Zutiefst enttäuscht …

… zeigte sich der stets QUH kritische, aber lobenswert engagierte QUH-Blog-Leser “BürgerBerg” über den letzten – zugegeben kurzen – Bericht der QUH aus dem Gemeinderat. “Kaum an der Macht und schon werden die großen Ankündigungen ganz klein”, wetterte er und verkennt, dass die QUH zwar gewählt, aber noch nicht an der Macht ist. Der neue Gemeinderat tritt erst in 4 Wochen zusammen. Bis dahin dürfen wir noch nicht einmal Anträge stellen (obwohl es uns natürlich schon mächtig in den Fingern juckt).

Der “Neue Gemeinderat” (im folgenden kurz NGR genannt) geistert mittlerweile wie ein Gespenst durch den “Alten Gemeinderat” (AGR). So sitzen die Mitglieder den AGR vorne in der Runde und führen den auf die Zuschauerreihen verbannten Zuschauern des NGR genüßlich das Schauspiel einer Gemeinderatssitzung vor.

Während heimlich ausgelotet wird, wer wen zum stellvertretenden Bürgermeister wählt (die QUH wählt natürlich Elke Link zum dritten, was die anderen großen Parteien gemeinsam verhindern können), werden offiziell Bauanträge durchgewunken und das alte Rennomierprojekt “Montessorischule Biberkor” endlich verabschiedet. Das hat sich der AGR redlich verdient. Baubeginn ist so bald auch das Landratsamt dem Bauantrag zugestimmt hat (man hofft, das sei eine Formsache).

Ansonsten wurde – lieber “BürgerBerg” – lange über den Bebauungsplan
“Bachhauser Straße” diskutiert. Es wurde erwogen, ob man dieses anstrengende Projekt nicht dem NGR überlassen sollte, dann aber festgestellt, hier habe sich der AGR schon so viel Mühe gegeben. Der Bürgermeister sprach sich zu Recht für eine großzügige Betrachtung der Ansprüche der Baufirma “Maxl” aus (Gewerbeförderung), der AGR sprach sich gegen überzogene Bauwünsche der anderen Grundstücksbesitzer aus. Gemeinderatsalltag! Was war uns NGRlern auf den Hinterbänken langweilig!

Das Spannendste war da längst vorbei. Es lag versteckt in den Ankündigungen des Bürgermeisters, der nach Gesprächen mit dem Straßenbauamt verriet, dass das Projekt, mit dem die Bürgergemeinstaft in den Wahlkampf zog:
“Endlich einen Radweg durch Allmannshausen!” vom Straßenbauamt bis minestens 2012 (also fast bis zum neuen NGR) zurückgestellt wurde, da man beim letzten Mal den Ausbau der Staatsstraße wegen Grundstücksproblemen nicht durchziehen konnte und jetzt sei er eben hintangestellt. 2. Bürgermeister Brunnhuber, der vor der Wahl noch etwas von “Enteignung” gemurmelt hatte, konnte nur das neuerliche Mißlingen der Grundstücksverhandlungen bekanntgeben.

Dafür kommt ein anderes Straßenbauprojekt sicher:
Der “Kreisel am Ortseingang von Berg”, den keiner braucht, es sei denn man baut dort später einen Supermarkt hin. Denn weder die Senioren vom “betreuten Wohnen”, das gegenüber entstehen wird, noch die 11 Fußballer, die alle 2 Stunden dort vom neuen Trainingsgelände “Berg Nord” einbiegen werden, würden einen Kreisel brauchen. Die Geschwindigkeiten sind an dieser Stelle eher moderat, eine Ampel für Senioren und Fußballer wäre wichtiger.
Der ominöse Supermarkt aber ist das eigentliche Gespenst, das durch Berg zieht. Wie die SZ in dieser Woche nahelegte, führte er vielleicht sogar dazu, dass beliebte Pfarrer nicht länger in Berg tätig sein dürfen.

Die QUH wird wachsam bleiben. Nächsten Dienstag ist Gemeindeversammlung, Gelegenheit Wünsche an den Bürgermeister (und natürlich auch an den NGR) heranzutragen. Vielleicht sogar den, dass Berg eine Frau als 3. Bürgermeister braucht. Der Wähler hätte es gewollt.