wertschätzung bereitfand. Bürgermeister Ücker hatte den neuen Schulnamen auf den Weg gebracht und das Aufkirchner Denkmal – im Gegensatz zu dem der Landeshauptstadt – termingerecht enthüllen lassen.

Ullrich Dittmann, Ex-Vorsitzender der Oskar-Maria-Graf-Gesellschaft erinnert sich an den Vormittag dieses heißen Sommertages: “Von unseren gemeinsamen Auftritten bei den Terminen für die Zeitungen erinnere ich vor allem den 27. Juni 1994 in der noblen Grützner-Stube des Münchner Rathauses: An einem besonders heißen Sommertag fand die große Pressekonferenz der an den Centenarveranstaltungen beteiligten Orte und Leute statt:
Herr Ücker saß neben mir, er hatte zwei in steiler Sütterlin beschriebene Zettel mit den Berger Terminen für Ausstellung, Festzelt und Lesungen vor sich. Die Tinte verlief, denn schwere Schweißtropfen rannen von seiner Stirn ins Manuskript. Er hat den Tag vor Grafs Todesdatum im Jahr 1967 nicht überlebt.”
Den ganzen QUH-Artikel finden Sie hier: http://quh-berg.de/die-geschichte-vom-buergermeister-mit-leib-und-seele-565874150/ – Die neuen Anwohner des “Bgm, J. Ücker Rg.” erwägen eine Petition im Rathaus, um den Namen zu verkürzen.

Um zu erfahren, welche Ehre sich hinter dem Schildchen verbirgt, klicken Sie auf das Bild oder hier.

Kommentieren (2)

  1. Gast
    9. Dezember 2016 um 17:57

    Den namen verkürzen????
    Die “Einheimischen” des Bgm. J.Ü. Ring wussten aber zuvor, auf was sie sich bewerben…?
    Da kann ich echt nur den Kopf schütteln!

  2. Unterberger
    9. Dezember 2016 um 21:22

    Lieber Gast, Ihre Aussage ist doch ein Schmarrn. Man bewirbt sich doch für das Grundstück, weil es gut gelegen und mit dem Einheimischen Modell erschwinglich ist. Da ist doch der Straßenname zunächst völlig unerheblich. Oder würden Sie sich nur aufgrund des Straßennamens nicht bewerben, wenn hier Ihre Chance wäre, ein Eigenheim zum bauen?